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Offenes Geheimnis

Offenes Geheimnis

Spanien/Frankreich/Italien 2018 - mit Penélope Cruz, Javier Bardem, Richardo Darín, Carla Campra ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Todos lo saben
Genre:Drama
Regie:Asghar Farhadi
Kinostart:27.09.2018
Produktionsland:Spanien/Frankreich/Italien 2018
Laufzeit:ca. 133 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.prokino.de

Nach vielen Jahren kehrt Laura (Penélope Cruz) mit ihren Kindern für die Hochzeit ihrer Schwester aus Buenos Aires in ihr spanisches Heimatdorf. Nicht nur ihre Familie, auch ihr ehemaliger Freund Paco (Javier Bardem) freuen sich sehr über Lauras Besuch. Und auch ihre hübsche Teenagertochter Irena (Carla Campra) findet schnell Anhang in dem kleinen Dorf. Die Stimmung ist fröhlich und einer wundervollen Hochzeit steht nichts mehr im Weg. Doch dann kommt es in der Hochzeitsnacht kommt es zu einem tragischen Ereignis, dass dem harmonischen Treiben ein jähes Ende setzt und dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit wieder an die Oberfläche bringt…

Mit "Offenes Geheimnis" hat Asghar Farhadi ein sehr atmosphärisches Familiendrama inszeniert, das mit sehr schönen Bildern und einer tollen Besetzung punkten kann. Zu Beginn entsteht tatsächlich so etwas wie eine familiäre Atmosphäre, in der man sich auch als Zuschauer sehr wohl fühlt. Schöne Landschaft, fröhliche Menschen – das ist einfach ansteckend. Doch – und auch das ist dem Filmemacher sehr gut gelungen – unterschwellig ein Gefühl von Unheil einzustreuen, so dass man schnell ahnt, dass die Harmonie an diesem Ort nicht von Dauer sein kann.

Was dann folgt, ist im Kern spannend und aufwühlend. Die Darsteller, allen voran Penélope Cruz, liefern sehr starke Darstellungen ab, was zu einigen recht intensiven Momenten führt. Allerdings schafft es Farhadi nur bedingt, diese Intensität auch auf seine Inszenierung zu übertragen. Immer wieder verliert er sich in langen, sehr zähen Szenen, durch die nur ohnehin Offensichtliches noch einmal verdeutlicht wird. Dadurch wird der Film zwar nicht schlecht, aber leider etwas langweilig. Und das ist bei der an sich so starken Geschichte wirklich verdammt schade.

"Offenes Geheimnis" zeigt wieder einmal, wo die Grenzen zwischen (gewolltem) Kunst- und (durchaus auch anspruchsvollen) Unterhaltungs-Kino liegen. Am besten lässt sich das mit dem Oscar-Gewinner "In ihren Augen" vergleichen, in dem ebenfalls Richardo Darín eine Hauptrolle gespielt hatte. Auch dieser Thriller setzte immer wieder auf Langsamkeit, konzentrierte sich aber sehr viel mehr auf das, was die Geschichte so spannend und effektiv gemacht hat. "Offenes Geheimnis" dagegen verliert die zentrale Handlung im Bemühen, kunstvolles Feuilletonkino zu machen, immer wieder aus den Augen, so dass die Geschichte, die locker in 90 Minuten hätte erzählt werden können, auf über 2 Stunden aufgebläht wurde.

Wer gemächlich erzähltes, schön gefilmtes und toll gespieltes Arthauskino schätzt, der wird "Offenes Geheimnis" bestimmt als sehr starkes Drama empfinden. Für dieses Publikum mag der Film auch absolut sehenswert sein. Wer aber aufgrund der Geschichte intensives, mitreißendes Spannungskino erwartet, der wird von mitunter sehr zäher Langeweile ins Reich der Träume befördert. Und dafür muss man nun wirklich kein Geld an der Kinokasse lassen. Insgesamt gibt es daher nur ein: Mit Einschränkungen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Offenes Geheimnis (Spanien/Frankreich/Italien 2018)"
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