Ohne jede Spur - DVD

Film: Nachdem mit Filmen wie "Clueless", "Durchgeknallt", "8 Mile" oder "Sin City" zunächst alles nach einer vielversprechenden Kinokarriere aussah, wurde Brittany Murphy am Ende nur noch für TV-Movies und günstig produzierte DVD-Premieren engagiert, bevor sie im Dezember 2009 mit gerade einmal 32 Jahren viel zu früh verstorben ist. Nun kommt mit "Ohne jede Spur" ihr letzter Spielfilm in die Läden, der trotz durchaus vorhandener Spannung leider ein sehr gutes Beispiel für den beruflichen Abstieg Murphys ist und nicht wirklich ein würdiges Vermächtnis darstellt.

Eigentlich wollte Mary Walsh (die viel zu stark geschminkte Brittany Murphy) nur ihren Freund Kevin (Ex-TV-Superman Dean Cain) zu einer ambulanten Operation ins Krankenhaus begleiten. Doch was ein Routineeingriff sein sollte, entwickelt sich schon bald zum Alptraum. Denn als sich Mary über das Befinden ihres Freundes erkundigen möchte, erhält sie nur die Information, dass weder ein Patient dieses Namens im System zu finden sei, noch habe der ihn angeblich operierende Arzt an diesem Tag Dienst. Selbst auf den Überwachungskameras ist keine Spur von Kevin zu finden. Der eingeschaltete Polizist versucht zwar alles, um Mary zu helfen, doch nachdem alle Indizien dagegen sprechen, dass Kevin überhaupt existiert, beginnt auch er, an ihrer Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln. Doch dann nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung...

"Ohne jede Spur", der dem Andenken von Brittany Murphy gewidmet ist, ist ein handwerklich solide inszenierter B-Thriller. Es ist der Inszenierung und auch den Darstellern immer wieder anzumerken, dass hier ohne großes Budget gearbeitet werden musste. Kameraführung, Musik und Schnitt wirken mitunter etwas amateurhaft und das Spiel einiger Darsteller mutet arg hölzern an. Doch die ordentlichen Leistungen von Darstellern wie Mimi Rogers, Peter Bogdanovic und Dean Caine, sowie der durchaus vorhandene Spannungsbogen sorgen dafür, dass Regisseur Michael Feifer einen zumindest im rahmen seiner Möglichkeiten ordentlichen Thriller abgeliefert hat.

Auch wenn die große Wendung Kenner des Genres kaum überraschen dürfte, muss Feifer zugute gehalten werden, dass er es schafft, den Zuschauer lange genug an der Nase herum zu führen, um ihn über weite Strecken des Films an das Geschehen zu fesseln. "Ohne jede Spur" ist vielleicht kein wirklich guter Film, dafür schwebt einfach der B-Movie Charakter zu schwer über dem Ganzen. Doch als kurzweilige DVD-Premiere geht der Streifen allemal durch. Wer als spannende Thriller auf ordentlichem TV-Niveau mag, der wird von Marys verzweifelter Suche nach ihrem Kevin sicherlich gut unterhalten werden.

Bild + Ton: Da zum Test nur ein datenreduziertes Pressemuster zur Verfügung stand, kann über die finale Bild- und Tonqualität an dieser Stelle keine Auskunft gegeben werden.

Extras: Bis auf Trailer hat die DVD leider keinerlei Bonusmaterial zu bieten. Schade.

Fazit: "Ohne jede Spur" mag vielleicht nicht der beste Film, in dem Brittany Murphy mitgespielt hat. Doch insgesamt bietet der Thriller eine spannende und überzeugend gespielte Möglichkeit, von der viel zu früh verstorbenen Schauspielerin Abschied zu nehmen. Leider bietet die DVD keine nennenswerten Extras, was gerade Angesichts der Tatsache, dass es sich um Murphys letzten Film handelt, mehr als enttäuschend ist. Dennoch: für Liebhaber von simpel gestrickter Thriller-Ware durchaus sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold