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Omamamia

Omamamia

Deutschland 2012 - mit Marianne Sägebrecht, Annette Frier, Miriam Stein, Giancarlo Giannini, Raz Degan ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Tomy Wigand
Kinostart:01.11.2012
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 103 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.omamamia-film.de

Oma (Marianne Sägebrecht) ist auf dem Tiefpunkt ihrer Gefühle angekommen. Nicht nur, dass ihre Tochter Marie (Annette Frier) sie nach dem Tod ihres geliebten Loisls aus dem gemeinsamen Haus in der abgelegenen Idylle Kanadas herausgeholt hat, um sie in ein Altersheim zu bringen. Auch die versprochene Reise nach Rom zu einer Papstaudienz sagt Marie kurzfristig ab. Das ist zuviel für Oma, muss sie doch unbedingt zum Papst, um eine Jugendsünde zu beichten und dadurch endlich ihren Frieden zu finden. So macht sie sich kurzerhand alleine auf den Weg nach Rom, um sich den päpstlichen Segen zu holen. Unterkunft findet sie bei ihrer Nichte Martina (Miriam Stein), die dort angeblich als Au-pair bei einer katholischen Familie arbeitet. Oma staunt nicht schlecht, als sie entdeckt, dass ihre brave Nichte in einer wüsten Wohnung zusammen mit einem Rockmusiker (Raz Degan) lebt und ihre Brötchen in einer Bar verdient. Doch weder davon, noch von der Ankündigung, dass die unter extremer Flugangst leidende Marie ihrer Mutter nach Rom nachreisen möchte, hält sie von ihrem Vorhaben ab. Erst die Begegnung mit dem durchtriebenen Lorenzo (Giancarlo Gianni) bringt ihre Pläne gehörig durcheinander. Nicht nur, dass ihre Begegnung mit dem Heiligen Vater durch Lorenzo in einem regelrechten Skandal endet. Oma landet auch noch im Gefängnis – doch das ist erst der Anfang ihrer aufregenden Odyssee zum Vatikan, die ihr zeigt, dass das Leben auch im Alter noch einmal ganz neu anfangen kann…

Das Kino hat in den letzten Jahren die Generation 50+ für sich entdeckt hat und bringt nun vermehrt Filme über das Älterwerden in die Lichtspielhäuser. Manche Filmemacher nähern sich dem Thema eher auf dramatische Art, wie etwa Michael Haneke in "Liebe", andere konzentrieren sich mehr auf das komödiantische Potential, das die Tücken des Alters und die Differenzen zwischen den Generationen so mit sich bringen. "Omamamia" von Tomy Wigand liegt irgendwo dazwischen. Zwar dominieren die humorvollen Momente. Doch alleine die Ausgangslage der Geschichte bietet eigentlich wenig Grund zum Lachen: der Ehemann ist gestorben, die herrische Tochter verkauft das geliebte Haus und will Oma in ein Altersheim abschieben, ohne ihr zuvor noch den großen Wunsch einer Romreise zu erfüllen. Dass es dem Film trotzdem gelingt, aus dieser Grundsituation eine komödiantische Leichtigkeit zu entwickeln, kann dem Regisseur und seiner Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht durchaus hoch angerechnet werden.

Das Problem allerdings ist, dass der Film trotz einiger guter Momente, die besonders auf das Konto von Sägebrecht und Giancarlo Giannini gehen, nur bedingt komisch ist und dass viele Charaktere, ganz besonders der von Tochter Marie, nur bedingt sympathisch wirken. Dadurch wirken dann auch panische Ausraster oder durch Beruhigungsmittel hervorgerufene Rauschzustände weder charmant noch witzig, sondern einfach nur nervig. Den Darstellern kann da eigentlich kaum ein Vorwurf gemacht werden. Sowohl Annette Frier, die hier eine echt undankbare Rolle spielen muss, als auch Miriam Stein ("Goethe!") agieren mit offensichtlicher Leidenschaft. Doch gibt ihnen das Drehbuch einfach eine zu oberflächliche Dramaturgie und zu schwache Dialoge, um diese Leidenschaft auch adäquat umsetzen zu können.

Hier und da gelingt es Wigand recht gut, den Film von dem Flair, das die Drehorte in Rom ausstrahlen, dominieren zu lassen, was zur Folge hat, dass die an sich offensichtlichen Schwächen und allzu abgenutzten Klischees ein wenig verdeckt werden und somit der Unterhaltungswert des Films deutlich gesteigert wird. Doch am Ende bleibt dann doch die Erkenntnis, dass "Omamamia" ohne die hübschen Bilder und die starke Marianne Sägebrecht einfach nur ein seichtes TV-Filmchen wäre, das im Kino nichts zu suchen hat. Erstaunlicherweise hat Tomy Wigand gerade mit seinen letzten TV-Arbeiten ("Willkommen im Westerwald", "Das große Comeback") durchaus ein Talent für einnehmendes Geschichtenerzählen und komödiantisches Timing bewiesen. Dass dieses Talent hier ebenso rudimentär genutzt wurde, wie das der Darsteller, ist einfach nur schade und macht den Film trotz der durchaus vorhandenen positiven Aspekte unterm Strich nur: bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Omamamia (Deutschland 2012)"
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