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Ostfriesisch für Anfänger

Ostfriesisch für Anfänger

Deutschland 2016 - mit Dieter Hallervorden, Holger Stockhaus, Victoria Trautmannsdorff, David A. Hamade ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Gregory Kirchhoff
Kinostart:27.10.2016
Produktionsland:Deutschland 2016
Laufzeit:ca. 91 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.ostfriesisch-fuer-anfaenger.de

Für Uwe Hinrichs (Dieter Hallervorden), der sich selbst als den letzten echten Ostfriesen bezeichnet, läuft es im Moment wirklich nicht rund. Das Franchise-Unternehmen, für das er eine kleine Tankstelle in seiner Heimat Niederhörn führt, macht ihm Tag für Tag aufgrund seiner eigenwilligen Arbeitseinstellung die Hölle heiß. Und aus dem Haus, in dem er viele Jahre lang mit seiner verstorbenen Frau gelebt hat, soll der verschuldete Modellschiffbauer auch ausziehen. Die einzige Chance ist eine Gruppe von ausländischen Fachkräften, denen ausgerechnet der aus Prinzip nur Platt sprechende Uwe Integrationsunterricht geben soll. Widerwillig lässt sich der alte Dickkopf auf den Deal ein, die "Utländer" zu unterrichten. Doch es dauert nicht lange, bis das im totalen Chaos zu enden droht…

"Ostfriesisch für Anfänger" ist einer dieser Filme, die man eigentlich mögen möchte. Schließlich hat die Geschichte das Herz am rechten Fleck. Die Intentionen sind gut und hier und da blitzen auch Momente auf, die zeigen, wie lustig und bewegend zugleich der Film hätte sein können. Doch leider sind Drehbuch und Inszenierung zu schwach, um die respektablen Ambitionen auch adäquat umsetzen zu können. Im Gegenteil: Die Komödie ist eine einzige Ansammlung an Klischees, die noch nicht einmal besonders gut umgesetzt sind. Das fängt schon bei der Tatsache an, dass man Dieter Hallervorden zu deutlich anmerkt, dass er nicht wirklich Plattdeutsch spricht. Das Platt wirkt zu gekünstelt und auswendig gelernt, um wirklich überzeugen zu können.

Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es Regisseur Gregory Kirchhoff gelungen wäre, spielerisch mit den Stereotypen, die er verwendet, umzugehen. Doch nicht nur, dass man das Gefühl bekommt, als wäre er noch nie wirklich in Ostfriesland gewesen – was einige fast schon ärgerliche Dinge erklären würde. Es scheint auch so zu sein, als habe er sich bei der Charakterisierung der "Utländer" wie auch der natürlich rechten Dorfjugend dem Bodensatz der ältesten Klischeekiste bedient. Natürlich gibt es ein paar Szenen, in denen man auch schmunzeln kann oder Momente, in denen deutlich wird, dass die Geschichte auch eine sehr schöne, berührende Seite hat. Doch in erster Linie ist die Umsetzung so flach wie das Land und die Gags so platt wie der Dialekt. Und das ist wirklich sehr, sehr schade.

Dieter Hallervorden hat gerade in den letzten Jahren bewiesen, dass er Rollen mit Tiefgang bravourös meistern kann. Und so ist er auch hier bemüht, den alten Sturrkopf Uwe Hinrichs zu einem interessanten, vielschichtigen Charakter zu machen. Doch das will ihm einfach nicht so recht gelingen, da das Drehbuch einfach zu stark auf die bereits mehrfach erwähnten Stereotypen und Klischees ausgerichtet ist. Und so wird wieder einmal deutlich, dass guter Wille alleine noch lange keinen guten Film macht. Und deshalb gibt es beim besten Willen unterm Strich auch nur ein: Bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Ostfriesisch für Anfänger (Deutschland 2016)"
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