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Paddington

Paddington

Großbritannien/Frankreich/Kanada 2014 - mit Hugh Bonneville, Nicole Kidman, Sally Hawkins, Julie Andrews, der deutschen Stimme von Elyas M`Barek ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Paddington
Genre:Komödie, Abenteuer, Kinderfilm
Regie:Paul King
Kinostart:04.12.2014
Produktionsland:Großbritannien/Frankreich/Kanada 2014
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.paddington-derfilm.de

Vor vielen Jahren entdeckte ein Forscher im "dunkelsten Peru" eine seltene Bärenspezies, die sich nicht nur extreme menschlich verhält, sondern auch über die Fähigkeit zum Erlernen der menschlichen Sprache verfügt. Er freundet sich mit einem Bärenpaar an und verbringt viel Zeit mit ihnen. Doch das, was er entdeckt hat, bleibt für den Rest der Welt ein Geheimnis. Das ändert sich, als nach einem verheerenden Erdbeben nur noch die Bärengroßmutter und ihr junger Enkel am Leben sind. Um dem Kleinen ein vernünftiges Leben in Sicherheit bieten zu können, schickt die alte Bärin ihren Enkel nach London. Doch als dieser viele Tage und etliche Marmeladengläser später in England ankommt, ist Nichts so, wie es der Forscher einst beschrieben hat. Hier eine neue Familie zu finden, dürfte äußerst schwer sein. Doch dann begegnet der Bär den Browns, die ihn gegen den Willen von Vater Henry (Hugh Bonneville) bei sich aufnehmen und ihn auf den Namen Paddington taufen. Mit Hilfe der Browns will Paddington den alten Forscher finden, in der Hoffnung, bei ihm ein festes Zuhause zu finden. Bis es soweit ist, richtet der Bär erst einmal bei den Browns jede Menge Chaos an, so dass ihn Henry am liebsten sofort in ein Waisenhaus abschieben würde. Doch seine Frau (Sally Hawkins) und seine beiden Kinder überzeugen ihn, dass sie Paddington unbedingt helfen müssen. Und die Zeit drängt, denn eine fiese Tierpräparatorin (Nicole Kidman) hat es auf diesen seltenen Bären abgesehen und setzt alles daran, ihn für ihre Sammlung auszustopfen…

Die Geschichten um den Bären Paddington, erdacht von dem britischen Schriftsteller Michael Bond, erfreuen sich nun schon seit über fünf Jahrzehnten nicht nur in Großbritannien enorm großer Beliebtheit. In mehreren Büchern, einer Puppenserie sowie einer Trickfilmserie erlebten Paddington und die Browns schon etliche gemeinsame Abenteuer. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis "Paddington" auch den Sprung auf die große Leinwand schaffen würde. Unter der Leitung von "Harry Potter"-Produzent David Heyman und unter der Regie von Paul King erwacht der liebenswerte Bär nun zu ganz neuem Leben. Doch erste Trailer und Clips ließen vermuten, dass der Charme der Buchvorlage kindgerechtem Chaos und eher plattem Klamauk weichen musste. Doch zum Glück erweist sich dieser Eindruck nur als schlechtes Marketing. Denn auch wenn es einige solcher eher flachen, allzu chaotischen Szenen gibt, so ist "Paddington" doch insgesamt einer der wohl liebenswertesten Familienfilme des Jahres, mit viel wunderbaren Humor, einer verspielten Ausstattung und einem wirklich liebenswerten Titelhelden.

Gerade der Besuch bei Antiquar Mr. Gruber (Jim Broadbent) oder bei der "Gilde der Geographen" zeigt deutlich, mit wie viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde. Hier, wie auch im Naturhistorischen Museum, ist der Film ein echtes Fest fürs Auge. Es macht einfach große Freude, sich von dem Charme der Inszenierung und den vielen kleinen Einfällen, die ihn ausmachen, überrollen zu lassen und in die märchenhafte Welt von "Paddington" einzutauchen. Besonders schön ist dabei, dass sich der Kitsch-Faktor in absolut erträglichen Grenzen hält. Denn immer dann, wenn der Zuckerguss ein wenig zu dick aufgetragen wird, zieht Regisseur Paul King die Bremse. Dann kommt auflockernder Humor zum Einsatz, der etwa auf das Konto einer sehr anhänglichen Horde Tauben oder des schrulligen Nachbarn der Browns, gespielt vom neuen "Doctor Who" Peter Capaldi, geht. Alleine der perfekte Einsatz von Lionel Richies "Hello" gepaart mit Capaldis Gesichtsausdruck entschädigt für so manchen eher albernen Gag.

Die in das hervorragende Setdesign integrierten Computereffekte sind ebenfalls großartig. Dass Paddington nur am Rechner entstanden ist, vergisst man sehr schnell. Seiner Mimik und gerade auch seinen Augen wurde hier wirklich viel Leben eingehaucht, so dass es den Zuschauern nahezu unmöglich ist, den kleinen Bären mit seinem roten Hut und Dufflecoat nicht sofort ins Herz zu schließen – ganz egal, wie viel Chaos er auch anrichten mag. An dieser Stelle sei auch die gute Arbeit von Elyas M`Barek erwähnt, der Paddington in der deutschen Fassung seine Stimme leiht. Was mit Sicherheit der derzeitigen Popularität des "Fack Ju Göhte"-Darstellers geschuldet ist erweist sich als echter Glücksgriff, denn es gelingt M`Barek sehr gut, den Charme des Originals auch ins Deutsche zu übertragen.

"Paddington" ist vielleicht kein perfekter Film, aber als warmherzige Familienunterhaltung mit hohem Spaßfaktor ist diese Adaption der beliebten Kinderbücher verdammt nah dran. Daher gilt: Für Kinder ab 6 Jahren und alle junggebliebenen "Paddington"-Fans ist das zauberhafte Werk: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Paddington (Großbritannien/Frankreich/Kanada 2014)"
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