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Parked – Gestrandet

Parked – Gestrandet

Irland/Finnland 2011 - mit Colm Meaney, Colin Morgan, Milka Ahlroth, Stuart Graham ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Parked
Genre:Drama
Regie:Darragh Byrne
Kinostart:29.11.2012
Produktionsland:Irland/Finnland 2011
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.parked-film.de/

Der arbeitslose Uhrmacher Fred (Colm Meaney) will unbedingt wieder in der Gesellschaft Fuß fassen. Doch da er keine Sozialunterstützung erhält, bekommt er auch keine Wohnung. Und ohne festen Wohnsitz gibt es leider keine Sozialunterstützung. Ein Teufelskreislauf, dem Fred nur Frustration entgegen zu setzen hat. Sein Leben spielt sich nun auf einem Parkplatz direkt an der Küste Dublins ab, wo er mit seinen wenigen Habseligkeiten in seinem Auto lebt. Fred versucht, sich mit dieser unangenehmen Situation zu arrangieren, um sich noch so etwas wie Würde zu bewahren. Als der junge Cathal (Colin Morgan) mit seinem Auto ebenfalls auf den Parkplatz zieht, sieht Fred die neue Nachbarschaftssituation zunächst skeptisch. Doch nach und nach entwickelt sich zwischen dem stillen Uhrmacher und dem aufgedrehten Junkie eine Freundschaft, die Fred zeigt, dass dem Leben auch in seiner Situation noch schöne Seiten abzugewinnen sind. Als er die verwitwete Musiklehrerin Jules (Milka Ahlroth) kennenlernt, scheint sich Freds Leben tatsächlich zum Besseren zu wenden. Doch ob es für eine gestrandete Existenz wie ihn tatsächlich eine zweite Chance gibt, ist auch jetzt noch mehr als fraglich...

Mit "Parked - Gestrandet" hat der irische Filmemacher Darragh Byrne ein wunderbares Regiedebüt abgeliefert. Byrne erzählt seine Geschichte mit bittersüßer Dramatik, ohne jemals anbiedernd zu wirken. Er offenbart die Fehler im sozialen System, ohne in eine zu erdrückende Tristesse zu verfallen. Vielmehr gelingt ihm genau das, was Cathal Fred beizubringen versucht: auch im Traurigen das Schöne zu sehen. "Parked - Gestrandet" ist ein im Kern sehr traurige Geschichte, in der drei gebrochene Charaktere im Mittelpunkt stehen. Doch wo andere Filmemacher die Zuschauer mit deprimierender Sozialdramatik in ein düsteres Loch gestoßen hätten, liefert Byrne einen erfreulich lebensbejahenden Film ab, der am Ende neben einigen Tränen auch jede Menge Hoffnung zu bieten hat.

Das Drama über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, über die Suche nach sozialem Halt und über neue Hoffnung in Form einer langsam aufblühenden Liebe, lebt nicht nur von seiner sehr zurückhaltenden Inszenierung, sondern vorrangig von den starken Darstellern. Colm Meaney liefert als Uhrmacher, der verzweifelt versucht, in seinem Leben so etwas wie Ordnung und Normalität aufrecht zu erhalten, eine wunderbare Darstellung ab, die zunächst ein wenig stoisch anmutet, sich aber am Ende als äußerst kraftvoll erweist. Eine wirkliche Überraschung aber ist Colin Morgan, bekannt aus der TV-Serie "Merlin", der hier schauspielerische Facetten zeigen darf, die er als Zauberschüler nicht einmal erahnen lässt. Das Zusammenspiel der beiden völlig gegensätzlichen Charaktere funktioniert auf den Punkt und macht den besonderen Reiz des Dramas aus.

Die bezaubernden Bilder der rauen Küste Dublins drücken perfekt aus, was den Kern der bewegenden Geschichte ausmacht: Schönheit und Grausamkeit, Traurigkeit und Hoffnung liegen oft ganz nah beieinander. Und so darf hier gelacht und geweint werden, man darf sich über die soziale Ungerechtigkeit ärgern und von einer besseren Zukunft träumen. All das erlaubt dieser wunderbare Film, den sich Liebhaber von emotionaler Programmkinokost und starkem Schauspielerkino auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Parked – Gestrandet (Irland/Finnland 2011)"
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