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Passion

Passion

Deutschland/Frankreich 2012 - mit Rachel McAdams, Noomi Rapace, Karoline Herfurth, Paul Anderson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Passion
Genre:Thriller, Drama
Regie:Brian de Palma
Kinostart:02.05.2013
Produktionsland:Deutschland/Frankreich 2012
Laufzeit:ca. 105 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.ascot-elite-film.de

Isabelle (Noomi Rapace) sieht ihre große Chance gekommen, auf der Karriereleiter in der Berliner Werbeagentur, in der sie unter der charismatischen Christine (Rachel McAdams) arbeitet, einen großen Schritt nach oben zu klettern, als ihre Idee für eine große Werbekampagne beim Kunden und beim Vorstand auf breite Zustimmung trifft. Doch dann beansprucht Christine diesen Erfolg für sich, was ihr eine Beförderung nach New York einbringt. Zunächst lässt sich Isabelle von Christines Charme und ihrer manipulativen Art einschüchtern. Doch nicht zuletzt auf Drängen ihrer Assistentin Dani (Karoline Herfurth) beschließt sie, den Spieß umzudrehen und ihre Vorgesetzte mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Der Plan scheint aufzugehen. Doch als die verärgerte Christine auch noch herausfindet, dass Isabelle eine Affäre mit ihrem ehemaligen Geliebten Dirk (Paul Anderson), hat, beginnt ein erbitterter Kampf zwischen den Frauen, der mit Demütigungen der besonders niederträchtigen Art bei Isabelle deutliche Spuren zu hinterlassen scheint. Doch dann nimmt die Geschichte eine dramatische und äußerst blutige Wendung…

Mit "Passion" legt Altmeister Brian de Palma ("Scarface", "Carrie") ein Remake des französischen Thrillers "Love Crime", der letzten Regiearbeit des 2010 verstorbenen Filmemachers Alain Corneau, vor. De Palma würzt die Vorlage mit für ihn typischen Stilmitteln wie Split-Screen Szenen, etwas schwüler Erotik und dem Verschwimmen der Grenzen von Traum und Realität. Mit solchen Elementen hatte der Regisseur 2002 noch mit dem clever konstruierten Thriller "Femme Fatale" überzeugen können. Doch hier will de Palmas früher sehr effektiver und großartiger Stil einfach nicht mehr funktionieren. Statt Spannung und Faszination stellen sich hier beim Zuschauer nur Langeweile, unfreiwillige Komik und Momente des akuten Fremdschämens ein.

Der zum größten Teil in Deutschland gedrehte Thriller beginnt schon mit einer merkwürdig gestelzt anmutenden Eröffnungssequenz, die gleich deutlich macht, dass die an sich durchaus talentierte Rachel McAdams für diese Rolle komplett fehlbesetzt ist. Und auch Noomi Rapace, bekannt durch ihre großartige Leistung in der "Millennium"-Trilogie, fällt hier eher durch unpassendes Overacting, als durch ein subtiles Spiel auf. Damit nicht genug, funktionieren die meisten der Änderungen, die de Palma für seine Version der Geschichte vorgenommen hat, einfach nicht. Dass er etwa Isabelles Assistentin als heimlich in ihre Chefin verliebte Frau darstellt, um das sehr subtile Ende des Originals durch ein wirklich lachhaft plakatives Finale ersetzten zu können, raubt dem Film nicht nur viel seiner potentiellen Intensität. Einige Szenen wirken einfach nur noch wie eine einzige peinliche Altherrenfantasie, die nichts mehr von der Größe des früheren Brian de Palmas erkennen lässt.

Auch die Split-Screen Sequenz, in der eine schreckliche Tanzperformance einem nicht wirklich erschreckendem Mord entgegen gestellt wird, ist nicht effektiv, sondern ähnlich lachhaft wie das wirklich dreiste Product Placement von Apple. Sicherlich, auch Corneaus Film hatte schon seine Schwächen, doch im Vergleich zu diesem völlig verkorksten Remake war das Original ein Meisterwerk an Spannung und Subtilität. Das wäre alles nicht weiter schlimm, hätte nicht ein derart versierter und früher einmal großartiger Regisseur die Fäden in der Hand gehabt. Dass es gerade einem Suspense-Meister wie Brian de Palma nicht gelingt, aus einer ordentlichen Geschichte und talentierten Darstellern etwas annähernd Sehenswertes herauszuholen, ist einfach nur traurig. Da helfen auch ein paar schöne Bilder und eine Handvoll gelungener Momente wenig, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Und so lässt sich schweren Herzens nur sagen, dass "Passion" schon jetzt eine der größten Enttäuschungen in einem ohnehin bislang eher schwachen Kinojahr ist. Selbst für große Fans des Regisseurs nur sehr, sehr bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Passion (Deutschland/Frankreich 2012)"
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