Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Personal Shopper |
Genre: | Mystery, Drama |
Regie: | Olivier Assayas |
Kinostart: | 19.01.2017 |
Produktionsland: | Frankreich/Deutschland 2016 |
Laufzeit: | ca. 109 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.PersonalShopper-Film.de |
Die junge Amerikanerin Maureen (Kristen Stewart) arbeitet in Paris als persönliche Einkäuferin für Stars und Sternchen, denen die Zeit oder auch die Lust fehlt, selbst Kleidung und Accessoires zu shoppen. Maureen ist ein Profi in ihrem Job – dennoch sieht sie in ihm nicht ihre eigentliche Berufung. Denn vielmehr sieht sie sich als Medium, die mit den Geistern Verstorbener in Kontakt treten kann. Und es gibt einen, mit dem sie unbedingt kommunizieren möchte: ihrem toten Zwillingsbruder Lewis. Doch so sehr sie auch sucht, sie bekommt einfach kein Zeichen von ihm. Bis sie eines Tages merkwürdige SMS von einer unterdrückten Nummer erhält. Ist das etwa Lewis? Oder doch nur der etwas gestörte Liebhaber ihrer aktuellen Chefin? Immer tiefer wird Maureen durch die Nachrichten in die Paranoia getrieben, bis es zu einem schrecklichen Vorfall kommt…
Nach "Die Wolken von Sils Maria" kommt nun mit "Personal Shopper" die nächste Zusammenarbeit von Schauspielerin Kristen Stewart und Regisseur Olivier Assayas in die Kinos. Der Film ist eine Mischung aus Mystery, Thriller und Drama, der zwar über eine durchaus besondere Atmosphäre verfügt, ansonsten aber keinen besonders stimmigen Eindruck hinterlassen kann. Assayas verliert sich zu oft in langen Sequenzen, die Maureen beim Shoppen, beim heimlichen Anziehen der Kleider ihrer Chefin, beim Herumreisen oder auch beim Durchstreifen eines Hauses, in dem es angeblich spuken soll, zeigen. Das ist alles hübsch gefilmt, strahlt aber auch eine gewisse Belanglosigkeit aus.
Die Art und Weise, wie die zwei Teile der Geschichte – Maureens Arbeit als Einkäuferin und ihre Berufung als Medium – zusammengeführt werden, will auch nicht so recht funktionieren. Für sich genommen gibt es zwar einige sehr starke Szenen und gelungene Elemente. So ist etwa Lars Eidinger als schmieriger Geliebter von Maureens Chefin wirklich großartig. Und auch die Drehorte sind wirklich gut ausgesucht, verfügen sie doch allesamt über eine einnehmende Atmosphäre und bisweilen sogar über einen echten Charakter. Und schließlich ist auch das Spiel von Kristen Stewart, das ansonsten gerne als arg monoton und ausdruckslos bezeichnet wird, für diese Rolle absolut perfekt.
Trotzdem bleibt am Ende beim Zuschauer eine gewisse Leere, die durch die zahlreichen zähen Momente, das nicht gerade brillante Drehbuch und die etwas unentschlossen wirkende Regie entsteht. Warum gerade die Regie in Cannes ausgezeichnet wurde, bleibt da ein Rätsel. Daher gilt: Nur für treue Fans des Regisseurs und Liebhaber von kryptischer Langsamkeit noch sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold