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Pippa Lee

Pippa Lee

USA 2009 - mit Robin Wright Penn, Keanu Reeves, Alan Arkin, Winona Ryder, Julianne Moore ...

Filminfo

Originaltitel:The private lives of Pippa Lee
Genre:Tragikomödie, Drama, Komödie
Regie:Rebecca Miller
Kinostart:01.07.2010
Produktionsland:USA 2009
Laufzeit:ca. 98 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.pippalee.senator.de/

Es kommt viel zu selten vor, dass Autoren intensiv in die Verfilmung ihrer Werke einbezogen werden. Rebecca Miller ist bei der Adaption ihres Bestsellers "Pippa Lee" den einzig richtigen Weg gegangen: sie hat ihr Buch gleich selber verfilmt und damit ein hervorragendes Stück amerikanischen Schauspielkinos abgeliefert.

An sich verläuft das Leben von Pippa Lee (Robin Wright Penn) in nahezu perfekten Bahnen. Sie führt eine harmonische Ehe mit ihrem fast 30 Jahre älteren Mann Herb (Alan Arkin) und hat zwei wunderbare Kinder. Doch als Pippa mit Herb in ein nobles Rentnerresort in Connecticut zieht, ändert sich ihr Leben drastisch. Immer öfter wird sie von merkwürdigen Schlafstörungen geplagt, die sie auch schon mal in die ortsansässige Tankstelle wandern lassen oder sie zu nächtlichen Fressgelagen vor dem Kühlschrank treibend – unfähig, sich am nächsten Morgen an Irgendetwas davon zu erinnern. Als sie dann auch noch erfährt, dass Herb eine Affäre mit ihrer besten Freundin Sandra (Winona Ryder) hat, wird ihre idyllische Fassade endgültig in ihren Grundfesten erschüttert. Jetzt ist Pippa gefordert, sich endlich ihrer turbulenten Vergangenheit zu stellen um so herauszufinden, was sie für ihr Leben wirklich möchte…

Was nach dem Ansehen von "Pippa Lee" deutlich stärker in Erinnerung bleibt, als die Geschichte, sind die großartigen Darsteller, die Rebecca Miller zu echter Höchstform zu treiben vermocht hat. Ganz besonders gilt das für Robin Wright Penn, die hier die wohl beste Leistung ihrer bisherigen Karriere abgeliefert hat. Beeindruckend verkörpert die Schauspielerin eine Frau auf der Suche nach sich selbst. Begleitet wird sie auf dieser Suche von dem wie immer großartigen Alan Arkin, Julianne Moore, Maria Bello oder auch Monica Bellucci. Doch die eigentliche positivste Überraschung des Films neben Robin Wright Penn ist Keanu Reeves, der hier allen seinen Kritikern beweist, was für ein Talent in ihm steckt.

Doch auch wenn die Schauspieler einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterlassen, so funktioniert "Pippa Lee" natürlich auch aufgrund der Geschichte so gut. Ob die Rückblenden, die zum Beispiel zeigen, wie die junge Pippa (Blake Lively aus der Serie "Gossip Girl") mit der Tablettensucht ihrer Mutter (Maria Bello) zu kämpfen hatte, oder der in der Gegenwart angesiedelte Handlungsstrang, all das verdichtet sich am Ende zu einem wunderbar skurrilen, tragikomischen, sensiblen wie bitterbösen Blick auf die Abgründe der amerikanischen Familienidylle.

Einige kleine Hänger und die mitunter etwas überambitionierte Inszenierung stehen dem kompletten Genuss dieses Werks zwar ein wenig im Weg. Doch die großartigen Darsteller und einige ganz wundervolle Momente machen dies locker wieder wett. Daher gilt: für Liebhaber des amerikanischen Independetkinos absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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