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Juli 2025
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Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

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Film: Captain Jack is back! Drei Jahre, nachdem der auf einer Attraktion in Disneyland basierende "Fluch der Karibik" weltweit über 650 Millionen Dollar einspielen konnte, kommt nun endlich der zweite Teil in unsere Kinos. Besonders erfreulich ist, dass Regisseur Gore Verbinski beinahe die gesamte Crew aus Teil 1 wieder vor und hinter der Kamera versammeln konnte, so dass gewährleistet werden konnte, dass die Fans des Vorgängers die neuen Abenteuern von Captain Jack Sparrow & Co. ohne große Einleitung genießen werden können. Neben den altbekannten Darstellern Johnny Depp als Jack Sparrow, Orlando Bloom als Will Turner und Keira Knightley als Elizabeth Swann konnte mit dem wunderbaren Bill Nighy ("Tatsächlich...Liebe") ein neues Gesicht angeheuert werden, das ohne Frage zu den ganz großen Höhepunkten von "Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2" gehört. Wobei - Gesicht ist hier vielleicht der falsche Ausdruck, denn eben jenes bekommt der Zuschauer von Bill Nighy gar nicht zu sehen, wurde seine Figur Davy Jones, eine Mischung aus Mensch, Tintenfisch und Krabbe, doch fast vollständig am Computer entwickelt. Doch ähnlich wie Andy Serkis in den "Herr der Ringe"-Filmen Gollum mit Leben erfüllt hat, so verschwindet auch Nighys Talent nicht vollständig unter dem am Computer animierten Äußeren von Davy Jones. Gerade mit den Augen kann der gefeierte Schauspieler noch unglaublich viel eigene Performance auf die Leinwand transportieren und macht Davy Jones damit zu einem der sehenswertesten Aspekte des Films. Ausgerechnet bei diesem sagenumwobenen Piraten, dem Kapitän des "Fliegenden Holländer", steht Jack Sparrow in lebenslanger Schuld. Und kaum ist es ihm gelungen, sein geliebtes Schiff, die "Black Pearl", aus den Händen von Barbossa und seinen Schergen zu retten, fordert Davy Jones diese Schuld ein: wenn er ihm nicht binnen drei Tage 90 Seelen abliefert, muss er selber die Ewigkeit im Dienst auf dem "Fliegenden Holländer" verbüßen. Die einzige Rettung ist die Truhe, in der das Herz von Davy Jones liegt. Jack besitzt einen magischen Kompass, der ihm den weg zum Versteck der Truhe zeigt, doch es scheint nahezu unmöglich zu sein, diese zu öffnen, trägt Jones den Schlüssel doch stets bei sich. Aber auch für Will und Elizabeth sieht es nicht viel besser aus. Eigentlich wollten die Beiden heiraten, doch da sie Jack bei seiner Flucht vor dem Galgen geholfen haben, droht ihnen nun statt Flitterwochen selbst die Todesstrafe. Nur wenn es Will gelingt, Jacks Kompass zu beschaffen, könnten er und Elizabeth gerettet werden. Und damit kann das Abenteuer beginnen... "Fluch der Karibik 2" leidet in vielen Momenten an den selben Symptomen, die so vielen Film-Fortsetzungen zum Verhängnis werden. Oftmals entsteht der Eindruck, die Macher haben sich genau diejenigen Elemente aus dem Vorgänger herausgepickt, die besonders gut funktioniert haben und präsentieren diese nun in neuen Variationen und natürlich größer und spektakulärer und leider auch öfter, als zuvor. Das schlägt sich in diesem Fall ausgerechnet in der Figur des Jack Sparrow negativ nieder. Von der Coolness, die er noch im ersten Teil versprüht hat, ist hier oft viel zu wenig zu spüren. Vielmehr droht der von Johnny Depp erneut grandios gespielte Pirat zu einer Witzfigur zu verkommen, die von einer Albernheit in die nächste stolpert. Wenn im dritten Teil hier nicht noch eine Wendung eintritt, wäre das ein eher unrühmliches Ende für einen Charakter, die an sich über ein enormes Kultpotential verfügt. Doch allein die Art und Weise, wie sich Captain Jack aus dem zweiten Film verabschiedet, ist spektakulär und einfach gut und lässt für seinen nächsten Auftritt eigentlich nur Gutes erwarten! Mit weit über zwei Stunden ist das zweite karibische Abenteuer leider etwas zu lang geraten. Obgleich der Unterhaltungswert insgesamt äußerst hoch liegt, können unangenehm auffallende Längen nicht verhindert werden. Diese entstehen insbesondere dadurch, dass der Überraschungs-Effekt des ersten Filmes völlig fehlt. Mit einem Piratenfilm dieser Art hatte vor drei Jahren einfach Niemand gerechnet, da waren auch kleinere Längen kaum störend. Jetzt aber sind die Figuren eingeführt und die Zuschauer wissen in etwa, was bei einem "Fluch der Karibik" Film auf sie zukommt. Eine etwas straffere Inszenierung besonders im ersten Drittel hätte dem Streifen durchaus gut getan! Doch all diesen im Endeffekt eher kleinen Schwächen zum Trotz: "Fluch der Karibik 2" ist ein großes Kinovergnügen, bei dem Action, Humor, Special Effects und Romantik in gut abgestimmter Dosierung ein wohlschmeckendes Ganzes ergeben. Zwar stellt sich hier und da ein leichter Übersättigungseffekt ein und die ein oder andere Beilage ist aufgrund des üppigen Hauptmenüs eher unwichtig, doch insgesamt bleibt kaum ein bitterer Nachgeschmack zurück. Grund dafür sind auch die vielen gelungenen Nebenfiguren, wie etwa der von Wut und Rachegelüsten zerfressenen ehemaligen Commodore Norrington (Jack Davenport), dem durch Jack Sparrow nicht nur die ihm versprochene Ehe mit Elizabeth, sondern auch seine berufliche Karriere zerstört wurde. Oder auch Pintel und Ragetti, ehemals untote Begleiter von Barbossa, die jetzt, wieder unter den Lebenden weilend, für einige der amüsantesten Momente des Films sorgen. Auch die zahlreichen Anspielungen auf den ersten Teil sind spaßig und können zweifelsohne als Pluspunkt des Films verbucht werden. Trotz amüsanter Nebenfiguren, trotz Davy Jones, trotz sehr guter Effekte und einer wieder einmal hervorragenden Ausstattung und trotz einiger Schwächen im Umgang mit seiner Figur gehört dieser Film eindeutig Johnny Depp! Ihm zuzusehen, wie er in dieser Rolle trotz der bereits erwähnten Schwachpunkte wieder zu genialer Höchstform aufläuft, ist einfach ein Riesenspaß! Langer Rede kurzer Sinn: Für Fans ist "Fluch der Karibik 2" ein würdiger und unterhaltsamer Nachfolger (das Einspielergebnis von über 1 Milliarde Dollar weltweit und damit Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten spricht da wohl eine deutliche Sprache!), der mit einigen Überraschungen, viel Action und Abenteuer die paar Längen locker überspielt und jetzt schon Lust auf Teil 3 macht, der im Sommer 2007 anlaufen wird. Die Überleitung, die vielfach nicht ganz zu unrecht mit dem Ende von "Das Imperium schlägt zurück" verglichen wird, macht auf jeden Fall gehörig neugierig! Und so gilt letztendlich: absolut sehenswert! Noch ein kleiner Tipp: wie schon bei Teil 1 gibt es auch hier wieder nach dem Abspann einen kleinen Schluss-Gag. Einfach den sehr langen Abspann zu überspringen und dann die letzte Minute mit einem amüsierten Schmunzeln zu genießen! Bild: Anders hätte das beim dritterfolgreichsten Film aller Zeiten auch nicht anders aussehen dürfen: klares, sauberes Bild mit hohem Schärfegrad, sehr zufriedenstellenden Kontrasten und kräftigen Farben. Sehr gut!! Ton: Nicht erst beim Angriff des Kraken gibt es massenhaft Soundeffekte, die für eine hohe Räumlichkeit und Dynamik beim Sound sorgen. Die deutsche Tonspur kann sowohl in der Dolby Digital 5.1, als auch in der etwas kräftigeren DTS Abmischung voll und ganz überzeugen. Sehr gut! Extras: Die Doppel DVD Special Edition hat jede Menge interessantes und unterhaltsames Bonusmaterial zu bieten, das insgesamt erfreulich werbefrei ist. Natürlich wird auf die üblichen Lobpreisungen nicht verzichtet, insgesamt aber hält sich das Rühren der Werbetrommel in erträglichen Grenzen und es wird ein guter Einblick in die Entstehung des Spektakels geworfen. Los geht es auf DVD 1 mit einem Audiokommentar der beiden Autoren Ted Elliott und Terry Rossio, die den Machern das ein oder andere graue Haar verpasst haben, da sie mit dem Schreiben erst in letzter Sekunde fertig geworden sind. Der Kommentar der Beiden bietet einen guten Einblick in ihre Arbeit und das Making of des Films insgesamt. Des weiteren gibt es auf der ersten Scheibe noch Trailer und die "verfluchten Piraten-Pannen" (03:42) zu sehen, die recht amüsant, aber nicht wirklich umwerfend komisch sind. Die richtig guten Extras befinden sich erst auf der zweiten Disc. Dort geht es los mit einer kurzen Dokumentation über die Vorbereitungen (24:38). Von den Vorbesprechungen über Location-Scouting bis hin zum Casting und Setbau werden hier viele Aspekte interessant vermittelt. Erstaunlich ist, dass bis zuletzt derart mit dem Budget gekämpft wurde, dass es eine zeitlang für den Film gar nicht gut aussah. Hier wird wieder einmal deutlich, dass es Studios, bzw. den Geldgebern gar nicht um den Film selbst, sondern nur um die Zahlen geht. Kein Wunder also, dass so viele schlechte, aber profitable Filme eine Fortsetzung bekommen (damit sind natürlich nicht die Piraten gemeint!!!) Weiter geht es mit einem sehr guten, 1stündigen Making of, in dem ein tieferer Blick in die Dreharbeiten geworfen wird. Das Arbeiten an abgeschiedenen Drehorten, die enorme logistische Leistung, die durch die vielen Drehortwechsel nötig waren, aber auch erhebliche Verzögerungen und Zerstörungen durch Hurrikan Wilma werden hier dem geneigten Zuschauer offenbart. Dafür gibt es ein Sehr gut!!! Weiter geht es mit einem sehr intensiven Blick auf Captain Jack Sparrow. Ob Bart, Zähne, Hut, Gürtel, Schlüssel oder Kompass, all seine Accessoires bekommen hier ein eigenes Feature, die einzeln, oder gemeinsam (ca. 26 Min.) angesehen werden können. Besonders interessant ist hier die Geschichte über Jacks Scherpe. Das kleine Stückchen Stoff wurde eigens von Webern im türkischen Hinterland hergestellt. Da man hier für Teil 2 exakt den gleichen Stoff haben wollte, wie in Teil 1, aber alle Kontaktdaten verloren gegangen waren, musste ein Mitarbeiter in die Türkei reisen, um die Hersteller ausfindig zu machen. Dass in Zeiten, in denen Riesenkraken und anderes Getüm lebensecht am Computer hergestellt werden können, für ein Stück Stoff noch so ein Aufwand betrieben wird, ist schon erstaunlich. Weiter geht es mit einem Blick auf das Training von Orlando Bloom (05:23), Keira Knightley (04:54) und Jack Davenport (05:05), bevor Davy Jones eine eigene Dokumentation gewidmet bekommt (12:33). Auch die Entstehung des Kraken (09:59) wird etwas genauer betrachtet. Nach dem enormen Erfolg des ersten Films musste natürlich auch die titelgebende Attraktion in Disney Land modernisiert werden, wovon man in einer weiteren Kurzdokumentation etwas mehr erfährt (12:29. Schließlich gibt es noch einen eingehenderen Blick auf die Entstehung der Knochen-Käfig-Szene (03:40), ein Foto-Tagebuch von Produzent Jerry Bruckheimer, sowie ein Blick auf die Premiere in Disneyland (03:50). Zudem haben sich in den Menüs der zweiten Disc fünf Easter Eggs versteckt, in denen man u.a. mehr über das Catering, Filmhund Chopper oder den sogenannten Kokosnussmann erfährt. Einziger Wermutstropfen: einen Ausblick auf Teil 3 sucht man auf der Scheibe vergebens. Fazit: "Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2" ist ohne Frage ein großer Kinospaß, der seine Schwächen etwas zu offensichtlich mit Special Effects zu überspielen versucht. Die wahre Qualität des Mittelteils der Trilogie wird sich allerdings wohl erst nach Erscheinen des dritten Teils wirklich bemessen lassen. Die Doppel-DVD des erfolgreichsten Films 2006 kann dagegen schon jetzt auf ganzer Linie überzeugen. Technisch einwandfrei liefert die zweite Disc jede Menge sehenswerter Extras ohne den üblichen Promo-Charakter ab. Absolut empfehlenswert! Originaltitel: Pirates of the Caribbean – Dead Man`s Chest Regie: Gore Verbinski Anzahl der Discs: 2 Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1 + DTS), Englisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch Bildformat: 16:9 (2,35:1) Extras: Audiokommentar, Outtakes, Making of, Featurettes, Trailer, Fototagebuch, Easter Eggs FSK: ab 12 Jahren Länge: ca. 145 Min. Regionalcode: 2

Ein Artikel von Sebastian Betzold