Pitch Perfect 3

Sie sind wieder da, Pitches! Das wahre Leben hat nun auch die Bellas fest im Griff. Nach dem College müssen die Ladies feststellen, dass Gesangstalent nicht ausreicht, um in der Arbeitswelt zu bestehen. Da kommt die Möglichkeit, noch einmal zusammen zu kommen um quer durch Europa zu reisen und dort für die US-Truppen zu singen, wie gerufen. Doch nicht nur, dass auch diese Tour wieder zu einem Wettbewerb ausartet – dieses Mal um die Gunst von Megastar DJ Kahled, der einen Opening-Act für seine große Show sucht. Durch das Auftauchen von Fat Amys Vater werden die Bellas auch noch in ein handfestes Abenteuer katapultiert, in dem sie im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben singen müssen…

Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Teile kommt nun mit "Pitch Perfect 3" das (vorerst) letzte Kapitel der Geschichte um die A-cappella-Sängerinnen der Bellas in die Kinos. Das Positive zuerst: Die Drehbuchautoren haben versucht, den Fans einerseits das zu geben, was sie an den ersten beiden Teilen gemocht haben, um sich gebührend von den liebgewonnenen Charakteren zu verabschieden. Auf der anderen Seite waren sie aber auch darum bemüht, die Geschichte mit ein paar neuen Elementen aufzupeppen, um nicht noch einmal das dramaturgische Konzept der Vorgänger zu wiederholen.

Auch die Musik ist wieder sehr gut, besonders die große Abschlussnummer mit George Michaels "Freedom" ist absolut gelungen. Und immer dann, wenn Gail (Elizabeth Banks) und John (John Michael Higgins) auftreten, sorgen ihre meist politisch unkorrekten Kommentare für einige richtig gute Lacher. Herrlich etwa, wenn Macho John die Bellas als eine "Gruppe von Nicht-Männern" bezeichnet.

Den positiven Elementen stehen allerdings auch einige nicht ganz so gelungene Aspekte gegenüber. Größter Störfaktor ist dabei Fat Amy, die in jeder Szene auf Teufel komm raus zotig sein muss, dass es einfach nur noch peinlich ist. Das war anfangs vielleicht noch ganz witzig, doch mittlerweile sind ihre Sprüche nur noch zum Fremdschämen schlecht. In einer Szene wird ihr Auftreten von ihrem Gegenüber mit einem Gesichtsausdruck quittiert, der irgendwie vermuten lässt, dass dies auch den Machern bewusst geworden ist.

Auch der arg konstruiert wirkende "Action"-Handlungsstrang will nicht so recht funktionieren. Wie gesagt, es ist den Autoren hoch anzurechnen, dass sie versucht haben, in eine etwas andere Richtig zu gehen. Doch wirklich funktionieren will das nicht. Zum Ende hin schafft der Film aber noch die Kurve und bietet ein zufriedenstellendes Finale, an dem Fans große Freude haben werden. So ist "Pitch Perfect 3" für sein Zielpublikum ein ordentliches Finale, das den Abschied von den Bellas allerdings auch nicht allzu schwer macht. Wer die ersten beiden Teile mochte, der kann auch hier getrost eine Kinokarte lösen, denn die Gesangseinlagen sind gut genug, um über so manche Schwäche hinwegzutrösten. Wer allerdings schon mit den Vorgängern nicht richtig warm geworden ist, der wird auch nach diesem Finale nicht zum Fan werden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold