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Planet der Affen: Prevolution

Planet der Affen: Prevolution

USA 2011 - mit James Franco, Freida Pinto, Andy Serkis, John Lithgow, Brian Cox, Tom Felton, Tyler Labine ...

Filminfo

Originaltitel:Rise of the Planet of the Apes
Genre:Fantasy, Abenteuer, Action, Drama
Regie:Rupert Wyatt
Kinostart:11.08.2011
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.planetderaffen-prevolution.de

Als 1968 der Roman "Planet der Affen" des Franzosen Pierre Boulle (1912 – 1994) verfilmt wurde, ahnte mit Sicherheit Niemand, dass dieses Thema auch über 40 Jahre später noch längst nicht abgeschlossen sein wird. Auf den Originalfilm mit Charlton Heston folgten noch vier Fortsetzungen, eine TV-Serie, eine Zeichentrickserie und ein Remake. Lediglich das in einer Folge der "Simpsons" gezeigte Musical ist bislang noch keine Realität geworden. Nachdem Tim Burton 2001 mit seiner Version des "Planet der Affen" zwar an den Kinokassen ganz ordentlich abgeschnitten hat, Kritiker und Fans dagegen kaum überzeugen konnte, wagt nun Regisseur Rupert Wyatt einen kompletten Neustart der Saga.

"Planet der Affen: Prevolution" startet in der Gegenwart. Der junge Forscher Will Rodman (James Franco) forscht im Auftrag des großen Pharmaunternehmens Gen-Sys an einem Heilmittel gegen Alzheimer. Obwohl seine Intentionen ganz persönlicher Art sind, da sein Vater (John Lithgow) an Alzheimer erkrankt ist, bleibt Will bei seinen Forschungen stets professionell. Als einer der Affen, an dem Will des potentielle Medikament testet, einen erstaunlichen Wachstum im Bereich Intelligenz aufzeigt, glaubt der Forscher schon, am Ziel seiner Träume zu sein. Doch dann wird die Affendame plötzlich extrem aggressiv, läuft im Forschungszentrum Amok und wird vom Sicherheitsdienst erschossen. Will und sein Team müssen also noch einmal bei Null anfangen.

Doch dann entdeckt Will den wahren Grund für die Aggressivität der Affendame: sie wollte einfach nur ihr Baby beschützen. Nun nimmt Will den kleinen Caesar bei sich auf – nur um kurze Zeit später festzustellen, dass er die bei seiner Mutter durch das Medikament herbei geführte Intelligenz geerbt zu haben scheint. Doch auch wenn Caesar beinahe ein Teil der Familie ist und seine Entwicklung mit den Jahren immer beeindruckender wird, wird Will bald merken, dass sich die Arroganz der Menschen, sich über die Gesetze der Natur stellen zu wollen, bitter rächen wird...

"Planet der Affen: Prevolution" ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Evolution. Zunächst natürlich in technischer Hinsicht. Hier gibt es keine Menschen hinter Affenmasken. Selbst wenn diese in den alten Filmen stets auf der Höhe der Zeit waren und auch in Tim Burtons Film wirklich begeistern konnte, wirkten sie immer irgendwie künstlich. Der neueste Film nun wurde mit dem sogenannten Motion Capture Verfahren gedreht. So wurden die Affen zwar von Menschen gespielt, ihr verdammt realistisches Aussehen bekamen sie dann aber erst am Computer verliehen. Caesar, der Hauptdarsteller dieses Films, wird vor der Kamera von Andy Serkis verkörpert, der schon Gollum und King Kong seine Mimik und Gestik geliehen hat. Serkis hat den Animationsgenies von WETA, die hier mit der selben Technik arbeiten, die sie schon bei "Avatar" eingesetzt haben, eine großartige Vorlage für ihre Arbeit geliefert. Durch seine Darstellung erwacht Caesar zum Leben und wandelt sich im Laufe des Films überzeugend vom liebenswerten Hausaffen zum bedrohlichen Anführer der Affenarmee.

Am Computer wurde den Affen ein zum Teil fotorealistisches Aussehen verpasst. Lediglich Baby-Caesar sieht noch sehr offensichtlich am Computer generiert aus. Die Mischung aus menschlichen Darstellungen und Computeranimation erweckt die Affen des Films glaubhaft zum Leben, wobei die Macher es perfekt vermieden haben, die tierischen Protagonisten allzu sehr zu vermenschlichen. Und genau das macht den Film dann auch so wirkungsvoll.

Zwar gibt es hier und da in der Geschichte kleine Anzeichen dafür, dass sie ein paar Jahre in der Zukunft spielt, doch insgesamt wirkt sie sehr in der gegenwärtigen Realität verhaftet. Sicherlich, "Planet der Affen: Prevolution" ist in erster Linie ein Unterhaltungsfilm. Doch wie auch die ursprünglichen Affen-Filme, so zeichnet auch diesen Neustart ein zum Teil etwas satirisch angehauchtes, andererseits sehr ernsthaftes Auseinandersetzen mit Problemen unserer Gesellschaft und ethischen Fragen unserer Generation aus. Hinter dem hohen Unterhaltungswert des Films verstecken sich viele sehr intelligente und clevere Ideen, die diesem Blockbuster deutlich über das Niveau üblicher Popcorn-Unterhaltung hieven.

Regisseur Rupert Wyatt, der sich mit dem Geheimtipp "The Escapist" einen Namen gemacht hat, hat genau die Richtige Mischung aus Unterhaltung und Anspruch, aus Spannung und Effekt-Action gefunden. Was dem Film allerdings vorgeworfen werden kann, ist, dass bei allem Perfektionismus die menschlichen Charaktere etwas flach und schablonenhaft bleiben. Zwar kann John Lithgow einmal mehr begeistern und auch James Franco liefert eine ordentliche Darstellung ab. Doch besonders Freida Pinto, die nicht mehr machen darf, als hübsch auszusehen, und Tom "Draco Malfoy" Felton, der ein äußerst klischeehaftes Ekelpaket abgibt, wirken gerade im Vergleich zu Caesar und Co. völlig leblos. Doch das überaus positive Gesamtbild des Films wird dadurch kaum getrübt.

Durch einige sehr hübsche Anspielungen auf den Film von 1968 würde "Planet der Affen: Prevolution" an sich gut als direkter Vorgänger zum Original funktionieren. Andererseits ebnet der Film auch perfekt den Weg für mögliche Fortsetzungen, die - so sie denn Wirklichkeit werden - hoffentlich das Niveau dieses Werks werden halten können. "Planet der Affen: Prevolution" ist die wohl größte und positivste Überraschung des Kinosommers, ein toller Unterhaltungsfilm, der gleichermaßen Futter fürs Auge, als auch für den Intellekt bietet. Und genau das macht diesen Film dann auch: Absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Planet der Affen: Prevolution (USA 2011)"
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