Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Predator |
Genre: | Action, Abenteuer, Fantasy |
Regie: | Shane Black |
Kinostart: | 13.09.2018 |
Produktionsland: | USA 2018 |
Laufzeit: | ca. 107 Min |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.FOX.de |
Scharfschütze Quinn McKenna (Boyd Holbrook) traut seinen Augen kaum, als mitten während eines Auftrags ein Raumschiff neben ihm abstürzt. Ihm entsteigt ein Wesen, dass McKennas gesamtes Team auf brutale Weise auslöscht. Auf seiner Flucht gelingt es dem Elite-Soldaten, einen Teil der Ausrüstung des Aliens an sich zu nehmen, das er an sein privates Postfach schickt, bevor er von der Regierung aufgegriffen wird. Denn als einziger Überlebender und damit als einziger Zeuge ist er dem Geheimdienst ein Dorn im Auge. Mit einer Gruppe von Gefangenen soll er in ein Militärgefängnis gebracht und damit mundtot gemacht werden. Doch als das Alien, ein Predator, den Fängen des Militärs entkommt und sich auf die Suche nach seiner Ausrüstung macht, befürchtet McKenna, dass seine Ex-Frau Emily (Yvonne Strahovski) und sein Sohn Rory (Jacob Tremblay) in Gefahr sein könnte. Mit dem Rest der Gefangenen gelingt ihm die Flucht und gemeinsam macht sich die ungewöhnliche Truppe auf die Jagd nach dem Predator – nicht ahnend, dass schon eine viel größere Gefahr auf dem Weg zur Erde ist…
Um es vielleicht besser einordnen zu können, möchte ich hier erst einmal sagen, dass ich den ersten "Predator"-Film bis heute sehr schätze. Teil 2 wird ja gerne kritisiert, aber auch den sehe ich trotz – oder vielleicht sogar wegen seiner Schwächen immer noch richtig gerne mag. Die beiden "Alien vs Predator"-Machwerke habe ich zum Glück wieder aus meinem Gedächtnis gestrichen. Und den "Predator" von Robert Rodriguez fand ich nach einem gelungenen Auftakt insgesamt eher enttäuschend. So, und jetzt sollte ich auch noch verraten, dass ich Shane Black sowohl als Drehbuchautor, als auch als Regisseur wirklich großartig finde. Ich mag seine Art, Action und Comedy miteinander zu vermischen und Charaktere zu schaffen, die mit all ihren Schwächen absolut liebenswert sind.
Von all dem ausgehend habe ich ganz stark erwartet, dass für mich "Predator: Upgrade" ganz großes Kino werden wird. Das ist leider nicht der Fall. Ich wurde gut unterhalten. Und in einigen Shane Black-typischen Momenten sogar sehr gut. Doch trotz all seiner Stärken, die er auch hier wieder ausspielen konnte, hat Black nicht verhindern können, dass die Story des Films irgendwann total außer Kontrolle geraten ist. Man merkt dem Film an, dass einige Sachen nachgedreht wurden, dass dafür andere Handlungselemente fallen gelassen werden mussten. Irgendwann macht das Ganze einfach keinen Sinn mehr und man bekommt den Eindruck, dass die Macher irgendwann gar nicht mehr versucht haben, aus den einzelnen Versatzstücken ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren.
"Predator: Upgrade" – Hut ab wieder einmal für diesen deutschen Titel – versucht, zu viele Filme in einem zu sein. Und daran scheitert das Werk am Ende. Immerhin: Wenn das Ganze funktioniert, dann richtig gut. Alleine die Unterhaltung darüber, warum man den außerirdischen Jäger eigentlich fälschlicherweise als Predator bezeichnet, ist Gold wert. Und einige Actionsequenzen sind wirklich großartig inszeniert. Doch der würdige Nachfolger, auf den Fans nun schon seit knapp dreißig Jahren warten, ist auch dieser Film nicht geworden. Immerhin: Shane Black zeigt einige sehr gelungene Ansätze, auf denen sich bei Erfolg aufbauen ließe. Und wer weiß, vielleicht gelingt es ihm oder einem anderen Filmemacher dann ja tatsächlich, mal wieder einen rundum gelungenen "Predator"-Film abzuliefern. Bis dahin ist "Predator: Upgrade" trotz seiner Schwächen nicht der schlechteste Weg, um die Wartezeit zu verkürzen. Alles in allem also für Fans dieses Franchise durchaus noch: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold