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Prince Avalanche

Prince Avalanche

USA 2013 - mit Paul Rudd, Emile Hirsch, Lance LeGault ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Prince Avalanche
Genre:Komödie, Tragikomödie, Drama
Regie:David Gordon Green
Kinostart:26.09.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.PrinceAvalanche-Film.de

Alvin (Paul Rudd) liebt die Einsamkeit. Er genießt es, ganz in seiner eigenen Gedankenwelt zu leben und die Zeit zu haben, für eine gemeinsame Reise mit seiner Freundin Madison Deutsch zu lernen. Sich um die Straßenmarkierungen irgendwo im nach einem Waldbrand völlig verlassenen Nirgendwo zu kümmern, ist für ihn eigentlich der perfekte Job. Eigentlich – wenn er ganz alleine wäre. Doch Madison zuliebe hat er ihrem Bruder Lance (Emile Hirsch) einen Job als sein Kompagnon verschafft. Da Lance das genaue Gegenteil von Alvin ist und er den lieben langen Tag nichts anderes macht, als über die Einsamkeit zu jammern, seine Musik viel zu laut zu hören oder über Sex zu reden, wird die Arbeit in der Einöde für Alvin bald zur nervlichen Zerreißprobe. Und so ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die beiden ungleichen Männer ganz gehörig aneinander geraten…

Regisseur David Gordon Green, der sich nach seinem Kinohit "Ananas Express" nicht mehr ganz so erfolgreich an weiteren Mainstreamkomödien ("Your Highness", "Bad Sitter") versucht hat, kehrt mit "Prince Avalanche" zu seinen Indie-Wurzeln zurück. Der bei der Berlinale 2013 mit dem Silbernen Bär für die Beste Regie ausgezeichnete Film basiert frei auf einer Komödie aus Island, findet aber dank der atmosphärischen Bildsprache, dem stimmigen Soundtrack und dem wunderbaren Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller schnell seinen ganz eigenen Ton. Green beweist, dass es durchaus möglich ist, mit stark gedrosseltem Tempo und leisem Humor eine von nur zwei Darstellern getragene Komödie zu inszenieren, die niemals langweilig oder für den Zuschauer unzugänglich wirkt.

Sicherlich, für ein breites Mainstream-Publikum ist "Prince Avalanche" viel zu speziell. Trotz einiger Momente, in denen der Humor doch sehr gradlinig serviert wird und auch ein klein wenig in die Gefilde abgleitet, an denen sich der Regisseur in seinen letzten Filmen bedient hat, ist das Zwei-Mann-Stück doch insgesamt eher auf ein Publikum zugeschnitten, dem amerikanische Arthauskost nicht gänzlich fremd ist. Denn so amüsant auch einige der eingestreuten Absurditäten sind, so witzig mancher Dialog anmutet, so liegt doch über dem Ganze eine sehr schwere Traurigkeit, die man als Zuschauer nicht nur erkennen, sondern auch akzeptieren sollte. Wem das aber gelingt, der wird mit einem ganz zauberhaften Film belohnt, bei dem die beiden Hauptdarsteller ihr Können voll und ganz ausspielen können.

Besonders der viel zu oft in Nebenrollen vergeudete Paul Rudd darf hier, versteckt hinter einem fiesen Schnäuzer, endlich einmal wieder zeigen, dass er weit mehr kann, als nur komisch zu sein. Diese Geschichte gibt ihm die Möglichkeit, eine ganze Bandbreite an Emotionen zu zeigen, wobei er eben nicht nur in den komischen Momenten, sondern gerade in den ruhigeren, ernsthaften und traurigen Szenen eine extrem starke Leistung abliefert. Gegen seine völlig zurückgenommene Performance könnte Emile Hirsch als von seinen Hormonen gesteuerte Dumpfbacke kein krasseres Gegenstück sein. Doch auch wenn diese Figur zunächst etwas eindimensional wirkt, entfaltet sie zum Ende hin noch ein paar neue Seiten, die Hirsch souverän verkörpert.

Wer kleines, leises Independent-Kino aus den USA schätzt und für wen Komödien auch dann lustig sind, wenn sie nicht die ganz großen Lacher zu bieten haben, sondern sehr viel subtiler zur Sache gehen, für den führt kein Weg an "Prince Avalanche" vorbei. Wer hätte gedacht, dass ein monotoner Job wie das Anbringen von Straßenmarkierungen die Grundlage für einen so schönen und amüsanten Film sein kann. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Prince Avalanche (USA 2013)"
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