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Promised Land

Promised Land

USA 2012 - mit Matt Damon, John Krasinski, Frances McDormand, Rosemarie DeWitt, Titus Welliver ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Promised Land
Genre:Drama
Regie:Gus Van Sant
Kinostart:20.06.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.promised-land-film.de

Unternehmensvertreter Steve Butler (Matt Damon) ist überzeugt davon, dass sein neuester Auftrag wieder einmal nur ein Routinejob sein wird, den er in wenigen Tagen erfolgreich über die Bühne gebracht hat. Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Sue Thomason (Frances McDormand) soll er die Einwohner einer Kleinstadt McKinley davon überzeugen, der Naturgas-Firma, für die er arbeitet, die Bohrrechte für ihr Land zu überschreiben. Mit viel Charme und der Aussicht auf jede Menge Geld sammelt Steve eine Unterschrift nach der anderen. Erst als der bei der Gemeinde hochgeschätzte Lehrer Frank Yates (Hal Holbrook) bei einer Bürgerversammlung seine Befürchtungen äußert, dass der Stadt durch das sogenannte "Fracking" eine Umweltverschmutzung ungeahnten Ausmaßes drohen könnte, trifft Steve mehr und mehr auf Widerstand. Und als dann auch noch der unerschrockene Umweltaktivist Dustin Noble (John Krasinski) auftaucht und die vormals so verkaufsbereiten Bewohner mit seinen wortgewandt präsentierten Horrorszenarien verschreckt, muss Steve deutlich mehr Kraft und Zeit investieren, um den Auftrag doch noch erfolgreich über die Bühne zu bringen. Doch je länger er sich in McKinley aufhält, desto größer werden seine Zweifel, ob der Dustin und der Lehrer nicht vielleicht doch recht haben…

Sechzehn Jahre nach "Good Will Hunting" hat sich Matt Damon in seiner Doppelfunktion als Hauptdarsteller und Drehbuchautor für "Promised Land" erneut mit Regisseur Gus Van Sant zusammen getan. Das Drehbuch, das Damon gemeinsam mit seinem Co-Star John Krasinski ("The Office", "Der Ruf der Wale") geschrieben hat, scheint auf den ersten Blick ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Fracking, jene Methode, durch die mit Hilfe von Chemikalien, Sand und Wasser Erdgas aus tiefen Schichten gefördert werden kann, zu sein. Das mag in gewisser Hinsicht auch stimmen. Doch wird diese Botschaft nicht zu aufdringlich mit ständig erhobenem Zeigefinger auf den Zuschauer eingeprügelt. Vielmehr sind Damon, Krasinski und Van Sant darum bemüht, die Zuschauer zum Nachdenken anzuregen, während sie gleichzeitig und in erster Linie gute Unterhaltung bieten wollen.

Und das gelingt ihnen sehr gut. "Promised Land" ist ein sympathisches kleines Drama, das mitunter stark an die 1983er Komödie "Local Hero" erinnert, in der ein Amerikaner im Auftrag einer großen Ölgesellschaft die Bewohner eines kleinen irischen Küstenstädtchens davon überzeugen sollte, ihr Land zu verkaufen – bis er dem Charme der Landschaft und ihrer Bewohner erlag. Van Sants Film geht einen ganz ähnlichen Weg, wobei er gerade in der zweiten Hälfte deutlich mehr Gewicht auf einen dramatischen Charakter und auf die Botschaft legt. Zu Beginn allerdings regiert amüsante Unterhaltung, die besonders dadurch entsteht, wie Steve und Sue versuchen, sich bei der Landbevölkerung anzubiedern und sie mit schönen Worten um den Finger zu wickeln. Dadurch hätten diese Charaktere leicht schmierig und unsympathisch wirken können. Doch Regie, Drehbuch und die Schauspieler selbst schaffen es gekonnt, dem entgegen zu wirken.

Auch wenn seine Beweggründe und seine Vorgehensweise nicht gerade nobel sind, ist Steve eben nicht das typische, seelen- und gesichtslose Abbild amerikanischer Profitgier, sondern ein Mann, der daran glaubt, dass seine Arbeit dem krisengeschütterten Land Erleichterung bringt, der fest davon überzeugt ist, Gutes zu tun und der durchaus auch Zweifel und Gefühle zulässt. Das macht diese Figur extrem interessant, was durch das Auftauchen des Umweltaktivisten noch intensiviert wird. Die kleinen Duelle, die sich Steve und der von John Krasinski wunderbar gespielte Dustin liefern, sind äußerst amüsant und gehören zu den unterhaltsamen Höhepunkten des Films.

Natürlich ist der idyllische Kleinstadtcharme, der hier gezeigt wird, schon sehr klischeehaft und die kleine romantische Dreiecksgeschichte zwischen Steve, Dustin und der Lehrerin Alice (Rosemarie DeWitt) wäre für die Geschichte nicht wirklich notwendig gewesen. Der positive Gesamteindruck, den "Promised Land" hinterlässt, wird dadurch aber nur marginal getrübt. Gus Van Sant hat kein moralinsaures Öko-Plädoyer inszeniert, sondern einen charmanten Wohlfühl-Film mit einer Botschaft, über die es nachzudenken und zu diskutieren lohnt. Dafür gibt es dann auch ein verdientes: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Promised Land (USA 2012)"
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