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Puls – Blu-ray

Puls – Blu-ray

USA 2016 - mit John Cusack, Samuel L. Jackson, Isabelle Fuhrman, Owen Teague, Stacey Keach ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film:
Ausstattung:

Filminfo

Originaltitel:Cell
Genre:Horror, Mystery, Thriller
Regie:Tod Williams
Verkaufsstart:17.01.2017
Produktionsland:USA 2016
Laufzeit:ca. 98 Min
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 2.0, DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.40:1) 1080p High Definition
Extras:Trailer, Behind the Scenes, Programmtipps
Regionalcode:B
Label:Concorde Home Entertainment
Amazon Link : Puls – Blu-ray

Film: Eine Spezialität von Stephen King ist es, den Horror aus dem ganz Alltäglichen entstehen zu lassen. Das ist ihm auch in seinem Roman "Puls" gelungen, der jetzt mit John Cusack und Samuel L. Jackson verfilmt worden ist. Das Grauen kommt dieses Mal in Form von Handys, genauer gesagt von einem "Puls", der Jeden, der gerade mit seinem Smartphone telefoniert, in eine wütende Bestie verwandelt. Das Ganze beginnt an einem ganz normalen Tag, als Clay Riddell (Cusack), der gerade geschäftlich in Boston ist, da er seine erste Graphic Novel verkauft hat, beobachtet, wie die Welt um ihn herum in einen blutigen Wahnsinn verfällt. Gemeinsam mit dem U-Bahnfahrer Tom (Jackson) und dem Mädchen Alice (Isabelle Fuhrman) gelingt Clay die Flucht aus Boston, wobei er unter allen Umständen den Weg nach Hause antreten möchte, um herauszufinden, ob seine Frau und sein Sohn ebenfalls Opfer des "Puls" geworden sind. Und so begeben sich die Drei auf eine Reise durch eine fast apokalyptische Welt, in der es für die überlebenden Menschen keine Zukunft mehr zu geben scheint...

Mit streckenweise sehr drastischen Mitteln entwirft King in seinem Buch das Bild einer sich selbst zugrunde richtenden Gesellschaft, die durch den "Puls" in den Wahnsinn getrieben wird. Dabei spart er nicht an mitunter sehr amüsanten Seitenhieben auf die moderne Popkultur und auf die amerikanische Regierung. Die durch ihre Handys zu mordenden Wahnsinnigen mutierten Menschen erinnern ein wenig an die verseuchten "Zombies" aus Danny Boyles Film "28 Days later". Zudem gibt es natürlich auch den obligatorischen Verweis auf George R. Romeros "Dawn of the Dead". Dazwischen gelingt es King wieder einmal erstklassig, die Protagonisten zu Identifikationsfiguren für den Leser zu machen, wodurch das Spannungspotential des Endzeitromans erheblich gesteigert wird.

Die Verfilmung von "Puls" ist da leider nicht so effektiv – obwohl King selbst am Drehbuch mitgeschrieben hat. Lange Zeit war "Hostel"-Regisseur Eli Roth als Regisseur vorgesehen. Es wäre interessant gewesen zu sehen, was ein nicht gerade zimperlicher Horror-Regisseur wie Roth aus der Vorlage herausgeholt hätte. Tod Williams ("Paranormal Activity 2") dagegen kann nur bedingt die Spannung aufbauen, die Kings Buchvorlage innewohnt. Ein gutes Beispiel dafür ist gleich die erste Szene auf dem Flughafen von Boston. Wenn sich die meisten Menschen dort binnen Sekunden in wütende Bestien verwandeln, dann verfügt das durchaus über ein gewisses Schock- und Spannungspotential. Wenn dann aber der sonst so verlässliche John Cusack überraschend schwerfällig durch die Szenerie stolpert, dann nimmt das dem Ganzen einfach seine Effektivität.

Tiefe Logiklöcher und flache Dialoge sind in dem Genre nicht unüblich. Doch leider kommen hier noch weitere Schwächen zum Tragen. Bei einem Flugzeugabsturz oder einer Explosion etwa erweisen sich die Special Effects als extrem dürftig, was beinahe schon unfreiwillig komisch wirkt. Und das Ende, das King extra für den Film umgeschrieben hat, wirkt auch etwas lieblos zusammengezimmert. "Puls" hat einige gute Momente, keine Frage. Und auch wenn die Darsteller keine Glanzleistungen abliefern, stimmt die Chemie zwischen John Cusack und Samuel L. Jackson doch wieder fast so gut, wie bei ihrer letzten Stephen King Zusammenarbeit in "Zimmer 1408". Trotzdem wird in zu vielen Szenen nur allzu deutlich, dass der Film weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und deshalb auch nur bedingt noch ein "Sehenswert" verdient hat.

Bild + Ton: Die technische Umsetzung des Films ist sehr atmosphärische geraten. Auch wenn es in den dunkleren Szenen einige kleinere Schwächen bei der Detaildarstellung und minimales Bildrauschen zu entdecken gibt, fangen die Farbgebung und die stimmige Kontrastmischung die düstere Grundstimmung der Geschichte doch sehr gut ein. Die gezielt eingesetzten Soundeffekte unterstreichen diesen Eindruck noch. Sie sorgen immer wieder für angenehme Dynamik auf den Surround-Kanälen. Insgesamt gibt es dafür ein absolut verdientes: Gut!

Extras: Neben dem Trailer gibt es nur noch ein kurzes Promo Making of (ca. 12:18 Min.).

Fazit: "Puls" mag nicht zu den besten Romanen von Stephen King gehören, dennoch bietet er jede Menge Potential für einen spannenden und mitreißenden Horror-Film. Der ist die Adaption von Tod Williams leider nicht geworden. Trotz einiger wirklich effektiver Momente bleibt der Streifen insgesamt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Blu-ray präsentiert die Flucht vor den Handy-Zombies in atmosphärischer Bild- und Tonqualität. Das Bonusangebot ist knapp und nicht der Rede wert. Insgesamt gibt es für diese Disc nur mit Abstrichen noch ein: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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