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Irland/Kanada 2015 - mit Brie Larson, Jacob Tremblay, Joan Allen, William H. Macey ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Room
Genre:Drama
Regie:Lenny Abrahamson
Kinostart:17.03.2016
Produktionsland:Irland/Kanada 2015
Laufzeit:ca. 118 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/raum.DE

Der 5jährige Jack (Jacob Tremblay) lebt zusammen mit seiner Mutter Ma (Brie Larson). Die versucht alles, um ihrem geliebten Kind ein möglichst glückliches Leben zu bieten. Sie spielt mit ihm, zelebriert alltägliche Rituale, liest ihm vor und badet ihn. Doch es gibt so viel, was Ma ihm nicht bieten kann. Denn die Beiden sind in einem nur 9qm großen Raum gefangen. Hier lebt Jack seit seiner Geburt. Etwas anderes kennt er nicht, die Außenwelt ist ihm völlig fremd. Auch wenn es Ma gelungen ist, ihrem kleinen Jungen auf engstem Raum ein ganzes Universum zu erschaffen, so merkt sie, dass er immer mehr Fragen darüber zu stellen beginnt, was sich außerhalb von "Raum" befindet. Sie weiß, dass sie jetzt handeln muss, wenn sie sich und ihren Sohn lebend aus diesem Gefängnis befreien will. Sie plant einen riskanten Fluchtversuch, nicht ahnend, wie erschreckend die Welt da draußen für sie und Jack nach all den Jahren der Isolation sein könnte…

Mit "Raum" hat Regisseur Lenny Abrahamson einen extrem intensiven, herausfordernden Film geschaffen, der seine Zuschauer packt und nicht mehr so schnell loslässt. Das schafft der Film nicht etwa mit plakativer Gewaltdarstellung, sondern auf sehr subtile, ruhige Art. Mit dieser Zurückhaltung gelingt es ihm eindrucksvoll, den Horror, den Ma durchleben muss, zu verdeutlichen und gleichzeitig zu zeigen, wie ihre aufopfernde Liebe dem Jungen auch in diesem Gefängnis seine kindliche Phantasie erhalten hat, so dass sie sich hier gemeinsam eine eigene kleine Welt erschaffen haben, in der Jack so etwas wie eine glückliche Kindheit erleben darf. Auch wenn ihr Peiniger sie seelisch gebrochen haben mag, so will Ma doch alles dafür tun, damit es Jack nicht so ergeht.

Für ihre Rolle der jungen Mutter, die allen seelischen Qualen trotzt, um ihren Sohn in jeder erdenklichen Art zu retten, ist Brie Larson zu Recht mit einem Oscar ausgezeichnet worden. Diese Ehre hätte allerdings auch ihrem Co-Star zuteilwerden müssen. Was der zum Zeitpunkt des Drehs gerade einmal 8 Jahre alte Schauspieler hier abgeliefert hat, ist wirklich ganz großes Kino. Tremblays Spiel wirkt absolut authentisch und gerade in der Szene seines Fluchtversuchs extrem intensiv. Bei dem Talent, das in dem Jungen steckt, kann man nur hoffen, dass ihn nach ein paar Jahren im Business nicht das gleiche Schicksal wie so vieler Kinderdarsteller ereilt.

Das mit sensibler Hand perfekt orchestrierte Zusammenspiel von Regie und Darstellern verleiht der ohnehin schon mitreißenden Geschichte eine enorme emotionale Wucht. Gerade weil Abrahamsons Inszenierung nie richtig fest auf die Tränendrüse drückt und jeder Versuchung widersteht, das Ganze mit zu konventionellem Kitsch und Pathos zu einem publikumswirksamen Rührstück verkommen zu lassen, kann sich die Wirkung des Films mit aller Stärke entfalten. Das Ergebnis ist ein Drama, das man als Zuschauer nicht so schnell vergessen wird. Es ist kein leichter Unterhaltungsfilm, sondern herausfordernde Kost, die unter die Haut geht. Darauf muss man sich einlassen können. Wem das gelingt, der bekommt eines der stärksten Kinodramen des Jahres geboten. Ein großartiges Werk, das eindrucksvoll beweist, wie kraftvoll auch ganz kleine Filme sein können. Und dafür gibt es natürlich ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Raum (Irland/Kanada 2015)"
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