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Remember

Remember

Kanada/Deutschland 2015 - mit Christopher Plummer, Bruno Ganz, Jürgen Prochnow, Martin Landau, Dean Norris ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Remember
Genre:Drama
Regie:Atom Egoyan
Kinostart:30.12.2015
Produktionsland:Kanada/Deutschland 2015
Laufzeit:ca. 94 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/remember-derfilm

Langsam aber unaufhaltsam legt sich der Schleier des Vergessens über Zev (Christopher Plummer). Seit dem Tod seiner Frau scheint die Demenz schneller voranzuschreiten, als bisher. Doch bevor er endgültig seine Vergangenheit vergisst, will er mit Hilfe von Max (Martin Landau), den er im Altersheim kennengelernt hat, eine letzte Rechnung begleichen. Denn ausgerechnet der KZ-Aufseher, der vor über 70 Jahren Zevs gesamte Familie getötet hat, hält sich unter einer neuen Identität in den USA versteckt. Mithilfe eines Briefes, in dem ihm Max genaue Anweisungen aufgeschrieben hat, will Zev den Mann finden und ihn seiner gerechten Strafe zuführen. Mit letzter Kraft macht sich Zev auf die Reise, die nicht nur zu einem Kampf um Vergeltung, sondern auch zu einem erbitterten Wettlauf gegen die Zeit wird…

Mit "Remember" hat der kanadische Regisseur Atom Egoyan ("Chloe") einen wirklich schwierigen Film inszeniert. Zum einen ist die Geschichte, die er erzählt, wirklich spannend und extrem mitreißend. Zum anderen aber bringen das Alter und die fortschreitende Demenz der Hauptfigur zwangsläufig eine Langsamkeit und einen repetitiven Erzählcharakter mit sich, wodurch der Erzählfluss immer wieder verlangsamt oder sogar ausgebremst wird. Wiederholt wird man als Zuschauer mit Details konfrontiert, an die sich Zev immer wieder aufs Neue erinnern muss. Das ist konsequent umgesetzt, kann aber auf das Publikum auf Dauer etwas ermüdend und zermürbend wirken.

Trotz einer subtil eingesetzten Prise leisen, auflockernden Humors erweist sich "Remember" als sehr anstrengend und stellenweise auch arg langatmiges Drama. Da hilft auch das herausragende Spiel von Christopher Plummer nur wenig. Doch es gibt zwei Sequenzen, die am Ende dafür sorgen, dass der Film trotz seiner Längen absolut sehenswert geworden ist. Während seiner Suche nach dem vermeintlichen Mörder seiner Familie macht der alte Mann die Bekanntschaft mit einem sehr freundlich wirkenden Polizisten, dargestellt von Dean Norris ("Breaking Bad"). Diese Szene nimmt plötzlich eine extrem bedrückende Wendung, die in einem ungeahnten Finale gipfelt, das einen wirklich im Kinosessel durchrüttelt.

Man möchte fast meinen, dass dies die intensivste Szene des Films sei. Doch weit gefehlt. Die hebt sich Egoyan für den Schluss auf. Die Auflösung der Geschichte ist wirklich großartig und wirklich überraschend. Die letzten 5 Minuten sind derart packend und aufwühlend, dass beinahe alle Strapazen, die zu dieser Szene geführt haben, vergessen sind. "Remember" mag eine Herausforderung an die Geduld der Zuschauer sein. Doch es ist eine, die sich am Ende wirklich auszahlt. Atom Egoyan hat ein atmosphärisches dichtes Thriller-Drama geschaffen, in dem das Thema des Vergessens auf unerwartet eindringliche Art behandelt wird, was letztendlich dazu führt, dass man diesen Film – oder zumindest sein Ende – eben so schnell nicht vergessen wird. Und dafür gibt es dann trotz einiger Längen und anstrengender Momente ein klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Remember (Kanada/Deutschland 2015)"
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