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Rendezvous in Belgrad

Rendezvous in Belgrad

Serbien/Deutschland/Frankreich 2011 - mit Julie Gayet, Marko Janketic, Jean-Marc Barr, Baki Davrak, Hristina Popovic ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Prakticni Vodic kroz Beograd sa Pevanjem i Plakanjem
Genre:Komödie, Romantik, Drama
Regie:Bojan Vuletic
Kinostart:11.04.2013
Produktionsland:Serbien/Deutschland/Frankreich 2011
Laufzeit:ca. 89 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.filmkinotext.de/

Nachdem die Stadt jahrelang vom Westen isoliert war, konnte sich die serbische Metropole nach dem Sturz des Regimes von Präsident Slobodan Milošević langsam wieder der Welt öffnen. Einerseits noch immer vom Krieg gezeichnet und mit alten Traditionen behaftet, andererseits von pulsierender Moderne gekennzeichnet, ist Belgrad heute eine Stadt zwischen zwei Epochen, ein Ort, an dem Wertesysteme verschiedener Welten aufeinander treffen. Immer mehr wird die Metropole von Touristen entdeckt und sie hat sich in den vergangenen Jahren neben Barcelona und Berlin mehr und mehr zur Partystadt für junge Europäer entwickelt. So treffen hier dann auch unterschiedlichste Menschen verschiedener Nationalitäten aufeinander, eine Ausgangssituation, die Bojan Vuletic für seinen neuesten Film genutzt hat.

Sein Episodenfilm "Rendezvous in Belgrad" ist eine Liebeserklärung an Belgrad, eine Art idealisierter Reiseführer, in dem die Vorzüge der Stadt in die einzelnen Episoden umrahmenden Chorgesängen angepriesen werden. Hier soll der junge Stefan (Marko Janketic) am ersten Tag in seinem neuen Job eigentlich nur die französische Sängerin Silvie (Julie Gayet) vom Flughafen abholen und zu ihrem Auftritt bringen. Doch da Silvies Leben gerade erst völlig in die Brüche gegangen ist und sie gar nicht daran denkt, jetzt einen ganz normalen Auftritt abzuliefern, erweist sich Stefans Job als sehr viel schwieriger, als zunächst angenommen. Kompliziert wird es auch in der Beziehung von Melita (Anita Manačic) und dem Amerikaner Brian (Jean-Marc Barr), die sich regelmäßig zu leidenschaftlichen Stunden im Hotel treffen. Als sie erkennen müssen, dass sie unterschiedliche Vorstellungen von einer möglichen gemeinsamen Zukunft haben, ist es mit der unkomplizierten Zweisamkeit erst einmal vorbei.

Einen ganz besonderen Abend erlebt auch der deutsch-türkische Geschäftsmann Orhan (Baki Davrak), der, nachdem er sein Flugzeug verpasst hat, von einer Gruppe gut gelaunter junger Leute auf einen Junggesellinnenabschied der serbischen Polizistin Djurdja (Hristina Popovic) eingeladen wird. Dort macht er Bekanntschaft mit dem Zimmermädchen Jagoda (Nada Sargin), die schnell ein sehr großes Interesse an Orhan zeigt. Für Djurdja selbst nehmen die Hochzeitsfeierlichkeiten eine eher unschöne Wendung, als sie von ihrem Zukünftigen, dem kroatischen Polizisten Mato (Leon Lučev), kurz vor der Trauung ein nicht wirklich angenehmes Geheimnis erfährt. Doch auch Djurdja hat ihrem Zukünftigen etwas zu beichten…

Die Idee, zwischen den einzelnen Episoden besondere Orte in Belgrad vorzustellen, wobei die Szenerie stets von sich küssenden Paaren begleitet wird, und die Vorzüge der Stadt von etwas skurrilen Chören anpreisen zu lassen, ist ganz klar eines der Dinge, die "Rendezvous in Belgrad" so charmant machen. Aber auch die Mischung aus zärtlicher Zurückhaltung und überdrehtem Humor hat ihren ganz eigenen Reiz. Insofern ist es Bojan Vuletic sehr gut gelungen, dem Zuschauer Lust auf diese Stadt zu machen, die hier wie ein fast schon magischer Ort anmutet.

Das verhindert allerdings nicht, dass auch diese originelle Liebeserklärung an Belgrad und seine Menschen nicht unter demselben Problem leidet, wie die meisten anderen Episodenfilme auch. Denn in der Regel funktionieren nicht alle einzelnen Teile gleichermaßen gut, und da bildet auch "Rendezvous in Belgrad" keine Ausnahme. Während einige Episoden sehr kurzweilig und amüsant sind, ziehen sich andere arg in die Länge oder zünden einfach dramaturgisch nicht. So ergibt sich ein etwas unstimmiges Gesamtbild, das unterm Strich aber überwiegend positiv ausfällt. Wer osteuropäisches Kino der etwas leichteren Art schätzt, der kann sich daher auch getrost zu einem "Rendezvous in Belgrad" verabreden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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