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Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

USA 2018 - mit Denzel Washington, Colin Farrell, Carmen Ejogo ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Roman J. Israel, Esq.
Genre:Drama
Regie:Dan Gilroy
Kinostart:19.04.2018
Produktionsland:USA 2018
Laufzeit:ca. 123 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.facebook.com/SonyPicturesGermany

Viele Jahr lang hat Roman J. Israel (Denzel Washington) in einer kleinen Kanzlei im Hintergrund gearbeitet, wichtige Papierarbeit erledigt und Fälle vorbereitet. Selbst vor Gericht verhandelt hat er noch nie. Doch als sein Partner schwer erkrankt und die Kanzlei aufgegeben werden muss, nimmt der unscheinbare Roman einen neuen Job bei einer großen Kanzlei an. Und sein neuer Boss, der ambitionierte Anwalt Georg Pierce (Colin Farrell) wirft Roman gleich ins kalte Wasser und setzt ihn im Gericht ein. Hier eckt der eigenwillige Roman schnell an und sein Job steht bald schon auf wackeligen Beinen. Doch dann bekommt Roman Informationen, die sein moralisches Gewissen auf eine harte Bewährungsprobe stellen – und plötzlich verläuft sein bislang einfaches Leben völlig aus den Fugen…

"Roman J. Israel, Esq" ist der lang erwartete Nachfolger von Dan Gilroys gefeiertem Regiedebüt "Nightcrawler". Wieder hat Gilroy einen äußerst interessanten Protagonisten geschaffen, der in einer im Kern sehr interessanten Geschichte agieren darf. Das Problem ist nur in diesem Fall ausgerechnet das Drehbuch. Hier hat der preisgekrönte Drehbuchautor Gilroy versucht, zu viel unter einen Hut zu bekommen. Das Ergebnis fühlt sich an wie eine etwas schlampige Patchwork-Arbeit, bei der einzelne Elemente großartig sind, der Zusammenhalt aber nicht recht funktioniert.

Die Kritik am Justizsystem der USA ist ein extrem spannendes Thema und dass ein kleiner Anwalt aus dem Hintergrund heraus versucht, es zu revolutionieren, ist eine richtig gute Idee. Auch die Szene, in der Roman als Idealist der alten Schule in Clinch mit jungen, von der Realität frustrierten Menschen gerät, ist ebenfalls extrem stark, da man beide Seiten irgendwie verstehen kann. Doch dass Roman durch Erlebnisse wie diesem bei der erstmöglichen Gelegenheit all seine moralischen Grundprinzipien über den Haufen wirft, ist einfach nicht glaubhaft. Da hilft auch das konsequente, wenn auch nicht wirklich überraschende Ende wenig, um dieses Manko auszubügeln.

"Roman J. Israel, Esq" ist insgesamt trotzdem ein unterhaltsamer und sehenswerter Film. Doch was ihn am Ende so enttäuschend macht, ist, dass er das Zeug zu einem hervorragenden Drama gehabt hätte. Das wird alleine schon durch Denzel Washingtons extrem starkes Spiel deutlich. Auch Colin Farrell spielt deutlich besser, als es ihm das Drehbuch eigentlich erlaubt. In den richtig guten Momenten der Geschichte, die dann auch noch von hervorragenden Darstellern getragen werden, wird deutlich, welches Potential am Ende verschenkt worden ist. Doch auch wenn sich das jetzt eher negativ anhört, so sind der Unterhaltungswert und die Aspekte über die Schwächend es US-Rechtssystems stark genug, um unterm Strich noch ein  "sehenswert" zu rechtfertigen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (USA 2018)"
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