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Rückkehr ans Meer

Rückkehr ans Meer

Frankreich 2010 - mit Isabelle Carré, Louis-Ronan Choisy, Pierre Louis-Calixte ...

Filminfo

Originaltitel:Le Refuge
Genre:Drama
Regie:François Ozon
Kinostart:09.09.2010
Produktionsland:Frankreich 2010
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.rueckkehr-ans-meer.de

Tod, Verlust, Trauer, Loslassen – all das sind Themen, mit denen sich François Ozon in seinen Filmen immer wieder mit besonderer Intensität beschäftigt. Auch "Rückkehr ans Meer" fügt sich nahtlos in dieses Gesamtwerk ein.

Nachdem ihr Freund nach einem gemeinsamen Drogentrip an einer Überdosis stirbt, scheint das Leben für die junge Mousse (Isabelle Carrè) keinen Sinn mehr zu haben. Doch dann erfährt sie, dass sie schwanger ist und so einen Teil ihres geliebten Louis in sich trägt. Zurückgezogen in einem Sommerhaus am Meer bereitet sich Mousse auf ihr Leben als Mutter vor. Als sie nach einigen Monaten Besuch von Paul (Louis-Ronan Choisy), dem schwulen Bruder von Louis, erhält, muss sich Mousse ihrer Trauer wieder stellen, was ungeahnte Folgen hat…

"Rückkehr ans Meer" ist ein sehr ruhiger und dadurch auch recht sperriger Film, der in erster Linie von seinen schönen Bildern und der starken Hauptdarstellerin Isabelle Carrè, die während des Drehs tatsächlich schwanger gewesen ist, getragen wird. Nach dem eher missglückten Fantasy-Drama "Ricky" schafft François Ozon in "Rückkehr ans Meer" wieder das, was Filme wie "Die Zeit, die bleibt" oder "Unter dem Sand" so bewegend gemacht hat: er erzeugt echt wirkende Emotionen, ohne offensichtlich auf der Gefühlsschiene zu fahren. Es sind kleine Momente, Blicke, Bilder, durch die der Zuschauer berührt wird. Und das funktioniert auch hier wieder sehr gut.

"Rückkehr ans Meer" ist ein kleiner, im besten Sinne des Wortes unspektakulärer Film, der mit seinem beinahe stoischen Erzählfluß viele Zuschauer verschrecken könnte. Wer sich aber auf Ozons getragene Inszenierung einlassen kann, der wird mit großartig gespieltem Gefühlskino der völlig unsentimentalen Art belohnt. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold