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Sarahs Schlüssel

Sarahs Schlüssel

Frankreich 2010 - mit Kristin Scott Thomas, Mélusine Mayance, Niels Arestrup, Frédéric Pierrot, Aidan Quinn ...

Filminfo

Originaltitel:Sarahs`s Key
Genre:Drama
Regie:Gilles Paquet-Brenner
Kinostart:15.12.2011
Produktionsland:Frankreich 2010
Laufzeit:ca. 104 Min.
Webseite:www.sarahsschluessel-film.de

Bereits in dem ergreifenden Drama "Die Kinder von Paris" wurde kürzlich die "Rafle du Vélodrome d`Hiver", die Radrennbahn-Razzia vom 16. und 17. Juli 1942 in Paris, in der mehrere tausend Juden von der französischen Polizei festgenommen und anschließend in Konzentrationslager deportiert wurden, thematisiert. Und auch in "Sarahs Schlüssel", der Verfilmung von Tatiana de Rosnays internationalem Bestseller, spielt dieses furchtbare Ereignis eine zentrale Rolle.

Denn die zehnjährige Sarah (Mélusine Mayance) und ihre Eltern gehören zu den Menschen, die von der Polizei mitten in der Nacht aus ihrer Wohnung gezerrt werden. Im letzten Moment gelingt es Sarah, ihren kleinen Bruder in einem Versteck in der Wand einzuschließen. Sie verlässt den kleinen Jungen mit dem Versprechen, bald zurück zu kehren. Den Schlüssel zu der geheimen Tür nimmt sie mit. Dabei ahnt Sarah nicht, welche Tortur ihr und den nahezu 20.000 anderen festgenommenen Juden bevorsteht.

Für die Ereignisse vom Juli 1942 interessiert sich 67 Jahre später die amerikanische Journalistin Julia (Kristin Scott Thomas), die bei ihren Recherchen über die Razzia herausfindet, dass auch in der Wohnung, in der sie mit ihrem Zukünftigen Bertrand (Frédéric Pierrot) leben möchte, eine jüdische Familie gelebt hat, die bei der Massenfestnahme aus ihrem Heim vertrieben worden sind. Je tiefer Julia in die traumatische Geschichte eindringt, desto enger verwebt sich ihre Geschichte mit der von Sarah und dem Schicksal ihres kleinen Bruders…

"Sarahs Schlüssel" von Gilles Paquet-Brenner ("UV", "Eingemauert") ist eine sehr ergreifende und intensive Adaption des gefeierten Romans. Was der Inszenierung hoch anzurechnen ist, ist der Verzicht auf allzu offensichtliche Schockmomente. Zwar beschönt der Film die grausamen Ereignisse nicht oder zeigt nur schöne Bilder. Aber insgesamt lässt Paquet-Brenner die schlimmsten Elemente ungezeigt, schafft es aber, dass sie der Zuschauer dennoch fühlen kann. Gerade in einer Szene kommt das dem Film sehr zugute. Anstatt den Zuschauer hier mit grausamen Bildern zu schockieren, zeigt der Regisseur lediglich den Schmerz und den Horror in den Gesichtern der Protagonisten. Und das hat eine sehr viel stärkere Wirkung, als das direktere Bilder hätten schaffen können.

Sehr gut funktioniert auch der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitebenen. Dabei erlauben es die ruhigen Momente, die Julia bei ihren Recherchen verfolgen, zwischen dem Grauen der Ereignisse von 1942 einmal etwas entspannter durchzuatmen. Zwar behandelt  "Sarahs Schlüssel" ein sehr schweres Thema, doch diese "Erholungsphasen" sorgen dafür, dass dieses Drama nicht von der extremen Schwere der Geschichte erdrückt wird. Vielmehr ist so ein in all seiner Tragik und Grausamkeit sehr schöner Film entstanden, der den Zuschauer zwar zu Tränen rühren kann, ihn am Ende aber nicht völlig deprimiert aus dem Kino entlässt. Eine Geschichte voller Spannung, Intensität, Emotion und stillem Grauen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Sarahs Schlüssel (Frankreich 2010)"
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