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Schrotten!

Schrotten!

Deutschland 2016 - mit Lucas Gregorowicz, Frederick Lau, Anna Bederke, Heiko Pinkowski ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Max Zähle
Kinostart:05.05.2016
Produktionsland:Deutschland 2016
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.schrotten-derfilm.de

Schon vor Jahren hat sich Mirko Talhammer (Lucas Gregorowicz) von dem heruntergekommenen Schrottplatz seiner Familie losgesagt, um in der Großstadt die große Karriere zu starten. Doch jetzt muss er noch einmal zurück in die ungeliebte Provinz, denn sein Vater ist gestorben. Der Schrottplatz geht nun zu gleichen Teilen an ihn und seinen Bruder Letscho (Frederick Lau). Während der den Platz um jeden Preis behalten möchte, um die Familientradition aufrecht zu erhalten, will Mirko seinen Anteil so schnell als möglich zu Geld machen. Er würde den Platz sogar an Kercher (Jan-Gregor Kremp), den verhassten Konkurrenten seines Vaters, verkaufen. Doch schnell wird Mirko klar, dass Kercher ein faules Spiel spielt und er sieht ein, dass auch er, der sich eigentlich von seiner Familie losgelöst hatte, noch immer im Herzen ein echter Talhammer ist. Und so müssen die beiden Brüder ihr Kriegsbeil begraben, um den letzten großen Plan ihres Vaters umzusetzen und Kercher damit gehörig in die Pfanne zu hauen…

Mit "Schrotten!" liefert Max Zähle nach seinem Oscar-nominierten Kurzfilm "RAJU" nun sein Langfilmdebüt als Regisseur ab. Und für die Mischung aus Komödie, Familiendrama und Heist-Movie hat er sich ein wirklich ungewöhnlichen Mikrokosmos ausgesucht: den der Schrotthändler. Das sorgt für eine erfrischend unverbrauchte Atmosphäre, die sich zwar aus vielen bekannten Elementen zusammensetzt, die aber insgesamt ungewöhnlich und originell wirkt. Sicherlich, die Inszenierung bedient sich schon einiger sehr abgegriffener Klischees. Dennoch wirkt die ganze Umgebung, in die diese bekannten Handlungselemente eingebunden sind, wie eine Frischzellenkur, die es den Zuschauern ermöglicht, auch auf ausgetretenen Pfaden etwas Neues zu entdecken.

Wenn die beiden Brüder ihre Differenzen beiseitelegen, um den letzten Plan ihres Vaters in die Tat umzusetzen, steigt der Unterhaltungswert des Films deutlich an. Dann wird das Ganze zu einer schrägen Schrott-Version von klassischen Heist-Movies wie "Ocean`s Eleven" und hat dabei einige wirklich nette Einfälle zu bieten. Auch durch das entspannte Spiel des gut ausgewählten Ensembles sorgt dafür, dass der Film trotz kleinerer Längen über weite Strecken wirklich Spaß macht. Klingt alles schön und gut, doch jetzt kommt ein großes ABER!

Denn letztendlich wirkt "Schrotten!" nie wie ein Kinofilm, sondern eher wie ein sehr guter Fernsehfilm. Das spricht nicht gegen die Qualität des Films. Die ist unbestritten gut. Doch gerade bei deutschen Produktionen fehlt oft die Differenzierung zwischen Kino und Fernsehen und das ist auch bei dieser Koproduktion von Arte, HR und NDR wieder der Fall. Auch wenn der Unterhaltungswert ordentlich ist, fehlt dem Film gerade in visueller Hinsicht das gewisse Etwas, das auf der großen Leinwand für die Zuschauer einen echten Mehrwert bietet. Und der ist einfach notwendig, um das Geld, das in die Eintrittskarte, Getränke und Popcorn investiert wird, zu rechtfertigen.

Wer kleine deutsche Komödien der etwas schrulligeren und ungewöhnlicheren Art mag, der ist hier auf jeden Fall richtig. Und es ist Max Zähle hoch anzurechnen, dass er versucht hat, mal eine etwas andere Geschichte zu erzählen. Doch wer mehr erwartet, als eine kurzweilige und recht originelle TV-Produktion, der könnte am Ende ein wenig enttäuscht das Kino verlassen. Und daher gibt es trotz vieler positiver Aspekte auhc nur ein: Mit kleinen Einschränkungen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Schrotten! (Deutschland 2016)"
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