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Sex and the City 2

Sex and the City 2

USA 2010 - mit Sarah Jessica Parker, Kristin Davis, Kim Cattrall, Cynthia Nixon, Chris Noth ...

Filminfo

Originaltitel:Sex and the City 2
Genre:Komödie, Romantik
Regie:Michael Patrick King
Kinostart:27.05.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 146 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:wwws.warnerbros.de/sexandthecity2/ma

Da knallen die Prosecco-Korken: Carrie, Charlotte, Miranda und Samantha sind wieder da! Nachdem die erste Kinoversion der erfolgreichen TV-Serie "Sex and the City" weltweit über 400 Millionen Dollar eingespielt hat, dürfen sich die vier Ladies nun noch einmal in zahllose Designer-Outfits werfen, um Millionen von Fans mit einem zweiten Spielfilm zu begeistern.

Carrie (Sarah Jessica Parker) und Mr. Big (Chris Noth) sind nun seit zwei Jahren verheiratet. Und so langsam scheint der Zauber verflogen. Statt prickelnden Dates und leidenschaftlichen Liebeserklärungen gibt es Essen vom Lieferservice und Fernsehen im Bett. Aber auch Carries Freundinnen haben so ihre Probleme: Samantha (Kim Cattrall) will sich einfach nicht damit abfinden, dass ihr über 50 Jahre alter Körper nicht mehr so will, wie sie es gerne hätte. Miranda (Cynthia Nixon) leidet unter ihrem neuen Boss, der ganz offensichtlich ein Problem mit starken Frauen hat. Und Charlotte (Kristin Davis) hat nach wochenlangem Dauerheulen ihrer jüngsten Tochter ein extrem dünnes Nervenkostüm. Der Umstand, dass ihre irische Nanny zwar eine große Hilfe ist, ihre Abneigung BHs gegenüber aber auf Charlottes Ehemann Harry etwas zu faszinierend wirkt, hilft da nicht wirklich.

Als Samantha nach einer Filmpremiere das Angebot erhält, mit ihren Freundinnen nach Abu Dhabi zu reisen und dort in einem Luxushotel zu residieren, lassen sich die Ladies nicht lange bitten: sie nehmen sich eine Auszeit vom New Yorker Alltag und lassen sich in der exotischen Ferne so richtig verwöhnen. Doch die fremde Kultur sorgt für so manchen Fauxpas und Carries unerwartetes Wiedersehen mit einer alten Liebe macht den Trip in die Ferne zu einer echten Belastungsprobe für ihre Ehe mit Mr. Big...

"Sex and the City 2" ist seinem Vorgänger in vielerlei Hinsicht überlegen, macht aber gleichzeitig leider noch immer die selben Fehler, wie der erste Kinofilm. Positiv ist anzumerken, dass der neue Film, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, eine sehr viel gradlinigere Geschichte erzählt. Wirkte Teil 1 noch wie ein mitunter etwas überladener Zusammenschnitt einzelner Episoden, so ist hier eine klarere Linie auszumachen. Zudem hat sich Regisseur Michael Patrick King sichtlich bemüht, den Fans der Serie ein paar wirklich schöne Geschenke zu machen, etwa durch die kurze Rückkehr von James Corbett alias Aidan Shaw ins "Sex and the City"-Universum. Auch die unzähligen Kostüme und die schwelgerische Ausstattung werden Fans in Entzücken versetzen.

Was dem Film aber wie seinen Vorgänger schon von der Serie unterscheidet, ist die Art des Humors. War dieser in der Serie noch provokativ, subversiv und mitunter sehr selbstironisch, so verlassen sich die Kinofilme sehr viel mehr auf plattere Gags und brave Sexwitzchen. Gerade der Umgang mit dem Kulturchrash in Abu Dhabi ist beinahe schon auf ärgerliche Art unglaublich flach und klischeehaft, in zwei Szenen sogar regelrecht dümmlich. Es wird in einigen Momenten zwar deutlich, was Michael Patrick King beabsichtigt hat und dass hier unter der platten Oberfläche eigentlich jede Menge Selbstironie zu finden ist. Doch die Umsetzung ist dem Regisseur einfach nicht gelungen. Er bestätigt auf seine einerseits sehr überdrehte, andererseits gerade im Vergleich zur Serie viel zu brave Art eigentlich nur sämtliche Klischees der anderen Kulturen gegenüber völlig ignoranten, dummen Amerikaner.

Doch es gibt auch etliche Momente, die als gelungen betrachtet werden können und den Geist der Serie sehr gut einfangen. Etwa ein wunderbares Gespräch zwischen Charlotte und Miranda über die Schwierigkeiten des Mutterseins. Oder eine großartig extravagante Schwulenhochzeit zu Beginn des Films (und die erste große Überraschung das Brautpaar betreffend). Auch die Reaktion der Ehemänner auf Charlottes Nanny Erin ist einfach nur köstlich. Doch was den Film wirklich gelungen macht, ist das Gefühl einer gewissen Ehrlichkeit was die Beziehung zwischen Mr. Big und Carrie angeht. Diese Beziehung hat wie keine Andere die Serie geprägt und sie fand im ersten Film mit der Hochzeit ihren ganz großen Höhepunkt. Es war immer klar, dass diese Liebe etwas ganz Besonderes ist, eine Liebe, die nicht nach den bekannten Regeln abläuft.

Und dennoch sehen sich auch Carrie und Mr. Big mit den ganz normalen Alltagsproblemen eines jeden Paares konfrontiert. Wie sie damit umgehen, ist sehr schön, sehr ehrlich und vor allem für alle Zuschauer nachvollziehbar gezeichnet – auch wenn (oder gerade weil) die Beiden nach ihren ganz eigenen Regeln leben. Hier wird auch wieder deutlich, worin die ganz große Stärke der Serie lag: so überzogen auch einige Aspekte waren, wenn es um echte Zwischenmenschlichkeit ging, egal ob Freundschaft oder Liebe, hat "Sex and the City" stets den richtigen Ton gefunden und so den Zuschauern aus der Seele gesprochen.

Unterm Strich lässt sich also sagen, dass "Sex and the City 2" die meisten Fans mit Sicherheit zufrieden stellen wird. Neue Anhänger wird die Serie dadurch allerdings nicht gewinnen. Es wäre nur wünschenswert, sollten sich die Damen noch für einen dritten Film zusammenraufen können, wenn es Michael Patrick King dann gelingen würde, auch im Kino nicht nur das Herz der Serie, sondern auch den Humor wieder auf das so geschätzte Niveau zu befördern.

Ein Artikel von Sebastian Betzold