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Shadow Dancer

Shadow Dancer

Großbritannien/Irland 2012 - mit Andrea Riseborough, Clive Owen, Brid Brennan, Aidan Gillen, Gillian Anderson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Shadow Dancer
Genre:Drama
Regie:James Marsh
Kinostart:05.09.2013
Produktionsland:Großbritannien/Irland 2012
Laufzeit:ca. 101 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.fugu-films.de

Nachdem sie als Kind miterleben musste, wie ihr kleiner Bruder bei einem Schußwechsel zwischen der IRA und britischen Soldaten tödlich verletzt wurde, ist aus Colette McVeigh (Andrea Riseborough) im Laufe von zwei Jahrzehnten eine überzeugte und radikale IRA-Aktivistin geworden. Die alleinerziehende Mutter versucht in Belfast ein möglichst unauffälliges Leben zu führen. Trotzdem ist sie längst schon ins Visier des britischen Geheimdienstes MI5 geraten. Dass muss sie schmerzlich erkennen, als sie nach einem missglückten Anschlagsversuch auf die Londoner U-Bahn aufgegriffen wird und plötzlich dem MI5 Agenten Mac (Clive Owen) gegenüber sitzt. Der macht ihr klar, dass sie nur zwei Optionen hat: entweder sie arbeitet für ihn als Spitzel gegen ihre Brüder Gerry (Aiden Gillen) und Connor (Domhall Gleeson), sowie Kevin Mulville (David Wilmot), den Sicherheitsoffizier ihrer IRA Einheit. Oder aber sie wird direkt vor Ort ins Gefängnis verfrachtet und sieht so ihren Sohn viele lange Jahre nicht mehr. Widerwillig stimmt Colette zu, mit dem Feind zu kooperieren. Doch kaum zurück in Belfast muss sie feststellen, dass die Sicherheit, die ihr Mac versprochen hat, alles andere als garantiert ist…

"Shadow Dancer" ist in mehrfacher Hinsicht schwere Kost. Gleich die Eingangsszene ist ein emotionaler Tiefschlag, der deutlich macht, dass sich der düstere Schleier, der dadurch über die Geschichte gelegt wurde, bis zum Ende auch nicht mehr angehoben wird. Auflockernden Humor sucht man hier vergebens. Stattdessen nimmt die bedrückende Atmosphäre alleine durch die tristen Bilder mehr und mehr zu. Aber auch die Inszenierung selbst erweist sich als kleine Herausforderung für den Zuschauer. Denn obwohl die Grundstimmung schon für eine gewisse Spannung sorgt, dominieren ruhige, in sehr getragenem Tempo umgesetzte Momente das Geschehen. Darauf muss man sich einlassen, doch wem das gelingt, der wird schnell erkennen, dass gerade diese Langsamkeit für die Intensität des Films verantwortlich ist.

Schauspielerisch bietet das Drama von James Marsh, dem Regisseur der großartigen Dokumentation  "Man on Wire", im wahrsten Sinne des Wortes ganz großes Kino. Ob Andrea Riseborough ("Oblivion") als zwischen Liebe zu ihrem Sohn und familiärer Loyalität hin und hergerissene Mutter, Clive Owen als engagierter MI5 Agent, "Akte X"-Star Gillian Anderson als seine emotional unterkühlte Chefin oder David Wilmot als eiskalter IRA-Strippenzieher, sie alle liefern für diese Geschichte nahezu perfekte Darstellungen ab. Ihr Spiel integriert sich perfekt in die bedrückende Bildsprache und machen so aus "Shadow Dancer" einen wirklich intensiven Film.

Viel von dieser Intensität hätte ihm mit dem falschen Ende wieder genommen werden können. Doch Marsh und sein Drehbuchautor Tom Bradby haben sich zum Glück für das in seiner Konsequenz richtige Ende entschieden und haben so dafür gesorgt, dass der Film noch lange nachwirken kann. Zugegeben, das Ganze ist ein wenig sperrig und bietet dem Zuschauer auch nicht das, was man gemeinhin als einen leichten Kinoabend bezeichnet. Wer aber anspruchsvolle Programmkinokost schätzt, sich für das Thema interessiert und dafür auch eine etwas schwere Inszenierung in Kauf nimmt, dem kann dieses Drama wärmstens ans Herz gelegt werden. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Shadow Dancer (Großbritannien/Irland 2012)"
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