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Sieben Minuten nach Mitternacht

Sieben Minuten nach Mitternacht

USA/Spanien 2016 - mit Felicity Jones, Lewis MacDougall, Sigourney Weaver, Toby Kebbell, Liam Neeson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:A Monster calls
Genre:Drama, Fantasy
Regie:J.A. Bayona
Kinostart:04.05.2017
Produktionsland:USA/Spanien 2016
Laufzeit:ca. 109 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.studiocanal.de

Wie gerne würde sich Conor (Lewis MacDougall) mit ganz normalen Teenagerproblemen herumärgern. In seinem Leben scheint gerade alles den Bach runter zu gehen. Seine Mutter (Felicity Jones) ist schwer krank, weshalb der Junge zu seiner unterkühlten, strengen Großmutter (Sigourney Weaver) ziehen muss. In der Schule wird ihm wenig Anteilnahme entgegen gebracht. Im Gegenteil. Täglich wird Conor von anderen Mitschülern schikaniert. Und sein Vater (Toby Kebbell) hat nur noch Zeit für seine neue Familie. Als Conor eines nachts wieder einmal aus einem Alptraum erwacht, muss er erschrocken feststellen, dass sich die große Eibe vor dem Haus in ein Monster verwandelt hat, das ihn fortan regelmäßig um sieben Minuten nach Mitternacht aufsucht, um ihm drei Geschichten zu erzählen. Nicht wissend, ob er das alles nur träumt, führt ihn das Monster mit seinen Geschichten auf einen ungewöhnlichen und schwierigen Pfad – auf den Pfad zu einer Wahrheit, die der Junge nicht wahrhaben möchte…

"Sieben Minuten nach Mitternacht" ist eine berührende Geschichte über die schwierige Schwelle von der Kindheit zum Erwachsenwerden, über Trauer, Einsamkeit und die Notwendigkeit, loslassen zu können. Mit viel Feingefühl und einer fantasievollen Bildsprache hat Regisseur J.A. Bayona ("Das Waisenhaus") den vielfach preisgekrönten Roman von Patrick Ness in ein packendes Kinodrama verwandelt, das 2016 in seiner Heimat Spanien zum erfolgreichsten Film des Jahres avancieren konnte. Die große Kunst dieser Geschichte sowohl in Form der Buchvorlage, wie auch in ihrer Kinoadaption ist, dass sie zwar aus der Sicht eines Kindes erzählt wird, dabei aber viele Themen behandelt, mit denen man sich auch als Erwachsener identifizieren kann.

Der Gegensatz zu der Schwere der Realität und der zugegebenermaßen etwas düsteren Verspieltheit der Fantasy-Elemente scheint zunächst eine zu große Diskrepanz zu sein, an der die Inszenierung scheitern könnte. Doch schnell wird klar, wie Beides zusammenhängt – und das verleiht dem Film dann seinen ganz besonderen Charakter. "Sieben Minuten nach Mitternacht" zeigt eindrucksvoll wie einfühlsam, welchen Weg der kindliche Geist finden kann, um mit einer unaussprechlichen Wahrheit umgehen zu können. Das wird allerdings nicht nur sehr schön durch die visuelle Umsetzung verdeutlicht, sondern auch durch das großartige Spiel der Darsteller.

Besonders Neuentdeckung Lewis MacDougall und eine wirklich großartige Sigourney Weaver können dabei bleibenden Eindruck hinterlassen. Gegen Ende gibt es zwischen den Beiden einen Moment, der ganz nah an der Kitschgrenze kratzt, den die Beiden aber derart glaubhaft und souverän abliefern, dass er beim Zuschauer zu einer Gänsehaut und vielleicht sogar zu ein paar Tränen führen kann. "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist traurig und wunderschön zugleich, fantasievoll verspielt und bedrückend wirklichkeitsnah. Ein wunderbarer Film, der auch in der tiefen Dunkelheit der Trauer ein lebensbejahendes Licht der Hoffnung schenkt. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Sieben Minuten nach Mitternacht (USA/Spanien 2016)"
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