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Snowden

Snowden

USA/Deutschland 2016 - mit Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Melissa Leo, Nicholas Cage, Zachary Quinto ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Snowden
Genre:Drama, Thriller
Regie:Oliver Stone
Kinostart:22.09.2016
Produktionsland:USA/Deutschland 2016
Laufzeit:ca. 135 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.snowden-film.de

Edward Snowden (Joseph Gordon-Levitt) hat die besten Chancen auf eine große Karriere beim US-Geheimdienst. Doch nachdem er vier Jahre lang als privater Dienstleister für die NSA gearbeitet hat, verlässt er im Jahr 2013 seinen Arbeitsplatz und macht sich auf den Weg nach Hongkong. In seinem Besitz sind zahlreiche Beweise zur massiven Überwachung von Internet- und Telefondaten nicht nur von US-Bürgern. Vielmehr handelte es sich hierbei um eine weltweite Überwachung von Geheimdiensten, Politikern aber auch von Privatleuten. Snowden möchte diese Überwachungspraktiken seines Geheimdienstes öffentlich machen, wohl wissend, dass er sich, seine Familie und alle, die ihm dabei helfen, in große Gefahr bringt…

Mit "Snowden" hat Regisseur Oliver Stone erneut einen packenden Polit-Thriller inszeniert, wobei er sehr deutlich macht, auf wessen Seite er hier steht. Dadurch kann seiner Inszenierung durchaus eine gewisse Einseitigkeit und vielleicht sogar Verklärung vorgeworfen werden. Das ändert allerdings wenig an der Tatsache, dass der Film extrem spannend und großartig gespielt ist. Zudem erinnert der Film – ganz unabhängig davon, ob man Snowden nun für einen Helden oder für einen Verräter hält – an ein Thema, über das nach nur drei Jahren kaum noch diskutiert wird. Und das, obwohl wirklich Jeder davon betroffen ist. Denn ganz gleich, ob man etwas zu verbergen hat, oder nicht, derartige Überwachungspraktiken sind ein Skandal und ein Anlass, über die Wichtigkeit von Privatsphäre im Internet zu kämpfen (auch wenn viele Menschen damit in sozialen Netzwerken wahrlich unbedacht umgehen).

Mag sein, dass Stone die Fakten ein wenig verdreht oder so verzerrt, dass sie in sein ganz persönliches Bild von Snowden und dem US-Geheimdienst passen. All das kann man ihm vorwerfen. Nicht aber, dass er es nicht perfekt versteht, Spannung und eine bedrückende, von Paranoia beherrschte Atmosphäre aufzubauen. In dieser kann vor allem Joseph Gordon-Levitt seine erstklassige Darstellung perfekt entfalten. Leider geht in der deutschen Synchronisation komplett verloren, wie gut Gordon-Levitt Snowdens Stimme imitiert hat. Er spricht komplett anders, als man es sonst von ihm kennt, ohne dass es zu "gespielt" wirkt. Gerade wenn sich Gordon-Levitts Snowden in den echten Edward Snowden verwandelt, wird deutlich, was für eine Leistung der Schauspieler hier abgeliefert hat. Aber auch die vielen exzellenten Nebendarsteller, zu denen neben Melissa Leo und Rhys Ifans endlich auch mal wieder Nicholas Cage gehört, machen Oliver Stones neuen Polit-Thriller zu ganz großem Kino.

Stone hat es geschafft, eine Geschichte, die durch Nachrichten, Zeitungsartikel oder den preisgekrönten Dokumentarfilm "Citizenfour" nun wirklich Jedem bekannt sein dürfte, so packend erzählt, dass man als Zuschauer einfach mitfiebern muss. Auch wenn es keine wirkliche Auflösung der Geschichte gibt – da es diese in Wirklichkeit ja auch noch nicht gibt – und wie bereits erwähnt dem Regisseur eine fehlende Objektivität vorgeworfen werden könnte, hinterlässt  "Snowden" einen rundum positiven Gesamteindruck. Ein Film, der nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch jede Menge Stoff für hitzige, dabei aber sehr wichtige Diskussionen liefert. Und das macht ihn dann auch mit kleinen Abstrichen: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Snowden (USA/Deutschland 2016)"
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