Genre: | Dokumentarfilm |
Regie: | Carlo Modersohn |
Kinostart: | 03.02.2011 |
Produktionsland: | Deutschland 2010 |
Laufzeit: | ca. 81 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.soweitundgross.de |
Um die Lebensgeschichte des Landschaftsmalers Otto Modersohn (1865 – 1943) nachzuzeichnen, hat sich der Filmemacher Carlo Modersohn, Ur-Enkel des berühmten Malers, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Nur mit Hilfe der Arbeiten Modersohns und anderer Künstler seiner Epoche, mit Archivaufnahmen und Fotos aus der Zeit, sowie mit Hilfe von Tagebuchaufzeichnungen, Texten und Briefen von Modersohn, seiner Ehefrau Paula Modersohn-Becker und dem befreundeten Schriftsteller Rainer Maria Rilke wird das Leben und Schaffen des Landschaftsmalers zu einem ganz besonderen audiovisuellen Erlebnis.
Denn Bilder und Texte, die von Schauspieler Hanns Zischler als Erzähler, Robert Levin als Otto Modersohn, Verena Güntner als Paula Modersohn-Becker und Matthias Scherwenikas als Rainer Maria Rilke vorgetragen werden, werden zudem von einem eigens für diese Biografie komponierten Filmmusik sowie einer atmosphärischen Geräuschkulisse untermalt. Was leicht ein trockenes Künstlerportrait hätte werden können, wurde so zu einer eindrucksvollen Reise in die Vergangenheit verknüpft.
Der Film ist weder mit einer typischen Dokumentation, noch mit einer Art abgefilmten Ausstellungsbesuch vergleichbar. Vielmehr hat Carlo Modersohn etwas ganz Eigenes geschaffen, dass zwar ganz besonders Kunstliebhabern wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Und auch, wenn dieser Film Dank der einnehmenden Farbgebung von Modersohns Werken auch auf dem kleinen Bildschirm funktioniert, so sollten sich interessierte Zuschauer den Gang ins Kino auf keinen Fall sparen, denn erst auf der großen Leinwand wird deutlich, dass "So weit und groß" selbst ein kleines Kunstwerk geworden ist. Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold