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Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Deutschland 2011 - mit Florian Opitz, Dr. Antonella Mei-Pochler, Hartmut Rosa, Familie Batzlis ...

Filminfo

Genre:Dokumentarfilm
Regie:Florian Opitz
Kinostart:27.09.2012
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 100 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.speed-derfilm.de

Die Zeit wird knapp, der Abgabetermin für meine Rezension zu der Dokumentation "Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" rückt immer näher. Also wird kräftig in die Tasten gehauen. Doch davor erst einmal noch kurz die Mails checken und wichtige Nachrichten beantworten. So, jetzt geht’s aber endlich los mit der Rezension. Oder vielleicht erst noch kurz checken, ob es auf Facebook wichtige Meldungen und neue Kontakte gibt. Verdammt, jetzt klingelt auch nach das Handy. Wie soll ich mich denn so auf meine Arbeit konzentrieren?

Derartige Situationen kennen Sie bestimmt auch. Wir haben so viele Möglichkeiten und Effizienzmodelle entwickelt, um unsere Arbeit schnell zu erledigen und mit Kollegen oder auch Freunden zu kommunizieren. Und dennoch haben wir am Ende des Tages nicht mehr, sondern immer weniger Zeit für uns selbst übrig. Woran liegt das? Und was können wir dagegen tun? Der Filmemacher Florian Opitz hat sich genau dieser Frage angenommen. In seiner Dokumentation macht er sich "auf die Suche nach der verlorenen Zeit". Er trifft sich mit dem Redakteur Alex Rühe, der ein halbes Jahr lang komplett auf Internet und Mobiltelefon verzichtet hat. Er spricht mit Gelehrten, Wissenschaftlern und Wirtschaftsexperten, bekommt von der erfolgreichen Unternehmensberaterin Dr. Antonella Mei-Pocher eine aufgrund ihres vollen Terminkalenders nur kurze Lektion über den Wert von Zeit im wirtschaftlichen Wettbewerb oder erfährt bei Reuters in London, mit welcher Geschwindigkeit heutzutage Börsengeschäfte abgewickelt werden.

Das alles ist aufschlussreich und extrem packend, aber auch ein wenig deprimierend, da es zeigt, wie sehr der Mensch in einem sich immer schneller drehenden Hamsterrad gefangen ist. Und genau deshalb hat Opitz im nächsten Kapitel des Films eben solche Menschen, denen es gelungen ist, aus diesem Hamsterrad heraus zu treten. Damit beginnt der unterhaltsamste und interessanteste Teil des Films, da Opitz hier zeigt, dass es auf jeden Fall Alternativen gibt, die einem allzu pessimistischen Blick in die Zukunft entgegenstehen. Zwar sind einige dieser Alternativen sehr individuell und lassen sich nicht auf eine breitere Masse anwenden. Doch stecken all diese Beispiele voller wertvoller Denkanstöße, aus denen sich Jeder etwas heraus hohlen kann, was das eigene Leben auch im Hamsterrad glücklicher und angenehmer machen kann.

"Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ist eine unterhaltsame, vielschichtige und mitreißend inszenierte Dokumentation, die ein Thema behandelt, dass unsere gesamte Gesellschaft angeht. Dass Opitz nie vorgibt, eine perfekte Lösung zu kennen, die jedem Menschen das in Buthan jedem Bürger von der Verfassung garantierte "Bruttosozialglück" bringt, dass er informieren und zum Denken anregen möchte, ohne die Zuschauer zu belehren oder zu bekehren versucht, macht den Film so kurzweilig, sehenswert und in gewisser Weise auch sehr wichtig. Und dafür gibt es dann am Ende auch ein mehr als verdientes: Sehenswert! Also, einfach mal entschleunigen und ins Kino gehen – es lohnt sich!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Deutschland 2011)"
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