Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Spider-Man: Far from Home |
Genre: | Fantasy, Abenteuer, Action |
Regie: | Jon Watts |
Kinostart: | 04.07.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 129 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.SpiderManFarFromHome.de |
Die Ereignisse der letzten Monate haben bei allen Menschen Spuren hinterlassen – so auch bei den Superhelden, die gegen Thanos gekämpft haben. Für Peter Parker (Tom Holland) ist der anstehende Schulausflug nach Europa die perfekte Gelegenheit, einfach mal sein Spider-Man Kostüm im Schrank hängen zu lassen und für ein paar Tage ein ganz normaler Junge zu sein. Und vielleicht kann er bei der Gelegenheit ja auch endlich seiner heimlichen Liebe MJ (Zendaya) seine Gefühle gestehen. Zu dumm nur, dass ihm Nick Fury (Samuel L. Jackson) da einen Strich durch die Rechnung macht. Denn der wartet schon in Venedig auf Peter, um ihn für einen neuen Auftrag zu rekrutieren: Er soll dem Superhelden Mysterio (Jake Gyllenhaal), der aus einer Parallelwelt stammt, dabei helfen, schreckliche Wesen zu vernichten, die den ganzen Planeten vernichten könnten…
"Spider-Man: Far from Home" hat die schwierige Aufgabe, das MARVEL Universum nach dem Mega-Erfolg von "Avengers: Endgame" in das nächste Kapitel überzuleiten. Einerseits muss der Film auf die dramatischen und alles verändernden Ereignisse eingehen. Andererseits soll er aber auch eine ganz neue Seite in der Erfolgsgeschichte des Franchise aufschlagen. Gerade Ersteres schafft der Film mit Bravour. Er schafft es, konsequent und glaubhaft nachzuzeichnen, wie sich die Welt durch die Ereignisse in "Endgame" verändert haben und wie sehr Peter noch mit dem schweren Verlust, den er erlitten hat, zu hadern hat. Gleichzeitig findet der Film aber auch schnell zu der humorvollen Leichtigkeit zurück, die "Spider-Man: Homecoming" ausgezeichnet hatte.
Mit Jake Gyllenhaals Quentin Beck alias Mysterio wird dann auch ein sehr charismatischer Superheld eingeführt, der perfekt an Spider-Mans Seite passt. Doch natürlich haben die Macher auch hier wieder einige Überraschungen parat, so dass die Karten im Lauf der Geschichte noch einmal neu gemischt werden. Wenn das Ganze dann auf den großen Showdown zusteuert, droht wieder ein CGI-Overkill. Doch auch wenn hier die Action ein klein wenig zu viel des Guten ist, wird der durchweg hohe Unterhaltungswert des Films dadurch kaum getrübt. Denn die Mischung aus Fantasy-Action und Komödie, aus rasanten Momenten und ruhigeren Szenen und aus solchen Augenblicken, in denen klar wird, dass hinter der Superhelden-Maske einfach nur ein ganz normaler Teenager steckt, machen diesen zweiten Solo-Auftritt von Tom Holland als Spider-Man so gelungen.
In diesem Fall lohnt es sich auch wirklich, beim Abspann sitzen zu bleiben, denn gerade, wenn man denkt, die Geschichte wäre zu Ende, nimmt das Ganze durch die Mid-Credit Szene noch einmal eine ganz neue Wendung, die das Leben von Peter Parker für immer verändern wird. Da kann der nächste Auftritt des Spinnenmanns eigentlich nicht früh genug kommen.
"Spider-Man: Far from Home" überzeugt mit guten Darstellern, herrlich humorvollen Einfällen, tollen Effekten und der guten Chemie zwischen Tom Holland und Jake Gyllenhaal. Es gibt viele richtig gute Lacher, gut umgesetzte Spannung, aber auch ein paar zutiefst menschliche Momente, die dem Film einen gewissen Charme verleihen. Ja, das Rad wird hier nicht neu erfunden. Letztendlich ist der Film nur mehr davon, was MARVEL uns in den letzten Jahren so erfolgreich serviert hat. Aber sind wir doch mal ehrlich: Wenn man dabei derart gut unterhalten wird, ist es doch nicht weiter tragisch, wenn dem Franchise keine völlig neuen Impulse verliehen werden. Daher gibt es nach mehr als zwei sehr unterhaltsamen Stunden auch ein ganz klares: Absolut sehenswert!!!
Ein Artikel von Sebastian Betzold