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Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen – DVD

Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen – DVD

USA 2011 - mit Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer, Nathan Lane, Mark Povinelli ...

Filminfo

Originaltitel:Mirror Mirror
Genre:Fantasy, Komödie, Abenteuer
Regie:Tarsem Singh
Verkaufsstart:04.10.2012
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Geschnittene Szenen, Tanz-Special, Märchenbuch, Making of, Featurettte, Trailer, Programmtipps
Regionalcode:2
Label:STUDIOCANAL
Webseite:www.spiegleinspieglein.studiocanal.d
Amazon Link : Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen – DVD

Film: Das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen ist schon unzählige Male verfilmt worden. Dennoch bekamen Märchen-Fans 2012 nicht nur eine, sondern gleich zwei neue Interpretationen des bekannten Stoffes geboten. Den Anfang machte "Spieglein Spieglein" von Tarsem Singh, der sich mit einem eher schräg-humorvollen Ansatz daran macht, das Märchen neu zu erzählen. Und wer die bisherigen Filme von Tarsem Singh kennt, der weiß, dass hier besonders eines zu erwarten ist: extrem bunte Extravaganz.

Denn ob in dem Thriller "The Cell", in dem Fantasy-Märchen-Drama "The Fall" oder dem "Krieg der Götter", stets hat Singh sein Faible für ausgefallene Kostüme, skurrile Sets und unkonventionelle Ausstattung ausgelebt. Und auch "Spieglein Spieglein" macht da keine Ausnahme. Und so wird die an sich bekannte Geschichte tatsächlich in ganz neuem Gewandt erzählt. Inhaltlich wird allerdings wenig Neues geboten: Die böse Königin (Julia Roberts) kann es so gar nicht ertragen, dass ihre 18jährige Stieftochter Schneewittchen (Lily Collins) schöner sein soll, als sie. Es ist ja auch zu unfair, schließlich war die makellose Haut des Mädchens noch nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt. Und dennoch will sich die Königin nicht von ihrem magischen Spiegel sagen lassen, dass nicht ihre Schönheit alle Anderen in den Schatten stellt. Als dann auch noch der attraktive Prinz Andrew Alcott (Armie Hammer), der nicht nur dem Auge der Königen schmeichelt, sondern auch als ihr Gatte die leeren Kassen des Königreichs füllen könnte, ein Auge auf die verhasste Stieftochter wirft, gibt es für die Königin nur noch eine Lösung: Schneewittchen muss weg. Obwohl das Mädchen dem sicheren Tod nur knapp entgehen kann, scheint ihr Schicksal in dem düsteren Wald endgültig besiegelt. Doch dann trifft sie auf die Sieben Zwerge, die Schneewittchen nach ersten Zweifeln in ihre Mitte aufnehmen. Gemeinsam mit ihren neuen Kumpanen schmiedet die Verstoßene einen Plan, um die böse Königin endgültig vom Thron zu stoßen und endlich wieder Freude und Wohlstand in das Reich zu bringen. Doch so leicht lässt sich die fiese Steifmutter natürlich nicht die Krone vom Kopf stehlen…

Zugegeben, die visuelle Umsetzung des Märchens ist zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Gerade die zum Teil doch sehr bunten Kostüme und die bewusst artifiziell anmutenden Sets entziehen sich ein wenig den gängigen Sehgewohnheiten. Und auch in Sachen Humor geht der Film ganz eigene, schräg überdrehte Wege. Darauf muss man sich als Zuschauer erst einmal einlassen. Doch sobald dies gelungen ist, steht einem vergnüglichen Kinomärchen eigentlich Nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es da noch ein weiteres Problem.

Denn es wird nie wirklich klar, an welches Publikum sich der bunte Spaß eigentlich zu wenden versucht. Zum einen sind manche Gags sehr offensichtlich für ein junges Publikum konzipiert, während über andere, eher hintergründige Scherze wohl nur erwachsene Zuschauer werden lachen können. Und auch wenn die Inszenierung vor liebenswerten und cleveren Ideen nur so strotzt, wirkt sie insgesamt eben etwas unschlüssig, was am Ende einen etwas fahlen Nachgeschmack hinterlässt.

Den Darstellern ist dabei allerdings kein Vorwurf zu machen. Sie sind allesamt mit derart großer Spielfreude bei der Sache, dass dadurch der Spaßfaktor des Films deutlich gesteigert wird. Gerade Julia Roberts gibt die böse Königin mit dem fanatischen Jugendwahn mit einer launigen Überdrehtheit, die über so manchen Hänger der Inszenierung hinwegtröstet. Aber auch Armie Hammer ("J. Edgar") und Phil Collins Töchterchen Lily mit ihrer Bert-Gedächtnis Augenbraue tragen ihren Teil dazu bei, dass "Spieglein Spieglein" eine so kurzweilige Version des beliebten Märchens geworden ist.

Die eigentlichen Stars des Films aber sind die Sieben Zwerge, die hier als aus der Gemeinschaft verstoßene Kleingauner porträtiert sind. Die Szenen, in denen sie den Prinzen überfallen oder versuchen, Schneewittchen auf den Kampf gegen die Königin vorzubereiten, sind einfach großartig und gehören mit Sicherheit zu den komödiantischen Höhepunkten des Kinomärchens.

Gelacht werden kann also zu Genüge, und auch für die Augen gibt es eine ganze Menge Futter. Man sollte es nur einfach gerne etwas extravagant, bunt und überdreht mögen, um auch wirklich Spaß an der wirklich wahren Geschichte von Schneewittchen zu haben. Denn spätestens dann, wenn das Ganze am Ende in einem handfesten Bollywood-Finale gipfelt, dürfte auch dem letzten Zuschauer klar sein, dass dies wahrlich kein gewöhnlicher Märchenfilm ist. Sehenswert!

Bild + Ton: Die technische Umsetzung der DVD liegt auf sehr gutem Niveau. Die Farbenpracht der Ausstattung und der Kostüme kommt auch im Heimkino erstklassig zur Geltung, die Detaildarstellung liegt auf sehr hohem Niveau und Verschmutzungen oder Störungen können auch bei genauem Hinsehen nicht ausgemacht werden. Das tonale Geschehen wird durch gut umgesetzte Soundeffekte und kleinere Umgebungsgeräusche in Bewegung gehalten und auch in den ruhigeren, von Dialogen und Musik dominierten Momenten, kann der 5.1 Mix mit einer guten Räumlichkeit überzeugen. Sehr gut!

Extras: Als Bonus gibt es fünf geschnittene Szenen, zu denen auch ein alternativer Anfang gehört (insg. 6 Min.), sowie ein leider zu kurzes, aber durchaus informatives Making of (ca. 12 Min.). Zusätzlich bekommen die Zuschauer noch eine kleine Tanzlektion (ca. 10 Min.), die ein munteres Mittanzen zur finalen Szene ermöglichen soll. Eher für kleinere Zuschauer ist ein animiertes Märchenbuch (ca. 6 Min.), sowie eine Mini-Doku über Armie Hammers Vorbereitung auf seine Rolle als Prinz und "Hündchen". Der Trailer zum Film und weitere Programmtipps des Anbieters runden das Zusatzpaket ab.

Fazit: "Spieglein Spieglein" ist eine knallbunte, etwas extravagante, schräge und amüsante Adaption des Schneewittchen-Mythos, die zwar in Hinsicht auf das Zielpublikum etwas unentschlossen zu sein scheint, die aber unterm Strich mit hohem Unterhaltungs- und Spaßfaktor und noch höherem Schauwert punkten kann. Die DVD ist technisch sehr gut umgesetzt, das Bonusmaterial dagegen ist leider etwas zu oberflächlich geraten. Ein intensiverer Blick auf die Produktion und ganz besonders auf die Sets und die Ausstattung wäre hier sicherlich sehr interessant gewesen. Wer Märchenfilme der ungewöhnlicheren Art mag, dem kann diese DVD wärmstens ans Herz gelegt werden!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen – DVD (USA 2011)"
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