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Star Wars – The Clone Wars

USA 2008

Filminfo

Produktionsland:USA 2008
Webseite:wwws.warnerbros.de/clonewars/
Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxis... Lange sah es danach aus, als hätten STAR WARS Fans diese Zeilen 2005 zum letzten Mal auf der großen Leinwand lesen können, als mit EPISODE III der Abschluss der Prequel-Trilogie in unsere Kinos kam. Doch dass das STAR WARS Universum nicht wirklich beendet war, war damals schon klar. Im Fernsehen wurde mit Zeichentrick Mini-Episoden die Geschichte der Klonkriege etabliert. Diese waren allerdings nur eine Art Testlauf für eine größer angelegte, computeranimierte Serie mit dem Titel STAR WARS – THE CLONE WARS. Und weil STAR WARS im Kino eben immer noch am Besten ist, wird der Pilotfilm zur Serie nicht, wie üblich, im Fernsehen, sondern auf der großen Leinwand gezeigt. Das Ergebnis ist ein ganz neues STAR WARS Gefühl, das nicht wirklich schlecht, aber doch sehr gewöhnungsbedürftig ist. THE CLONE WARS ist zeitlich zwischen EPISODE II und III angelegt. Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi kämpfen verzweifelt gegen die Armee der Separatisten, als sie von Meister Yoda einen dringenden Auftrag erhalten. Der Sohn von Jabba dem Hutt ist entführt worden. Da ein Vertrag zur Nutzung von dem von Jabba kontrollierten Gebieten von enormer Wichtigkeit sind, ist die Rettung des kleinen Nachkommens von äußerster Dringlichkeit. Gemeinsam mit seiner neuen Padawan-Schülerin, der aufsässigen Ahsoka Tano, soll Skywalker die Rettungsaktion leiten, während Obi Wan die Verhandlungen fortsetzt. Doch der finstere Dooku will um jeden Preis verhindern, dass die Jedi Jabbas Sohn retten und setzt seine beste Schülerin darauf an, Skywalker und Tano zu töten... Alleine die Tatsache, dass dies der erste STAR WARS Film ist, der nicht von der legendären FOX-Fanfare eingeleitet wird (da der Film von Warner vertrieben wird), macht deutlich, dass sich Fans hier auf etwas ganz Neues einstellen müssen. Auch die Musik von Kevin Kliner, die sich nur selten den klassischen John Williams Themen bedient, wirkt so gar nicht STAR WARS typisch. Vielmehr klingt der Score so, als wäre er der Neuauflage von BATTLESTAR GALACTICA oder einer ähnlichen Sci-Fi Serie entliehen. Mit den liebgewonnenen Sternenkriegen hat das allerdings recht wenig zu tun. Hier wird zweierlei deutlich: zum Einen, wie eng die sechs Filme mit der Musik von John Williams verbunden sind, und zum Anderen, dass es sich bei den CLONE WARS "nur" um eine TV-Produktion handelt. Das ist auch den Animationen deutlich anzumerken. Raumschiffe, Roboter, Landschaften - all das ist sehr gut in Szene gesetzt. Doch die Figuren sind extrem kantig, verfügen über wenig Mimik und wirken daher sehr hölzern und leblos. Wer geglaubt hat, dass Hayden Christensen einen seelenlosen Anakin abgeliefert hat, wird seine Meinung vielleicht revidieren, wenn er gesehen hat, wie steif und ausdruckslos sein animiertes Alter Ego wirkt. Zugegeben: Vieles, was an dem Stil der Animationen kritisieren kann, ist durchaus beabsichtigt. George Lucas und sein Kreativ-Team haben sich bewusst für einen etwas gewöhnungsbedürftigen, simplen Animationsstil bei den Figuren entschieden. Ob das gefällt oder nicht, liegt also ganz im Auge des Betrachters. Die Story von CLONE WARS ist dagegen ohne jeden Zweifel reichlich dünn und wird von vielen, zugegebenermaßen sehr gut inszenierten und unterhaltsamen, auf dauer allerdings etwas ermüdenden Kampfsequenzen aufgepeppt. Und ab und an kommt, auch Dank des großartigen Sound-Designs, sogar echtes STAR WARS Feeling auf. Doch der Film hat mit einem ganz großen Problem zu kämpfen, unter dem auch die Qualität der Serie leiden könnte. Dieses Problem heißt: Ahsoka Tano. Diese Figur ist eindeutig als Identifikationsfaktor für kleine Zuschauer (besonders für Mädchen) eingefügt worden. Und es wird hier ganz deutlich: Lucas hat aus dem Jar Jar Binks Debakel kein bisschen gelernt. Die altkluge, ständig genervte und wiederspänstige Padawan-Schülerin ist derart nervtötend, dass Jar Jar Binks daneben wie die wundervollste Kreation des STAR WARS Universums wirkt. Es ist zwar klar, was diese Figur darstellen soll (eine Art weiblichen Anakien - so dass der Lehrer nun mal am eigenen leib erfährt, wie er als Obi Wans Schüler war), aber der extrem hohen Nerv-Faktor hätte ruhig etwas heruntergeschraubt werden können. Ebenfalls ganz schlimm, zumindest in den Augen des alteingesessenen STAR WARS Fans, der diese Zeilen schreibt, ist der Charakter des Ziro, dem Onkel von Jabba. Dieser lebt auf Couracant und betreibt dort eine Art Nachtclub. Nicht nur, dass er anders als sein Neffe, kein unverständliches Kauderwelsch, sondern - in unserem Fall - fließend Deutsch redet - er wird auch als eine Art lispelnde Hutt-Transe dargestellt. Und das Alles nur, um ein paar billige Lacher zu provozieren. Diese Figur wirkt in etwa so unpassend im STAR WARS Universum, wie Alf das tun würde, würde er auf dem Todesstern nach Katzen jagen. Doch das wäre wenigsten im Ansatz noch lustig gewesen. Derartige Entgleisungen machen klar: STAR WARS - THE CLONE WARS richtet sich in erster Linie NICHT an jene Fans, die mit der ursprünglichen Trilogie groß geworden sind, sondern an ein neues, recht junges Zielpublikum. Dies wird dann aber andererseits mit sehr langen Schlachten und furchteinflößenden Kreaturen verschreckt. Eine etwas klarere Zielgruppendefinition hätte dem Film und der Serie sicherlich gut getan. Auch wenn der Film durchaus gute Momente hat und gerade die großen Schlachtenszenen extrem viel Spaß machen, so sind einige kreative Entscheidungen, die hier gefällt wurden, doch äußerst zweifelhaft und tragen nicht unbedingt dazu bei, den guten Ruf von STAR WARS, der schon unter der Prequel-Trilogie gelitten hat, aufrecht zu erhalten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Serie noch entwickelt und dass die für 2010 anvisierte Real-Serie besser den Geist der Filme einfängt. Originaltitel: Star Wars – The Clone Wars Regie: Dave Filoni Länge: ca. 98 Min. FSK: ab 12 Jahren

Ein Artikel von Sebastian Betzold