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Steig. Nicht. Aus!

Steig. Nicht. Aus!

Deutschland 2017 - mit Wotan Wilke Möhring, Hannah Herzsprung, Christiane Paul, Fahri Yardim ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Thriller
Regie:Christian Alvart
Kinostart:12.04.2018
Produktionsland:Deutschland 2017
Laufzeit:ca. 109 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.steignichtaus-derfilm.de/

Eigentlich wollte der Berliner Bauunternehmer Karl Brendt (Wotan Wilke Möhring) nur seine Kinder Josefine (Emily Kusche) und Marius (Carlo Thoma) zur Schule bringen, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmet. Doch dann erhält er einen Anruf, der sein Leben für immer verändern wird: Ein Unbekannter droht damit, dass eine unter den Sitzen versteckte Bombe Karl und seine Kinder in die Luft zu jagen würde, sollte er nicht den Forderungen des Anrufers nachkommen oder versuchen, aus dem Auto auszusteigen. Unter ständiger Beobachtung muss der verzweifelte Familienvater versuchen, eine enorme Summe Geld aufzubringen. Dabei gerät er selbst ins Visier der Polizei, glaubt doch Karls Ehefrau Simone (Christiane Paul), er habe die Kinder entführt, da ihre Ehe in Trümmern liegt. Mit der Polizei im Nacken, der Bombe im Auto und einem gnadenlosen Erpresser am Telefon bleiben Karl nur wenige Optionen, um sein Leben und das seiner Kinder noch zu retten…

Mit "Antikörper" haben Hauptdarsteller Wotan Wilke Möhring und Regisseur Christian Alvart vor rund 13 Jahren gezeigt, wie effektiv deutsches Spannungskino aussehen kann. Nun versuchen sie es mit "Steig. Nicht. Aus!" erneut. Die Geschichte basiert auf dem spanischen Thriller "Anrufer unbekannt" von 2015. Alvart hat die Grundprämisse beibehalten und nur das Motiv des unbekannten Erpressers ein wenig abgeändert, da die emotionale Komponente der Story, die in Spanien sehr gut funktioniert hat, hierzulande deutlich weniger nachvollziehbar gewesen wäre. Eine spannende Geschichte, eine gute Besetzung und ein Regisseur, der nicht erst seit seiner Arbeit an den "Tatort"-Folgen mit Til Schweiger ordentliche Action inszenieren kann – was kann da noch schief gehen?

Leider eine ganze Menge. Während der Thriller visuell überzeugen kann und auch über weite Strecken hinweg ein gutes Tempo vorlegen kann, gelingt es Alvart in keinem Moment, eine echte emotionale Bindung zwischen seinen Charakteren und dem Publikum aufzubauen. Das liegt in erster Linie an einer sehr eindimensionalen Charakterzeichnung. Tochter Josefine etwa ist das absolute Standart-Film-Teeniemädchen, mit ständiger "Ich-bin-in-der-Pubertät-und-alle-Erwachsenen-sind-scheiße" Mimik. Davon ist man als Zuschauer ganz schnell genervt. Aber auch der sonst eigentlich sehr verlässliche Wotan Wilke Möhring kann die emotionale Achterbahnfahrt, auf die seine Figur geschickt wird, aufgrund des Drehbuchs kaum glaubhaft vermitteln.

Gerade in der zweiten Filmhälfte häufen sich dann die – gerade von Polizeiseite – beinahe schon dämlichen Verhaltensweisen, die zu einem Finale führen, das leider auch keine echten Überraschungen mehr parat hält. Es ist immer wieder ersichtlich, dass Alvart ein gutes Auge für großes Actionkino hat und dass er sein Handwerk eigentlich sehr gut versteht. Doch hier verliert er sich einfach in zu vielen Klischees, Logiklöchern und Vorhersehbarkeiten, so dass der an sich ordentliche Unterhaltungswert immer wieder darunter zu leiden hat. Auch wenn es mir schwer fällt, einen Mann, der sich die Rechte an meinem Kindheitsidol "Captain Future" gesichert hat und der schon einige wirklich sehenswerten Filme abgeliefert hat, zu kritisieren, so kann ich als Fazit nur sagen: Lieber das spanische Original anschauen und hoffen, dass der nächste Alvart wieder besser wird. Nur mit deutlichen Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Steig. Nicht. Aus! (Deutschland 2017)"
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