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Suburbicon

Suburbicon

USA 2017 - mit Matt Damon, Julianne Moore, Oscar Isaac, Noah Jupe ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Suburbicon
Genre:Drama, Komödie
Regie:George Clooney
Kinostart:09.11.2017
Produktionsland:USA 2017
Laufzeit:ca. 105 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.suburbicon-film.de

Die Siedlung Suburbicon ist das Paradebeispiel für die Vorstadtidylle der 1950er in den USA. Hier scheint es immerwährendes Glück und andauernde Harmonie zu geben. Das ändert sich schlagartig, als mit den Meyers die erste farbige Familie in die Kommune zieht. Plötzlich trüben schreckliche Anfeindungen und offen gelegter Rassismus die Postkartenidylle. In der aufgeheizten Lage gerät auch das Leben der Familie Lodge aus den Fugen. Nach einem Überfall in ihrem Haus stirbt Mutter Rose (Julianne Moore), ihr Mann Gardner (Matt Damon), der gemeinsame Sohn Nicky (Noah Jupe) und Tante Margaret (ebenfalls Julianne Moore), die Zwillingsschwester von Rose, bleiben trauernd und traumatisiert zurück. Doch mehr und mehr verstricken sich die Erwachsenen in ein Netz aus Lügen und Intrigen. Als Nicky das zu verstehen beginnt, droht das zerbrechliche Kartenhaus des einstigen Familienglücks endgültig in sich zusammenzufallen – und plötzlich steht Nickys noch so junges Leben auf dem Spiel…

Mit "Suburbicon" hat George Clooney ein bislang unverfilmtes Drehbuch der Coen-Brüder adaptiert. Allerdings hat er nicht einfach das bereits vorhandene Skript umgesetzt, sondern dieses um einen von ihm und seinem Co-Autor Grant Heslov geschriebenen Handlungsstrang ergänzt. Dieser wurde von den wahren Ereignissen um die Familie Meyer, die sich in den 1950ern als erstes afroamerikanisches Paar in einem Vorort, der Siedlung Levitton in Pennsylvania, niedergelassen haben. Dort sahen sie sich einer unglaublichen Welle an Hass und Rassismus ausgesetzt. Für Clooney waren diese erschütternden Ereignisse der ideale Rahmen für die Geschichte der Coens, die auf ihre ganz spezielle Art die amerikanische Postkartenidylle der 50er entzaubert haben.

Leider wollen die beiden Teile einfach nicht zusammenpassen. Der Handlungsstrang, den sich Joel und Ethan Coen ausgedacht haben, steckt zwar auch voller düsterer Momente, aber ist eben auch von einem bitter-satirischen Ton durchzogen, der hier und da in einigen sehr skurrilen Augenblicken gipfelt. Szenen wie der Überfall auf die Familie sind zwar auch bedrückend, doch längst nicht so sehr, wie die, in denen gezeigt wird, was die Meyers in ihrer neuen Nachbarschaft ertragen müssen.

Clooney ist ein guter Regisseur, doch hier wirkt seine Inszenierung irgendwie sehr unentschlossen und zu verkrampft darum bemüht, zwei Geschichten miteinander zu verknüpfen, die in ihrer Aussage, nicht aber in ihrem Tonfall zusammenpassen. Da helfen weder die guten Darsteller, noch das stimmige 50er Jahre Feeling, das hier etabliert wird, um das irgendwie auszubügeln. "Suburbicon" zeigt, dass gut gemeint nicht zwangsläufig zu gut gemacht führt. Da es aber immerhin einige richtig gute Momente gibt und gerade Julianne Moore exzellent spielt, gibt es unterm Strich noch ein zögerliches, aber dennoch überzeugtes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Suburbicon (USA 2017)"
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