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Suburra

Suburra

Italien/Frankreich 2016 - mit Pierfrancesco Favino, Elio Germano, Claudio Amendola, Greta Scarano ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Suburra
Genre:Thriller
Regie:Stefano Sollima
Kinostart:26.01.2017
Produktionsland:Italien/Frankreich 2016
Laufzeit:ca. 135 Min
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.suburra-derfilm.de/

Als sich der Parlaments-Abgeordnete Filippo Malgradi (Pierfrancesco Favino) wieder einmal mit Prostituierten in einem Hotel vergnügt, endet der Spaß in einer Katastrophe: eine minderjährige Prostituierte stirbt an einer Überdosis. Aus Angst vor den politischen und Privaten Konsequenzen versucht er, den Vorfall zu vertuschen. Schließlich steht er kurz davor, ein millionenschweres Bauvorhaben für den mächtigen Paten "Samurai" (Claudio Amendola) durchzuboxen, das seine politische Karriere voranbringen könnte und gleichzeitig die Macht der Mafia in Rom ausbauen würde. Zunächst verläuft alles nach Plan. Doch dann bekommt der berüchtigte Anacleti-Clan Wind von dem Bauvorhaben und will ein Stück vom Kuchen abhaben. Plötzlich wird Malgradi erpresst und Samurai sieht sich gezwungen, härtere Geschütze aufzufahren. Und das, was bislang geschickt im Hintergrund zwischen verschiedenen korrupten Mächten ablief, wird nun offen auf den Straßen Roms ausgetragen…

Mit "Suburra" liefert Regisseur Stefano Sollima ("Gomorrha – Die Serie") einen erstklassigen Mafia-Thriller ab. Die Verstrickung von Mafia, Familienclans, Politikern und kirchlichen Würdenträgern in ein tödliches Gemisch aus Korruption, Drogen und Gewalt zeichnet Sollima packend, unterhaltsam und clever konstruiert nach. Die unaufhaltsame Abwärtsspirale, in die nicht nur Malgradi hineingezogen wird, sorgt trotz der oftmals eher zurückhaltenden Inszenierung für enorme Spannung. Wenn es dann mal zur Sache geht, dann aber auch richtig, weshalb der Thriller Nichts für Zartbesaitete ist.

Die Welt, die hier entworfen wird, ist so komplex und steckt so voller Potential, dass sie 2017 als erste italienische Eigenproduktion für den Streamingdienst NETFLIX fortgesetzt wird. Nun muss man deshalb allerdings nicht befürchten, dass "Suburra" nur als Pilotfolge für die spätere Serie dient. Sollima hat einen in sich stimmigen Film geschaffen, dessen verschiedene Handlungsstränge weitgehend abgeschlossen werden, aber am Ende doch die Möglichkeit bieten, weiterverfolgt und ausgebaut zu werden. Die einzelnen Erzählstränge sind gut ausgearbeitet, laufen jedoch hin und wieder Gefahr, im großen Kontext verloren zu gehen. So gibt es einen großen Teil des Films, in dem Malgradi gar nicht auftaucht und man den Tod der jungen Prostituierten aufgrund der vielen Ereignisse, die danach kommen, fast schon vergisst. Doch wann immer so etwas der Fall ist, fügt Sollima die Puzzleteile sehr gekonnt zusammen, so dass sich ein sehr stimmiges Gesamtbild ergibt.

Sollima, der derzeit die Fortsetzung des großartigen Thrillers "Sicario" dreht, hat die äußerst komplexe Romanvorlage von Carlo Bonini und Giancarlo De Cataldo perfekt komprimiert und hat daraus einen rundum packenden Thriller inszeniert. Spannend, blutig, bitterböse und atmosphärisch dicht inszeniert – ein Mafia-Epos der Extraklasse. Dafür gibt es ganz klar ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Suburra (Italien/Frankreich 2016)"
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