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Sully

Sully

USA 2016 - mit Tom Hanks, Aaron Eckhart, Laura Linney, Anna Gunn, Jamey Sheridan ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Sully
Genre:Drama
Regie:Clint Eastwood
Kinostart:01.12.2016
Produktionsland:USA 2016
Laufzeit:ca. 96 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.warnerbros.de/kino/sully.html

Es ist ein Horrorszenario, auf das selbst ein erfahrener Pilot wie Captain "Sully" Sullenberger nicht wirklich vorbereitet ist. Gleich mehrere Vögel fliegen in die Turbine des mit 155 Menschen an Bord besetzten Flugzeugs, das sich im Landeanflug auf New York befindet. Im Gleitflug über der Millionenstadt bleibt Sullenberger keine Zeit, die defekte Maschine zu einem der Flughäfen in der Nähe zu steuern. Und so wagt er das Unglaubliche: eine Wasserlandung auf dem Hudson River. Tatsächlich gelingt ihm das riskante Manöver, das von den Medien als das "Wunder auf dem Hudson" gefeiert wird. Er, der 155 Menschenleben gerettet hat, wird als Held gefeiert – und doch sieht er sich bei der Untersuchung mit unglaublichen Vorwürfen konfrontiert, die beinahe seinen Ruf und seine Karriere ruiniert hätten…

Die faszinierende Geschichte rund um die Ereignisse vom 15. Januar 2009 hat Regisseur Clint Eastwood in seinem neuesten Drama "Sully" packend umgesetzt, auch wenn über weite Teile der überraschend knappen Laufzeit nur geredet wird. Die Wasserlandung und die anschließende Rettungsaktion bringen zwar ein klein wenig Action und Nervenkitzel, doch über weite Teile bestimmen die langwierige Untersuchung, der Medienrummel und die Auswirkungen des Ganzen auf Captain Sullenberger das Geschehen. Dass dies funktioniert und trotz einiger eigentlich sehr trockener Szenen so packend ist, liegt nicht nur an Eastwoods souveräner Inszenierung, sondern auch an dem gewohnt großartigen Spiel von Tom Hanks. Er verkörpert besonders überzeugend den Wandel des besonnenen Piloten, der auch in einer Extremsituation noch die Nerven behält zu einem Mann, der von (bedrückend umgesetzten) Alpträumen und Angstgefühlen geplagt wird.

Natürlich könnte man Eastwood eine etwas einseitige Sichtweise auf die Ereignisse nach der geglückten Landung auf dem Hudson River vorwerfen. Die Untersuchungskommission wird etwas zu klischeehaft unterkühlt gezeichnet. Doch leider entspricht deren Vorgehen, das im Film wie eindimensionale Schwarzweiß-Malerei wirken mag, der Realität. Kommissionen wie dieser geht es tatsächlich in erster Linie um das Geld. Wäre ein anderes Szenario möglich gewesen, um die Menschen zu retten, eines, bei dem auch das Flugzeug hätte gerettet werden können? Muss die Versicherung zahlen oder ist vielleicht doch der Captain für die enormen Kosten haftbar zu machen? Es ist traurig, dass solche Fragen nach einer solchen fast übermenschlichen Leistung mit derart glücklichem Ausgang überhaupt gestellt werden müssen – doch so sieht die Realität eben aus.

Und genau daraus bezieht der Film dann auch wieder enormes Spannungspotential. Zu sehen, wie krampfhaft versucht wird, nachzuweisen, dass eine Landung auf einem Flughafen in der Nähe noch möglich gewesen wäre, ist trotz einiger sich scheinbar mehrfach wiederholender Sequenzen wirklich aufregend und aufwühlend umgesetzt. Eastwood trifft dabei auch fast immer den richtigen Ton, so dass der Film nie reißerisch wirkt. Großartig gespielt und atmosphärisch dicht inszeniert, erzählt "Sully" eine Geschichte, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann. Und dafür gibt es mit minimalen Punktabzügen für kleinere Längen ein ganz klares: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Sully (USA 2016)"
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