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Super 8

Super 8

USA 2011 - mit Joel Courtney, Elle Fanning, Kyle Chandler, Gabriel Basso, Ron Eldard, Zach Mills ...

Filminfo

Originaltitel:Super 8
Genre:Abenteuer, Fantasy, Action
Regie:J.J. Abrams
Kinostart:04.08.2011
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.super8-derfilm.de/

Als Filmkritiker sollte ich eigentlich zu den von mir besprochenen Filmen eine gewisse Distanz bewahren, um Ihnen eine Beurteilung zu liefern, die so objektiv wie möglich ist – obwohl jede Kritik freilich stark vom subjektiven Empfinden eingefärbt ist. Ab und an aber gibt es einfach Filme, da ist es mir als begeisterter Zuschauer einfach nicht möglich, die professionelle Distanz zu wahren. Da bricht dann einfach der Fanboy in mir durch und ich muss meiner Begeisterung freien Lauf lassen. Das war etwa bei den "Herr der Ringe" Filmen so, beim Ende der "Star Wars" Ära, und das ist jetzt auch bei "Super 8" der Fall.

Die Gänsehaut beginnt noch vor dem eigentlichen Film mit der Einblendung der Logos der produzierenden Studios. Wenn auf das klassische Logo von Spielbergs AMBLIN Entertainment das von Abrams` BAD ROBOT folgt, dann ist das für Fans der Beiden das Tor zum Geek-Himmel. Und wenn sich das dann öffnet, erlaubt es den Zuschauern, noch einmal jene Kinomagie zu erleben, die Filme wie "E.T.", "Die unheimliche Begegnung der dritten Art" oder "Die Goonies" so besonders gemacht hat.

Die Geschichte spielt im Sommer 1979 in einer Kleinstadt in Ohio: Joe (Joel Courtney) und seine Freunde wollen ein Zombiefilm drehen und damit einen landesweiten Wettbewerb gewinnen. Ein verlassener Bahnhof bietet den perfekten Drehort für eine Schlüsselszene des auf Super 8 gedrehten Werks. Und so treffen sich die Kinder eines Abends heimlich an dem Bahnhof und werden prompt Zeugen eines Zugunglücks, das sie nur mit viel Glück überleben. Dass sie gerade noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen sind, erweist sich bald schon als Trugschluss. Denn das mysteriöse Verschwinden von Hunden und einigen Bewohnern der Kleinstadt und andere sonderbare Ereignisse legen die Vermutung nahe, dass das Zugunglück kein Zufall war. Während Joes Vater, Deputy Sheriff Jack Lamb (Kyle Chandler) verzweifelt versucht, dem immer größer werdenden Chaos in seiner Stadt Herr zu werden, offenbart das am Unglücksort gedrehte Super 8 Material der Kinder die grausame Wahrheit – und bringt die Nachwuchsfilmer in echte Lebensgefahr...

Auf den ersten Blick mag "Super 8" so klingen, als würde hier Spielbergs "E.T." auf den von Abrams produzierten "Cloverfield" treffen. Wäre das der Fall, wäre "Super 8" sicherlich ein guter, aber eben kein besonderer Unterhaltungsfilm. Vielmehr bildet die Alien-Invasion-Handlung nur den Rahmen für eine wundervolle Geschichte über Freunde auf dem Weg zum Erwachsenwerden und eine komplizierte Vater-Sohn-Beziehung nach dem tragischen Verlust der Mutter. Abrams legt wie Spielberg viel Wert auf seine Charaktere und lässt nicht zu, dass sie von den zugegebenermaßen großartigen Special-Effects überdeckt werden. Er nimmt sich Zeit, die Figuren zu entwickeln, so dass sie dem Zuschauer am Herzen liegen und ihre Konflikte auch eine echte Bedeutung für die Geschichte haben.

Mag sein, dass gerade jüngere Zuschauer, die eher Non-Stop-Action a la "Transformers" gewöhnt sind, nicht erkennen werden, dass hierin keine Schwäche zu sehen ist, dass lange Dialogsequenzen nicht zwangsläufig Langeweile bedeuten müssen. Es ist einfach schön, dass sich Abrams hier nicht dem kommerziellen Druck gebeugt hat und sich Zeit für seine Figuren nimmt. Denn nur so ist es ihm gelungen, seiner Hommage an das Kino, mit dem er selbst groß geworden ist, das ganz gewisse Etwas zu geben, das so viele andere Filme Heute leider vermissen lassen.

Abrams, der früher selbst leidenschaftlich Super 8 Filme gedreht hat und mit gerade einmal 15 Jahren zusammen mit dem späteren "Cloverfield"-Regisseur Matt Reeves an der Restauration der alten 8mm Filme von Steven Spielberg gearbeitet hat, liebt das Kino – und das ist "Super 8" in jeder Minute, sogar im wunderbaren Abspann (auf keinen Fall verpassen!!!!), anzumerken. Doch nicht nur J.J. Abrams zelebriert in diesem Film seine Liebe zum Kino der späten 70er und frühen 80er Jahre. Auch die Musik von Abrams` Stammkomponisten Michael Giacchino steckt voller Nostalgie und spiegelt so die wunderbare Mischung aus Alt und Neu, die der gesamten Inszenierung anhaftet, wieder. Zwar dürften insbesondere "Lost"-Fans gleich bei den ersten Tönen ganz eindeutig die Handschrift Giacchinos erkennen. Doch ebenso unverkennbar sind auch die Momente, in denen der Oscar-Preisträger die Arbeit des großen John Williams zitiert und sich so vor dessen unvergesslichen Arbeiten verbeugt.

Auf technischer Seite müssen sowohl der großartig inszenierte Zug-Crash, als auch das fantastische Sound-Design hervorgehoben werden. Selten hat das Knirschen von zertretenem Glas für eine solche Gänsehaut gesorgt, wie das hier der Fall ist. Aber auch das wunderbare 70er Jahre Setdesign und die liebevolle Ausstattung sorgen dafür, dass der Zuschauer voll und ganz in die Welt von "Super 8" eintauchen kann. Doch ohne die richtigen Darsteller hätte der Film auch trotz perfekter Technik und Ausstattung nicht funktioniert. Gerade bei der Auswahl der Kinderdarsteller haben Abrams und sein Team ganze Arbeit geleistet.

Sicherlich, das Ende ist erfüllt von erheblichem Pathos, was stark an das Finale von "E.T." erinnern lässt. Doch wirklich störend fällt das nicht auf – denn irgendwie gehört eine gewisse Portion Pathos zu dieser Art von Filmen einfach dazu. Zumal die Geschichte davon nicht ertränkt wird. Denn unterm Strich überwiegen Charme, Spannung, Fantasie und Magie – all das eben, was aus einem einfachen Popcorn-Film ein Kinoerlebnis mit Zeug zum Klassiker macht. Wer mit dem frühen Spielberg aufgewachsen ist und diese Ära des Unterhaltungskinos geliebt hat, der sollte sich "Super 8" auf keinen Fall entgehen lassen. Ein zeitgenössischer Fantasy-Film, der nostalgischer nicht sein könnte und daher: Unbedingt sehenswert!!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Super 8 (USA 2011)"
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