Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Swimming with Men |
Genre: | Komödie |
Regie: | Oliver Parker |
Kinostart: | 07.06.2018 |
Produktionsland: | Großbritannien 2018 |
Laufzeit: | ca. 96 Min. |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.swimmingwithmen.de |
Eric (Rob Brydon) hat ein Problem. Es heißt Midlife-Crisis! Während seine Frau Heather (Jane Horrocks) zur begehrten und vielbeschäftigten Lokalpolitikerin aufsteigt, ist er in der Monotonie seines Buchhalterjobs gefangen. Die Beziehung zu seinem Sohn kühlt auch immer mehr ab und er scheint sich für Nichts mehr begeistern zu können. Das ändert sich, als er eines Abends während seines üblichen Besuchs im Schwimmbad eine Gruppe von Männern beobachtet, die sich am Synchronschwimmen versuchen. Richtig gut ist die bunt zusammengewürfelte Truppe zwar nicht, aber sie scheinen Spaß zu haben. Schnell wird Eric Teil der Gruppe, die nicht nur mit jedem Treffen besser wird, sondern die Eric auch den Mut gibt, Veränderungen in seinem Leben zuzulassen. Stellt sich nur die Frage, ob es für seine Ehe da schon zu spät ist…
"Ganz oder gar nicht" im Schwimmbad – so oder so ähnlich ließe sich die wunderbar charmante Komödie "Swimming with Men" wohl am besten beschreiben. Eine Gruppe Männer tut sich zusammen, um quasi gegen die scheinbare Sinnlosigkeit ihres Alltags anzuschwimmen – natürlich grazil und synchron. Inspiriert zu dieser Geschichte wurde Regisseur Oliver Parker durch die Dokumentation "Men who swim", die den unerwarteten Erfolg eines männlichen Synchronschwimmerteams aus Schweden nachzeichnete. Von dieser Dokumentation hat sich Parker aber nicht nur die Idee für seinen Film geholt, sondern auch den Trainer der darin porträtierten Schwimmer.
Der Schwede wurde engagiert, um die Schauspieler im Synchronschwimmen auszubilden, damit keine Doubles zum Einsatz kommen mussten. Nach dem Synchronschwimm-Bootcamp konnten dann die Dreharbeiten starten. Herausgekommen ist ein sympathischer Film, der zwar keine Preise für Originalität gewinnen wird und der auch gerade zum Ende hin ein wenig dick aufträgt. Doch das macht überhaupt nichts. Denn unterm Strich siegt die gute Laune über jeden noch so berechtigten Kritikpunkt. Zu verdanken ist dies nicht nur der charmanten Geschichte, sondern auch dem wunderbaren Ensemble.
Neben dem in seiner Heimat sehr bekannten Comedian und Schauspieler Rob Brydon erobern besonders "Downton Abbey"-Butler Jim Carter und Adeel Akhtar ("The Big Sick", "Four Lions") ganz schnell die Herzen des Publikums. Das tolle Ensemble hilft den Film dann auch über einige kleine Längen und holprigen Momente hinweg. Am Ende bliebt zwar nichts unbedingt Tiefgreifendes, dafür aber ein wohliges Gefühl der Freude. Und das ist den Preis einer Kinokarte auf jeden Fall wert. Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold