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Tammy – Voll abgefahren

Tammy – Voll abgefahren

USA 2014 - mit Melissa McCarthy, Susan Sarandon, Dan Aykroyd, Kathy Bates, Gary Cole ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Tammy
Genre:Komödie
Regie:Ben Falcone
Kinostart:03.07.2014
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 96 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.Tammy-derFilm.de

Kann der Tag noch schlimmer werden? Erst rennt ein Hirsch vor Tammys (Melissa McCarthy) ohnehin schon schrottreifes Auto, dann verliert sie ihren Job in einem Burger-Restaurant und findet zu allem Überfluss noch heraus, dass ihr Mann Greg (Nat Faxon) eine Affäre mit der Nachbarin Missi (Toni Colette) hat. Jetzt bleibt Tammy nur noch die Flucht aus ihrem bisherigen Leben. Doch wie soll sie das ohne Auto schaffen? Helfen kann da nur ihre Oma Pearl (Susan Sarandon), die nicht nur ein Auto, sondern auch jede Menge Bargeld hat. Zu dumm nur, dass sich Pearl ihrer Nichte auf jeden Fall anschließen will, da sie schon seit ihrer Kindheit davon träumt, einmal die Niagarafälle zu sehen. Doch ohne Pearl gibt’s auch kein Auto, was zum Problem werden könnte, da sich Oma und Nichte nicht unbedingt gut verstehen. Doch Tammy muss unbedingt so weit wie möglich aus ihrer gewohnten Umgebung und da nimmt sie eben auch einen Road Trip mit Pearl in Kauf. Doch es dauert nicht lange, bis sie diese Entscheidung bitter bereut…   

"Tammy" ist ein echtes Familienprojekt. Das Drehbuch hat Hauptdarstellerin Melissa McCarthy zusammen mit ihrem Ehemann Ben Falcone geschrieben, der mit der Komödie gleichzeitig auch sein Debüt als Regisseur absolviert. Und Falcone hat es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, wie schon in "Brautalarm" einen kleinen Gastauftritt neben seiner Gattin abzuliefern. Für die Umsetzung des Films hat sich das Paar sowohl vor (Susan Sarandon, Kathy Bates, Dan Aykroyd), als auch hinter der Kamera (Will Ferrell als Produzent) prominente Unterstützung geholt. Das Ergebnis ist allerdings eine sehr durchwachsene Angelegenheit. Sicherlich, es gibt ein paar gute Lacher und wirklich witzige Dialoge. Doch insgesamt will der Funke einfach nicht richtig überspringen.

Das mag daran liegen, dass sich der Film zu sehr an das Image klammert, dass McCarthy seit dem Erfolg von "Brautalarm" zumindest im Kino pflegt. War sie bei den "Gilmore Girls" noch eine trotz kleinerer Neurosen extrem liebenswerte und charmante Figur, spielt sie in ihren Kinorollen eigentlich immer den gleichen prolligen Charakter, der mehr Wert auf den Gebrauch von Schimpfwörtern, als auf den von Körperpflegeprodukten legt. Das kann McCarthy wirklich gut und nicht ohne Grund hat sie sich auf diese Weise eine recht große Fangemeinde erspielt. Doch irgendwann ist das einfach abgenutzt und nicht mehr lustig. Und wenn das Drehbuch deutliche Schwächen offenbart, dann machen sich auch solche Abnutzungserscheinungen deutlich bemerkbar.

Szenen, in denen McCarthy nicht mehr macht, als das Gesicht zu verziehen oder komisch zu tanzen, hätten Im Umfeld eines zündenden Gagfeuerwerks durchaus für ein paar Lacher sorgen können. Hier dagegen wirkt das Ganze einfach zu abgenutzt und fast schon ein wenig traurig, reduziert McCarthy ihr durchaus vorhandenes Talent doch selbst auf ein Niveau, das selbst ihren treuen Fans kaum noch ein Lächeln hervorlocken kann. Auch die Tatsache, dass die Mischung aus Humor und ernsthafteren Momenten gerade im letzten Drittel arg unausgeglichen wirkt, trübt den Spaß an dieser Komödie deutlich. Da einige Szenen, besonders die, in denen sich das Alkoholproblem von Pearl unangenehm bemerkbar macht, fast schon ein wenig deprimierend sind, helfen ein paar lauwarme Gags nicht, um wieder die Leichtigkeit herzustellen, die "Tammy" zumindest zu Beginn noch recht amüsant macht.

Wer die "Flodder"-Melissa McCarthy aus "Brautalarm", "Voll abgezockt", ihrem Kurzauftritt in "Hangover 3" oder aus dem Kinohit "Taffe Mädels" mochte, der wird mit Sicherheit auch hier an vielen Szenen großen Spaß haben. Wenn sich Tammy etwa an den Sohn von Pearls Eroberung Earl (Gary Cole)  ranmacht und sich dabei einfach unwiderstehlich fühlt, dann ist es das ebenso amüsant wie ihr etwas ungelenker Überfall eines Fastfood-Restaurants. Doch wer derartige Gags am laufenden Band erwartet, der wird eine bittere Enttäuschung erleben. "Tammy" wäre gerne eine sehr gute Außenseiterkomödie, ist aber letztendlich eher eine unausgegorene Mischung aus prolligem Klamauk und White Trash Drama geworden, bei der sich gute Lacher und Momente des genervten Augenverdrehens in etwa die Waage halten. Daher gilt: nur mit einigen deutlichen Abstrichen noch sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Tammy – Voll abgefahren (USA 2014)"
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