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Tandoori Love

Tandoori Love

Deutschland/Schweiz/Österreich 2009 - mit Lavinia Wilson, Martin Schick, Vijay Raaz ...

Filminfo

Genre:Komödie, Romantik
Regie:Oliver Paulus
Kinostart:26.05.2010
Produktionsland:Deutschland/Schweiz/Österreich 2009
Laufzeit:ca. 96 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.arsenalfilm.de/tandoori-love/
Die Idee klingt vielversprechend: man nehme einige Versatzstücke aus dem Bollywood-Kino, transportiert diese in die Schweizer Berge und vermischt das Ganze mit den dortigen Traditionen zu einer ungewöhnlichen Liebeskomödie. Mit diesen Zutaten hätte aus "Tandoori Love" wirklich etwas ganz Besonderes werden können. Doch leider hinterlässt das fertige Gericht einen etwas faden Nachgeschmack. Das Leben in einem kleinen Dorf im Berner Oberland ist nahe an der Perfektion. Das zumindest finden die Bewohner, allen voran Markus (Martin Schick), junger Besitzer des Gasthauses "Zum Hirschen". Und damit auch alles so bleibt, überrumpelt er seine Freundin Sonja (Lavinia Wilson) mit einem Heiratsantrag, zu dem die junge Frau auch nicht Nein sagen kann. Doch richtig glücklich ist Sonja nicht. Zu sehr dominiert die Schwiegermutter in spe noch das Leben ihres Sohnes, was Sonja gar nicht gerne sieht. Zudem hat sie das Gefühl, dass in ihrem Leben das gewisse Feuer fehlt, das sie richtig zufrieden machen würde. Als eine indische Filmcrew in die Idylle einfällt, könnte sich das ganz schnell ändern. Denn Rajah (Vijay Raaz), der Chefkoch der Crew, verliebt sich Hals über Kopf in Sonja – und wird, um seiner Angebeteten möglichst nahe zu sein, neuer Koch im "Hirschen". Und damit fangen die chaotischen Verwicklungen erst an… Schweizer Traditionen gepaart mit bunten Tanz- und Gesangseinlagen – das klingt schräg und vor allem komisch. Und zu Beginn funktioniert diese skurrile Mischung auch sehr gut. Der Humor ist hier noch stimmig, die Charaktere amüsant gezeichnet (besonders die Stammgäste des "Hirschen" sorgen mit ihrer überraschenden Weltoffenheit für einige sehr gute Lacher) und die Kamera fängt sehr schöne Bilder der Berglandschaft, aber auch von Rajahs Kochkünsten ein, so dass dem Zuschauer schon so manches Mal das Wasser im Mund zusammen läuft. Auch an den Darstellern gibt es kaum etwas auszusetzen, wobei man bei Lavinia Wilson den Eindruck erhält, dass die Schauspielerin hier etwas unterfordert ist. Verglichen mit ihrer großartigen Leistung in dem Drama "Allein" ist diese Rolle einfach zu blass gezeichnet, so dass auch ihr gutes Spiel da nur wenig gegen ausrichten kann. Was dem Film letztendlich aber wirklich schadet, ist das letzte Drittel. Hier scheint Regisseur Oliver Paulus einfach mit den verschiedenen Handlungssträngen und Humorebenen überfordert zu sein und verliert die Kontrolle über seine Inszenierung. Das Ganze wird hier nur noch überladen, albern und am Ende auch noch völlig unnötig kitschig. Wäre das ganze Finale etwas zurückhaltender oder vielleicht etwas böser in Szene gesetzt worden, so hätte "Tandoori Love" einen durchweg positiven Gesamteindruck hinterlassen. So aber bietet der Film gute Unterhaltung, die aber gegen Ende hin zu viele Schwächen offenbart, um wirklich als gelungen angesehen werden zu können. Nett, nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Ein Artikel von Sebastian Betzold