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Ted

Ted

USA 2012 - mit Mark Wahlberg, Mila Kunis, Joel McHale, Giovanni Ribisi ...

Filminfo

Originaltitel:Ted
Genre:Komödie
Regie:Seth McFarlane
Kinostart:02.08.2012
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 106 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.ted-film.de

Ein niedlicher Teddybär, der sprechen kann und sich mit einem kleinen Jungen anfreundet und sein bester Freund bleibt, bis dieser erwachsen ist – das kann doch eigentlich nur ein niedlicher Kinderfilm sein. Weit gefehlt, denn wer die bisherigen Arbeiten von Regisseur Seth McFarlane ("Family Guy", "American Dad") kennt, der wird ahnen, dass es auch Ted faustdick hinter seinen flauschigen Ohren hat und keine Gelegenheit auslässt, um sein Publikum mit Gags der besonders schlüpfrigen und politisch extremst unkorrekten Art zu unterhalten.

"Ted" erzählt die Geschichte von John Bennett (Mark Wahlberg), der sich als Junge nichts sehnlicher gewünscht hat, als einen besten Freund. Der Wunsch wurde ihm erfüllt, als sein Weihnachtsgeschenk, ein niedlicher Teddybär, plötzlich zum Leben erwacht und ihm fortan treu zur Seite steht. Zunächst ist Ted eine echte Sensation, er beherrscht die Medien und wird zum Liebling der Amerikaner. Doch mit der Zeit verblasst der Ruhm und ihm bleibt nur noch sein bester Freund John. Die Beiden gehen durch Dick und Dünn, was Johns Freundin Lori (Mila Kunis) auf Dauer gehörig auf die Nerven geht. Sie wünscht sich, dass John endlich erwachsen wird – und das wird nur passieren, wenn er aufhört, mit Ted abzuhängen. Doch kann John das gemeinsame Kiffen, die geteilte Leidenschaft für "Flash Gordon" und Teds beschützendes Ritual bei Gewitter so einfach aufgeben? Und ist der Teddy überhaupt fähig, alleine zu leben und auf seinen eigenen Plüschbeinen zu stehen?

Schon in den ersten Minuten des Films macht Seth McFarlane seinem Publikum klar, dass seine Komödie um eine recht ungewöhnliche Freundschaft alles Andere als Kinderkram ist. Sein kiffender, fluchender, dreckige Witze erzählender und sich mit Prostituierten vergnügender Plüsch-Teddy ist sich für keine noch so derbe Zote zu schade. Dass dabei so mancher Gag übers Ziel hinaus schießt oder dem Zuschauer angesichts der Boshaftigkeit einiger Sprüche das Lachen im Halse stecken bleibt, ist da eigentlich kaum verwunderlich. Doch unter seiner derben Schale hat der Film ein flauschig-weiches Herz, das es leicht macht, Ted einige seiner fäkal-humorigen und etwas geschmacklosen Scherze zu verzeihen.

Der Teddy, der immer wieder an eine Mischung aus Peter Griffin und Hund Brian aus "Family Guy" sowie dem neurotischen Alien Roger aus "American Dad" erinnert, nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund und lässt so manchen Spruch vom Stapel, bei dem man als Zuschauer nicht so recht glauben möchte, dass man das jetzt gerade wirklich gehört hat. Doch McFarlane versteht es erstklassig, diese politisch unkorrekte Boshaftigkeit mit dem hohen Niedlichkeitsfaktor des Teddys zu einem extrem charmanten Ganzen zu verknüpfen. Zudem baut er die Freundschaft zwischen John und Ted derart glaubwürdig auf, dass man schnell vergisst, dass man hier einen am Computer animierten Teddybären sieht und dass die Ausgangssituation der Geschichte an sich völlig hirnrissig ist. Und auch die fast noch unrealistischere Idee, dass ein Mann überhaupt überlegen muss, ob er sich zwischen seinem Teddy oder Mila Kunis entscheiden möchte, wird hier tatsächlich nachvollziehbar gemacht.

Abgesehen von ein paar weniger gelungenen Gags gibt es auch noch eine kleine Nebenhandlung um einen von Giovanni Ribisi gespielten Mann und seinen verzogenen Sohn, der Ted unbedingt besitzen möchte, die nicht so recht funktionieren möchte. Zwar legt Ribisi zu "I think we`re alone now" von 80er Jahre Teenie-Sternchen Tiffany eine wahrlich denkwürdige Tanzperformance hin, aber dennoch wirkt dieser ganze Handlungsstrang etwas zu bemüht in die Handlung hinein gepresst. Der eigentliche Konflikt, der sich zwischen John und Ted aufbaut und der sich in einer großartigen Zweikampf-Sequenz mit Bourne-esquem Charakter entlädt, hätte völlig ausgerecht, um eine amüsante, runde Geschichte zu erzählen. So wirkt der Film etwas künstlich aufgebläht, was aber insofern zu verkraften ist, da auch dieser schwächere Teil der Komödie noch einige wirklich gute Lacher zu bieten hat.

Ein paar großartige Cameo-Auftritte (besonders der wortlose Auftritt eines Hollywood-Stars, der sich im letzten Jahr als Superheld versucht hat, ist einfach zu köstlich) und das gut gelaunte Spiel von Mark Wahlberg mit seinem animierten Co-Star machen "Ted" zu einem ganz großen Kinospaß. Feingeister und Zuschauer eines eher sensiblen Gemüts sollten aber dennoch einen weiten Bogen um dieses Werk machen. Denn mit seinen derben Späßen, seinen bitterbösen Sprüchen und seiner kompletten Negierung jeder Form der "political correctness" lässt dieser Teddy sogar einen Sacha Baron Cohen und seine filmischen Alter Egos (Borat, Brüno, den Diktator) beinahe schon brav aussehen. Doch da der Film trotz einiger übers Ziel hinaus schießenden Gags das Herz am rechten Fleck hat, gibt es am Ende doch noch ein: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Ted (USA 2012)"
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