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The Amazing Spider-Man

The Amazing Spider-Man

USA 2012 - mit Andrew Garfield, Emma Stone, Denis Leary, Rhys Ifans, Martin Sheen ...

Filminfo

Originaltitel:The Amazing Spider-Man
Genre:Action, Fantasy
Regie:Marc Webb
Kinostart:28.06.2012
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 136 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.the-amazing-spider-man.de/

Es ist gerade einmal fünf Jahre her, dass Sam Raimi seinen dritten und letzten "Spider-Man"-Film in die Kinos gebracht hat. Man dürfte jetzt eigentlich davon ausgehen, dass die erfolgreiche Reihe, die weltweit fast 2,5 Milliarden Dollar an den Kinokassen eingespielt hat, nun mit einer weiteren Fortsetzung weitergeführt wird. Doch bisweilen sind die Entscheidungen, die von den Studiobossen in Hollywood gefällt werden, für den normalen Kinofan nicht wirklich nachzuvollziehen. Und so kratzte sich so mancher Spidy-Fan auch verwundert am Kopf, als eben nicht ein vierter Teil, sondern ein "Reboot", also ein kompletter Neuanfang der Serie angekündigt wurde.

"The Amazing Spider-Man" geht an die Entstehung des legendären Superhelden etwas anders heran, auch wenn der Kern der Geschichte der gleiche ist, den auch Sam Raimi in seinem ersten "Spider-Man"-Film von 2002 erzählt hat. Seit dem Tod seiner Eltern lebt der Schüler Peter Parker (Andrew Garfield) bei seinem Onkel Ben (Martin Sheen) und seiner Tante May (Sally Field). Da er sich lieber mit Naturwissenschaften und Fotografie, als mit Partys und Football beschäftigt, hat sich Peter längst mit seiner Rolle als Außenseiter ebenso abgefunden wie mit der Tatsache, dass er ein Mädchen wie Gwen Stacy (Emma Stone) nur aus der Ferne anhimmeln kann. Doch all das ändert sich schlagartig, als Peter eines Tages die alte Aktentasche seines Vaters (Campbell Scott) findet, in der sich geheime Forschungsunterlagen befinden, die Peter zu Dr. Curt Conners (Rhys Ifans), dem ehemaligen Kollegen seines Vaters, führen. Als Peter beim Herumschnüffeln in den Labors des Konzerns Oscorp von einer genmanipulierten Spinne gebissen wird, verändert sich nicht nur sein Körper, sondern auch sein Leben drastisch. Und bald schon wird Peter Parker als Spider-Man mit seinem ersten gefährlichen Gegner konfrontiert…

Regisseur Marc Webb, der zuletzt mit der wunderbar unromantischen Romantikkomödie "(500) Days of Summer" begeistern konnte, hinterlässt auch bei dieser teuren Comicverfilmung einen sehr guten Eindruck. Was recht langsam und humorvoll beginnt, mausert sich mehr und mehr zu einem astreinen Actionspektakel, das nicht nur mit ordentlichen Effekten, sondern auch mit gut ausgearbeiteten Charakteren und überzeugend agierenden Darstellern überzeugen kann. Auch wenn der Film einige bekannte Storyelemente beinhaltet, wie etwa der gewaltsame Tod von Onkel Ben verbunden mit Peters Wunsch nach Rache, so geht Webb in vielen anderen Aspekten ganz neue Wege. Der wohl auffälligste Unterschied zu Raimis "Spider-Man" ist die Figur des Peter Parker. Zwar ist dieser in beiden Versionen ein Außenseiter, doch ist dies bei Webb seine eigene Entscheidung. Auch wenn er von Mitschülern gehänselt oder sogar geschlagen wird, erträgt Parker das mit einer großen Portion Selbstvertrauen. Dem Leben und seinen Problemen begegnet er mit einer gehörigen Portion Ironie und Zynismus, was sich nach Erhalt seiner Superkräfte auf gefährliche Art steigert. Dass dies dramatische Konsequenzen hat, macht Peter gerade nach dem sehr unbeschwerten Anfang zu einem wirklich interessanten Charakter, den Andrew Garfield ("Boy A", "The Social Network") erstklassig verkörpert. So gerne ich Sam Raimis "Spider-Man" und Tobey Maguires Peter Parker auch mochte, so kann jetzt schon mit Fug und Recht behauptet werden, dass Garfield zumindest der interessantere Spider-Man ist.

Gleichzeitig wird durch diese Charakterisierung von Peter Parker auch deutlich, warum sich Gwen Stacy, bezaubernd charmant gespielt von Emma Stone ("The Help") in ihn verliebt, bevor sie von seiner geheimen Identität als maskierter Retter erfährt. So stimmig die Chemie zwischen Maguire und der von Kirsten Dunst gespielten Mary Jane Watson in den vorherigen drei "Spider-Man"-Filmen gewesen ist, so blieb doch immer das Gefühl, dass sich MJ zumindest zunächst einmal in Spider-Man und dann erst in Peter verliebt hat. Hier dagegen wird eine etwas intensivere Beziehung aufgebaut, die einen ganz bestimmten Moment gegen Ende des Films – der hier natürlich nicht verraten werden soll – umso effektiver und emotionaler macht.

Gelungen ist auch der "Bösewicht" des Films, der streng genommen eigentlich gar keiner ist. Dr. Curt Conners alias The Lizard ist mehr eine tragische Figur, deren Handeln, das den Wissenschaftler in ein echsenartiges Monster verwandelt, durchaus nachvollziehbar ist. Das beraubt diese monströse Figur allerdings nicht ihrer Bedrohlichkeit. Im Gegenteil: da seine Beweggründe vornehmlich persönlicher Natur sind und sein Geist durch das in seinen Augen erfolgreiche Experiment vernebelt ist, steckt eine ganz besondere Intensität in seinem Handeln, die The Lizard durchaus zu einem gefährlichen Gegner für Spider-Man machen.

Mit zum Teil sehr guten Spezialeffekten, die in 3D zwar funktionieren, aber nicht zwingend den dreidimensionalen Zusatzeffekt brauchen, einer ordentlich aufgebauten Dramaturgie, einer guten Portion Humor und Spannung, sowie tollen Nebendarstellern wie Martin Sheen und Denis Leary ist Marc Webb ein richtig guter Superheldenfilm gelungen, der beste Popcorn-Unterhaltung bietet, ohne die Charakterentwicklung vollständig aus dem Auge zu verlieren. Ob dieser Neustart nun wirklich notwendig war, sei dahin gestellt. Dass der Film nichtsdestotrotz extrem kurzweilig und richtig gut geworden ist, steht dagegen völlig außer Frage! Sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "The Amazing Spider-Man (USA 2012)"
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