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The Dinner

The Dinner

USA 2017 - mit Richard Gere, Laura Linney, Steve Coogan, Rebecca Hall ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Dinner
Genre:Drama
Regie:Oren Moverman
Kinostart:08.06.2017
Produktionsland:USA 2017
Laufzeit:ca. 120 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.thedinner-derfilm.de

Es sieht nach einer ganz normalen Einladung zum Dinner aus, als der erfolgreiche Abgeordnete Stan Lohman (Richard Gere) und seine Frau Katelyn (Rebecca Hall) sich mit Stans Bruder Paul (Steve Coogan) und dessen Frau Claire (Laura Linney) in einem Nobelrestaurant verabreden. Doch Paul ist klar, dass sein Bruder etwas anderes im Sinn hat. Schließlich haben die Beiden kaum etwas miteinander zu tun. Und da ist noch dieses unangenehme Geheimnis, das wie ein dunkler Schatten über den Familien hängt. Da Stan Ambitionen auf den Gouverneursposten hat, wird dieses Abendessen sicherlich etwas damit zu tun haben. Und tatsächlich dauert es nicht lange, bis Stan das schreckliche Geheimnis anspricht. Nun geht es darum: an die Öffentlichkeit gehen oder schweigen? Schnell wird der Abend zu einem nervenzerreißenden Psychoduell, das noch weitere Abgründe über die Familie offenlegt…

Mit "The Dinner" hat Regisseur Oren Moverman ein packendes Kammerstück inszeniert, das einige sehr essentielle Fragen stellt: Was ist man bereit für die eigenen Kinder zu tun? Wie weit kann man seine eigenen Moralvorstellungen über Bord werfen, um seine Kinder zu schützen? Ist es immer richtig, die Kinder zu schützen oder gibt es Momente, in denen man sie dabei unterstützen muss, Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen? Und schließlich: Was ist Wahrheit und wie geht man mit ihr um? All das behandelt Moverman nicht gradlinig, sondern liefert dem Zuschauer mit jedem Gang, den seine Protagonisten serviert bekommen, neue Puzzleteile für das erschreckende Bild, das sich erst am Ende vollständig zusammenfügt – nur, um dann weiteren Raum für Interpretationen und Spekulationen zu lassen.

Sehr viel mehr über die Kinoadaption des preisgekrönten Romans "Angerichtet" des niederländischen Autors Herman Koch zu verraten, würde viel von der Spannung und der emotionalen Kraft des Films verderben. Nur so viel sei gesagt: Dafür, dass das Ganze über weite Teile aus Dialogen besteht, die an einem Tisch in einem Restaurant ausgetauscht werden, ist "The Dinner" verdammt spannend und über zwei Stunden lang extrem packend. Gewürzt mit ein wenig sarkastischem Humor und serviert von einem wirklich tollen Darstellerensemble, ist dieses Psychoabendessen wirklich schmackhafte Kinokost.

Der Film ist ein Psychodrama, das im Kleinen ganz große gesellschaftliche Fragen aufwirft. Hier geht es nicht nur um die persönliche Moral, sondern auch darum, was Erwachsene ihren Kindern vermitteln. Auch Medien und Politik werden hier mit sehr kritischem Blick einbezogen. Auf den ersten Blick mag "The Dinner" nur ein kleiner Film sein. Die Wahrheit, die er offenbart, ist allerdings so groß wie unangenehm – aber es ist ungemein wichtig, dass man sich mit solch unbequemen Fragen, wie sie hier gestellt werden, auseinandersetzt. Wie unangenehm das sein kann, das sieht man in den Gesichtern der Protagonisten. Ein wirklich gutes Drama, das ein "Absolut sehenswert" mehr als verdient hat!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "The Dinner (USA 2017)"
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