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The Expendables

The Expendables

USA 2010 - mit Sylvester Stallone, Mickey Rourke, Jason Statham, Dolph Lundgren, Bruce Willis, Jet Li ...

Filminfo

Originaltitel:The Expendables
Genre:Action, Thriller
Regie:Sylvester Stallone
Kinostart:26.08.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 103 Min.
FSK:Keine Jugendfreigabe
Webseite:www.theexpendables-derfilm.de

Für viele Action-Fans waren die 80er Jahre die goldene Zeit des Genres. Schließlich hat dieses Jahrzehnt Stars wie Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis oder Sylvester Stallone hervor gebracht. Doch was damals noch ein schier unerfüllbarer Traum für Viele war, ist jetzt, Stallone sei Dank, Wirklichkeit geworden. Denn der Schauspieler hat für seine neueste Regiearbeit, den Action-Kracher "The Expendables", einige der ganz großen Ikonen des 80er Jahre Actionkinos gemeinsam auf die Leinwand gebracht.

Dass die Story dabei nur eine untergeordnete Rolle spielt, dürfte kaum überraschen. Hauptsache, es kracht gewaltig. Doch Schießereien, Explosionen, Faustkämpfe, Verfolgungsjagden und coole Sprüche wollen auch von einem zumindest rudimentären Handlungsrahmen zusammengehalten werden, und der sieht hier folgendermaßen aus: der Söldner Barney Ross (Stallone) und seine Truppe (u.a. Jason Statham, Jet Li und Dolph Lundgren) kommen immer dann ins Spiel, wenn sich die offiziellen Stellen nicht die Hände schmutzig machen möchten. Doch der neueste Auftrag könnte selbst für die erfahrenen Expendables eine Nummer zu groß sein: der Diktator des kleinen Inselstaats Vilena soll gestürzt und somit seine jahrelange Schreckensherrschaft beendet werden. Zu dumm nur, dass der Diktator selbst nur eine Marionette des ehemaligen CIA Agenten James Monroe (Eric Roberts) ist, der selbst eine Armee aus Söldnern um sich gescharrt hat. Vilena zu befreien kommt damit fast einem Selbstmordkommando gleich. Doch ob sich die Expendables davon abhalten lassen?

"The Expendables" ist weder großes Kopfkino, noch intelligentes Actionkino, sondern einfach ein vor Testosteron quasi explodierendes Machwerk, das aber einige Momente zu bieten hat, die dem feuchten Traum eines jeden Action-Fans gleichkommen. Dazu gehört natürlich der recht kurze, aber dafür um so großartigere gemeinsame Leinwandauftritt von Stallone, Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger. Der verbale Schlagabtausch zwischen den beiden (in der deutschen Fassung gleichsam von ihrem Stammsprecher Thomas Danneberg synchronisierten) Actionhelden ist wunderbar selbstironisch und nostalgisch – aber leider auch viel zu kurz.

Der Film lebt freilich von den Auftritten von "Altstars" wie Mickey Rourke, Eric Roberts, Dolph Lundgren oder Steve Austin, die von Stallone in möglichst gutes Licht gerückt werden. Und damit sie neben jüngeren Kollegen wie Jason Statham oder Jet Li nicht ganz so alt aussehen, verlässt sich Stallone hier stark auf die Magie des Filmschnitts. Und hier liegt leider die ganz große Schwäche des ansonsten sehr unterhaltsamen Actionkrachers. Denn um die leichten Alterserscheinungen der Schauspieler zu verbergen, sind die Kampfsequenzen entweder unglaublich schnell geschnitten oder derart dunkel ausgeleuchtet, dass an manchen Stellen kaum auszumachen ist, wer da gerade gegen wen kämpft und wessen Faust da gerade wem ins Gesicht geschlagen hat.

Ansonsten sind die Actionsequenzen gut und völlig überzogen brutal inszeniert, so wie es eben in den 80er Jahren gerne mal der Fall war. Es wird immer wieder deutlich, dass Stallone in erster Linie eine spaßige, unterhaltsame Hommage an seine eigene kommerzielle Glanzzeit schaffen wollte – und das ist ihm auch mit kleinen Abstrichen gut gelungen. Einzig die Momente, in denen der Film versucht, so etwas wie Ernsthaftigkeit oder gar Tiefe abzuliefern, wirken eher unfreiwillig komisch.

"The Expendables" verlangt von seinen Zuschauern nur eines: Gehirn und jeden Anspruch an Logik an der Kinokasse abzugeben. Wem das gelingt und wer das Actionkino der 1980er liebt, der kommt hier voll auf seine Kosten. Und genau für diese Zuschauer gilt dann auch: absolut empfehlenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold