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The Father

The Father

Großbritannien 2020 - mit Anthony Hopkins, Olivia Coleman, Imogen Poots, Mark Gatiss ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Father
Genre:Drama
Regie:Florian Zeller
Kinostart:26.08.2021
Produktionsland:Großbritannien 2020
Laufzeit:ca. 97 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.thefather.de

Anthony (Anthony Hopkins) hat mehr und mehr Probleme, seinen Alltag in seiner großen Londoner Wohnung zu meistern. Seine Tochter Anne (Olivia Colman) kümmert sich aufopferungsvoll um ihn, ist sich aber sicher, dass der alte Mann professionelle Hilfe benötigt. Doch Anthony ist ein Sturkopf, der jede Pflegekraft in die Flucht schlägt. Doch dann eröffnet ihm Anne, dass sie mit einem neuen Mann an ihrer Seite nach Paris ziehen möchte. Von da an wird es immer verwirrender: Ein fremder Mann sitzt plötzlich in seinem Wohnzimmer, der behauptet, seit zehn Jahren mit Anne verheiratet zu sein. Außerdem wäre Anthony längst nicht mehr in seiner Wohnung, sondern in der von Anne und ihrem Mann. Immer mehr Veränderungen prasseln auf Anthony ein, der bald nicht mehr erkennen kann, was Wirklichkeit ist und was sich sein Verstand nur einbildet…

Sein 2012 uraufgeführtes Theaterstück "Der Vater" durfte der französische Dramatiker Florian Zeller selbst für die große Leinwand adaptieren. Das mit einem Oscar ausgezeichnete Drehbuch verfasste Zeller dabei mit dem Briten Christopher Hampton, der auch das Theaterstück ins Englische übertragen hatte. Das Ergebnis ist das ergreifende Drama "The Father", das in mehrfacher Hinsicht meisterhaft ist: Da ist zum Einen das zurecht mehrfach preisgekrönte Spiel von Anthony Hopkins, der hier eine der stärksten und bewegendsten Leistungen seiner Karriere abliefert. Gerade in Momenten, in denen er sich weitgehend zurücknimmt und nur mit minimaler Mimik und kleinen Gesten agiert, zeigt sich die ganze Genialität seines Spiels.

An seiner Seite agiert ebenfalls sehr stark Oscar-Gewinnerin Olivia Coleman, der die Müdigkeit, Traurigkeit und Liebe, die ihre Figur empfindet, in jeder Sekunde anzusehen sind. Schauspielerisch ist der Film ganz großes Kino. Dass dies auch für die dramaturgische und visuelle Umsetzung gilt, ist ein weiteres Kunststück, dass Zeller in seinem Spielfilmdebüt gelungen ist. Er macht es auf eindringliche, aber nicht aufdringliche Art nachempfindbar, wie es sich anfühlen muss, wenn sich der Verstand nach und nach verabschiedet. Man spürt die Verwirrung, die Angst und die Hilflosigkeit, die Anthony im Verlauf der rund 90 Minuten durchlebt.

Besonders großartig ist dies in einer Szene umgesetzt, die sich auf wirklich geniale Art im Kreise dreht. Sie ist so geschrieben und gefilmt, dass sie sich nach vorne entwickelt, dabei aber gelichzeitig zum Anfang zurückkehrt und Anthony am Ende völlig verwirrt zurücklässt. Eine wirkliche Meisterleistung von Drehbuch, Regie und Kamera!

"The Father" ist ein Film, der lange nachwirkt. Es ist ein bedrückender, dabei aber auf seine Art auch wundervoller und zutiefst menschlicher Film, der beweist, wie kraftvoll Kino mit einfachen Mitteln sein kann. Manchmal bedarf es eben nur einiger Worte, Blicke und Kameraeinstellungen, um ganz, ganz große Emotionen zu erreichen. Ein kleines Meisterwerk, das Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "The Father (Großbritannien 2020)"
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