The Ghostmaker

Der Student Kyle (Aaron Dean Eisenberg) finanziert sich sein Studium, indem er Häuser entrümpelt. Im Keller des Hauses einer mysteriösen Alten findet Kyle einen alten Sarg, von dem er sofort fasziniert ist. Obwohl er der alten Frau versprechen muss, dass der Sarg auf der Müllkippe landet, nimmt Kyle ihn mit nach Hause. Mit Hilfe seines an den Rollstuhl gefesselten Freundes Sutton (Jeff Walter Holland) und seines Kommilitonen Platt (Jared Grey) findet Kyle bald heraus, dass es sich bei dem Sarg um eine ganz besondere Erfindung des deutschen Wissenschaftlers Wolfgang von Tristen aus dem 15. Jahrhundert handelt. Der "Schattenbox" genannte Sarg soll es ermöglichen, für einige Minuten die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen zu lassen. Um herauszufinden, wie es sich anfühlt, als Toter in der Welt der Lebenden herum zu wandeln, lässt sich Kyle auf ein gefährliches Experiment ein, dem sich auch Sutton bald anschließt. Doch schnell schon müssen die Freunde feststellen, dass man lieber nicht mit dem Tod spielen sollte...

"The Ghostmaker" ist eine zumindest zu Beginn recht atmosphärische Mischung aus "Flatliners" und "Final Destination". Mit recht geringem Budget hat Mauro Borelli, der zuvor als Art Director an Blockbustern wie "Fluch der Karibik 3" gearbeitet hat, eine Mischung aus Horror und Fantasy mit ordentlichem Spannungspotential inszeniert. Doch dieses Potential kann er nur selten wirklich ausschöpfen. Denn das geringe Budget macht sich nicht nur bei den Spezialeffekten, sondern auch bei den Darstellern bemerkbar. Etwas versiertere Schauspieler hätten den eher flachen Dialogen vielleicht noch etwas Leben einhauchen können. Dies gelingt dem Cast von "The Ghostmaker" leider nur sehr marginal. Gerade Aaron Dean Eisenberg und Liz Fenning kämpfen sich sehr hölzern durch die nicht gerade überraschende Geschichte, was der Spannung freilich nicht gerade zuträglich ist.

Ein weiteres Manko des Films ist die Musik. Während das Hauptthema durchaus zu überzeugen weiß, konnte hierfür doch der preisgekrönte Komponist Christopher Young gewonnen werden, lässt der eher simpel gestrickte Synthesizer-Soundtrack von José J. Herring immer wieder Erinnerungen an 80er Jahre B-Horrorfilme aufkommen. Das hat zwar mitunter einen gewissen Charme, wirkt aber gerade beim großen Finale beinahe unfreiwillig komisch und macht deutlich, dass "The Ghostmaker" auf DVD ganz gut aufgehoben sein mag, im Kino aber schon alleine in technischer Hinsicht nicht den Ansprüchen gerecht wird, die an einen zeitgenössischen Genrefilm gestellt werden dürfen.

Es ist schön, dass Los Banditos Films mit der Reihe After Dark Films auch kleinere Horror-Produktionen in die Kinos bringt. Und es lässt sich auch nicht bestreiten, dass es deutlich schlechtere Filme gibt, die den Sprung auf die große Leinwand schaffen. Dennoch gibt es zu wenige Gründe, die bei "The Ghostmaker" den Kauf einer Kinokarte rechtfertigen könnten. Der gelungene Auftakt und ein paar nette Spannungsmomente werden einigen Genrefans ausreichen, um einen kurzweiligen Abend vor dem Fernseher verbringen zu können. Für die Kinosauswertung gilt allerdings: nur sehr bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold