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The Grey – Unter Wölfen - DVD

The Grey – Unter Wölfen - DVD

USA 2011 - mit Liam Neeson, Frank Grillo, Dermot Mulroney, Dallas Roberts, Joe Anderson ...

Filminfo

Originaltitel:The Grey
Genre:Drama, Abenteuer
Regie:Joe Carnahan
Verkaufsstart:21.09.2012
Produktionsland:USA 2011
Laufzeit:ca. 113 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:3 Featurettes, Interviews, B-Roll, Geschnittene Szenen, Trailer
Regionalcode:2
Label:Universum Film
Webseite:www.thegrey-film.de
Amazon Link : The Grey – Unter Wölfen - DVD

Film: Nachdem Regisseur Joe Carnahan mit seiner Filmversion der Kultserie "Das A-Team" einen Actionfilm der eher spaßigen Sorte abgeliefert hatte, schickt er nun dessen Hauptdarsteller Liam Neeson erneut in ein knallhartes Abenteuer. Allerdings fällt "The Grey" deutlich düsterer und spannender aus, als die Abenteuer des "A-Teams". In dem Survival-Thriller spielt Neeson den nach dem Tod seiner Frau jedes Lebenswillens beraubten Einzelgänger John Ottway, der in einer Ölraffinerie inmitten der rauen Wildnis von Alaska arbeitet. Als er nach einem Schichtwechsel zusammen mit dem Rest seiner Crew zurück in die Heimat fliegt, gerät ihr Flugzeug in einen schweren Sturm, der die Maschine zum Absturz bringt. Acht Überlebende müssen nun gemeinsam gegen Hunger und Kälte kämpfen, in der Hoffnung, einen Weg zurück in die Zivilisation zu finden. Doch dann muss John feststellen, dass sie inmitten des Jagdreviers eines Wolfsrudels abgestürzt sind. Und die hungrigen Tiere haben bereits begonnen, ihr Revier zu verteidigen...  

Es mag zunächst den Anschein haben, dass es sich bei "The Grey" um einen handfesten Actionthriller handelt. Das ist in Teilen des Films auch durchaus der Fall. Die Wolfattacken sind, obgleich die Wölfe selbst nur bedingt überzeugen können, sehr effektiv und teilweise extrem blutig in Szene gesetzt. Auch andere Momente des Überlebenskampfs der Männer zerren gehörig an den Nerven der Zuschauer. Zwischendurch aber gibt es zahlreiche sehr viel ruhigere Momente, in denen die Männer in ausgedehnten Gesprächen über ihr Leben sinnieren. Dadurch schafft es Carnahan zwar, dass einige der Figuren eine gewisse Tiefe bekommen, die man in diesem Genre eher selten vorfindet. Andererseits könnten diese Sequenzen für einige Zuschauer eher langweilig erscheinen, worunter dann natürlich auch der Rest des Filmes zu leiden hat. 

So gilt es dann, sich darauf einzulassen, dass "The Grey" eben sehr viel mehr ist, als ein purer Survival-Thriller. Vielmehr ist der Film die Charakterstudie eines Mannes, der jeden Lebenswillen verloren hat und ihn im Angesicht des drohenden Todes wieder zu finden scheint. Liam Neeson verkörpert diesen Mann unglaublich kraftvoll. Wenn er von Erinnerungen an seine Frau heimgesucht wird, was alleine visuell sehr bewegend in Szene gesetzt ist, spiegelt sich in Neesons Blick so viel Leid und Trauer wieder, dass man fast meinen möchte, dass der Schauspieler hier nicht spielt, sondern den Tod seiner Frau Natasha Richardson, die 2009 bei einem Skiunfall ums Leben gekommen ist, verarbeitet. Doch nicht nur in diesen emotionalen Momenten zeigt Neeson starke Präsenz. Auch bei den großartig in Szene gesetzten Actionsequenzen gibt der Schauspieler Alles, was diese Sequenzen trotz der arg künstlich aussehenden Wölfe richtig intensiv machen. 

Gedreht wurde "The Grey" im eisigen Kanada und die Kälte, der sich die Darsteller ausgesetzt sahen, wird auch für den Zuschauer geradezu spürbar. Ob sie nun durch tiefen Schnee stapfen müssen, über Schluchten klettern oder in eisigen Flüssen vor ihren Verfolgern fliehen, der Überlebenskampf der sich stetig reduzierenden Gruppe ist extrem packend und spannend in Szene gesetzt, auch wenn so manches Mal die Grenzen der Logik überschritten werden. 

Mir persönlich hat der Film nicht trotz, sondern gerade wegen der ruhigeren Charaktermomente sehr gut gefallen. Auch das Ende, an dem sich die Geister mit Sicherheit scheiden werden, fand ich sehr intensiv und gelungen. Das Problem ist eigentlich nur, dass der Trailer den Zuschauern Non-Stop Action verspricht und daher Viele mit den falschen Erwartungen an den Film heran gehen werden. Wer sich von dieser Erwartungshaltung lösen kann und sich auf die Mischung aus Abenteuerfilm, Actionthriller und Drama einlässt, der könnte von dem Film ebenso gepackt werden, wie das bei mir der Fall war. Und dann gilt, auch wenn das Ganze nicht immer besonders realistisch ist und es auch in Sachen Spezialeffekte einige kleine Schwächen gibt, dann unterm Strich auch: absolut sehenswert!! 

Bild + Ton: Das sehr saubere Bild fängt die Kälte und die Trostlosigkeit der faszinierenden Landschaft sehr gut ein. Die stimmige, reduzierte Farbgebung, die angenehme Bildtiefe und die ordentliche Gesamtschärfe entsprechen ebenso gut der Atmosphäre der Geschichte, wie auch der Soundmix, der nicht nur die Dialoge, sondern auch die kleineren und größeren Soundeffekte perfekt zur Geltung kommen lässt. Gut! 

Extras: Das Bonusmaterial ist leider recht werbelastig und daher auch arg oberflächlich ausgefallen. Die drei Featurettes (Mensch gegen Natur, Extreme Bedingungen und Ein Mal noch in die Schlacht) sind mit jeweils etwas über 2 Minuten einfach zu kurz, um mehr zu schaffen, als an der Oberfläche zu kratzen. Das ist insofern schade, dass die Aufnahmen von den Dreharbeiten vermuten lassen, wie hart der Dreh in eisiger Kälte gewesen sein muss. Darüber hätte man gerne mehr erfahren. 

Auch die acht kurzen Interviews (insgesamt ca. 12 Min.) haben einen zu hohen Promo-Charakter, um dem Zuschauer wirklich interessante Details über die Produktion zu verraten. Einen kleinen Einblick gewähren dann die etwa 7 Minuten an unkommentierten b-Roll Aufnahmen dann immerhin doch noch. 

Abschließend gibt es noch sechs geschnittene Szenen (ca. 21 Min.) zu sehen, darunter eine verlängerte Version des Gesprächs der Männer am Lagerfeuer, die alleine schon fast 10 Minuten lang ist. Leider gibt es zu den geschnittenen Szenen keine deutschen Untertitel, weshalb dieses Extra nur Zuschauern mit guten Englischkenntnissen empfohlen werden kann. Die Featurettes und Interviews dagegen haben deutsche Untertitel zu bieten. 

Das Bonusmaterial wird von dem Trailer zum Film abgerundet. 

Fazit: "The Grey – Unter Wölfen" ist ein spannender Survival-Thriller, der auch als packendes Drama überzeugen kann. Zwar wird dem Zuschauer nicht die ganz große Action geboten, die der Trailer verspricht. Das macht den Film aber nicht weniger packend, intensiv oder sehenswert. Die DVD präsentiert den Film technisch gut umgesetzt, das Bonusmaterial ist dagegen qualitativ wie quantitativ eher mager. Dennoch gilt insgesamt: mit der richtigen Erwartungshaltung absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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