Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Den skyldige |
Genre: | Drama, Thriller |
Regie: | Gustav Möller |
Kinostart: | 18.10.2018 |
Produktionsland: | Dänemark 2018 |
Laufzeit: | ca. 85 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | nfp-md.de/kino/the-guilty.html |
Eher lustlos absolviert Asger Holm (Jakob Cedergren) den Telefondienst in der polizeilichen Notrufzentrale. Doch dann erhält er einen Anruf, der bei ihm sofort alle Alarmglocken klingeln lässt. Mit zitternder Stimme fleht Iben um Hilfe. Sie ist entführt worden und da ihr Peiniger mithört, tut sie so, als würde sie mit ihrer Tochter sprechen, die alleine und verängstigt zuhause auf ihre Mama wartet. Mit viel zu wenig Informationen und gefesselt an das Telefon gibt Asger alles, um Iben zu helfen. Doch obwohl sich die Polizei auf die verzweifelte Suche macht, fehlt von dem Auto, in dem die Frau und ihr Entführer sitzen, jede Spur und die Zeit für eine Rettung wird immer knapper…
"The Guilty" erzählt eine sehr ähnliche Geschichte wie der Halle Berry Thriller "The Call – Leg nicht auf!" – allerdings mit zwei deutlichen Unterschieden. So ist das dänische Kammerspiel bis zur letzten Minute sehr minimalistisch inszeniert, während sich Halle Berry seinerzeit in ein doch recht reißerisches Finale stürzen durfte. Und zum anderen verfügt Gustav Möllers gefeiertes Regiedebüt über einen echten Twist, der am Ende noch einmal die Intensität des Geschehens enorm ansteigen lässt.
Trotz seiner 85 Minuten hat das Entführungsdrama mit einigen zähen Momenten zu kämpfen – besonders dann, wenn Asger wie gelähmt vor dem Telefon sitzt und man ihn als Zuschauer schütteln möchte, dass er nun endlich mal abhebt, denn schließlich wird die Zeit für Iben immer knapper. Das soll den inneren Kampf des Polizisten verdeutlichen, dem wenige Stunde später ein entscheidender Prozess bevorsteht. Das ist ja schön und gut, allerdings wird dieser Aspekt der Story etwas zu sehr ausgereizt, wodurch dann doch ein paar kleine Längen entstehen.
Trotzdem ist "The Guilty" alles in allem ein extrem spannender, aufwühlender und auch überraschender Thriller, der beweist, dass man auch mit ganz einfachen Mitteln das Publikum fesseln kann. Trotz einiger kleiner Schwächen gibt es dafür ein klares: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold