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The Impossible

The Impossible

USA/Spanien 2012 - mit Naomi Watts, Ewan McGregor, Tom Holland, Samuel Joslin, Sönke Möhring, Oaklee Pendergast ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Impossible
Genre:Drama
Regie:Juan Antonio Bayona
Kinostart:31.01.2013
Produktionsland:USA/Spanien 2012
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.impossible-derfilm.com

Thailand im Dezember 2004: Eigentlich sollte es ein idyllischer Weihnachtsurlaub für Henry (Ewan McGregor) und Maria Bennett (Naomi Watts) und ihre drei Söhne werden. In einem luxuriösen Ferienressort direkt am Meer will die Familie einfach nur die Seele baumeln lassen und zusammen Weihnachten feiern. Doch nach einem harmonischen Weihnachtsabend verwandelt sich der Traumurlaub schon am nächsten Morgen in einen Alptraum. Denn als die Familie den Tag entspannt am Pool beginnt, wird die Küste von einem gewaltigen Tsunami getroffen, der bis weit ins Landesinnere für Zerstörung und Chaos sorgt. Die gewaltige Flutwelle trennt auch Maria von ihrer Familie. Während sie nach der ersten Welle noch ihren ältesten Sohn Lucas (Tom Holland) finden und in Sicherheit bringen kann, ist sie überzeugt davon, dass Ewan und ihre jüngeren Kinder die Katastrophe nicht überlebt haben. Schwer verletzt schleppt sich Maria gemeinsam mit Lucas ins Landesinnere in der Hoffnung, dass hier ihre Wunden versorgt werden können und Lucas nicht auch noch seine Mutter verlieren muss. Da ahnt sie noch nicht, dass auch Henry, Simon und Thomas überlebt haben und ihr Mann schon eine gefährliche wie verzweifelte Suchaktion gestartet hat...  

Nachdem sich Regisseur Juan Antonio Bayona in seinem Spielfilmdebüt "Das Waisenhaus" mit übersinnlichem Horror beschäftigt hat, widmet er sich mit seinem Nachfolger "The Impossible" einem ganz realen Grauen. Der Film basiert auf der wahren Geschichte einer spanischen Familie, die den katastrophalen Tsunami vom 26.12.2004 überlebt hat. Damals fielen über 200.000 Menschen dem Seebeben zum Opfer, über 1,7 Millionen Menschen, die an der Küste rund um den Indischen Ozean gelebt haben, verloren ihr Zuhause. Eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, die Bayona aus der Sicht einiger weniger Menschen eindrucksvoll und äußerst bewegend erlebbar macht.   

Keine Frage, Bayonas Inszenierung ist in hohem Grade manipulativ. Die zum Teil sehr schwülstige Filmmusik, die Nahaufnahmen großer Kinderaugen und die sicherlich etwas überspitzte Dramaturgie drücken absolut schamlos auf die Tränendrüse. Und auch, wenn das Ganze bisweilen etwas zu viel des Guten ist, ist es für solche Zuschauer, die sich davon gefangen nehmen lassen können, äußerst effektiv. So gab es bei der Pressevorführung etliche Kollegen, denen die Inszenierung viel zu dick aufgetragen war und die den Film als puren Kitsch bezeichnet haben. Auf der anderen Seite aber gab es auch solche, denen der Film sehr zu Herzen gegangen ist und die ständig Tränen in den Augen und einen dicken Kloß im Hals hatten. Ich selber zähle mich zu letzterer Gruppe. 

Die erschreckend real wirkende Umsetzung der tödlichen Flutwelle sorgt für die ersten echten Gänsehaut- und Schockmomente. Die mehrere Minuten lange Sequenz raubt einem förmlich den Atem, ist beklemmend und treibt gleichzeitig das Adrenalin in die Höhe. Und wenn Maria ihre Verletzung entdeckt, dann sorgt das für den ersten echten Schockmoment des Films. Ab dieser Szene wird die Geschichte zwar in deutlich gemächlicherem Tempo erzählt, was ihre Intensität in keinem Augenblick schmälert. 

Dafür sind nicht nur die beeindruckenden Bilder, sondern auch die starken Darsteller verantwortlich. Und hier muss einer ganz besonders herausgehoben werden: Tom Holland. Was der Junge hier abliefert und wie er ganz nebenbei die ebenfalls sehr guten Profis Naomi Watts und Ewan McGregor regelrecht an die Wand spielt, ist absolut beeindruckend und trägt viel zu der emotionalen Wucht des Films bei. 

Man könnte dem Film nun ankreiden, dass er zu wenig auf die zahlreichen Opfer in der ohnehin schon verarmten Bevölkerung eingeht, dass er stattdessen eine weiße, gut situierte Familie in den Mittelpunkt stellt und das eigentliche Elend beinahe etwas nebensächlich behandelt. Doch genau so schafft es Bayona erstklassig, den Zuschauer in das Geschehen hinein zu ziehen. Er gibt dem Publikum echte Identifikationsfiguren, bricht jede kulturelle oder sprachliche Grenze auf und ermöglicht den Zuschauern so, die Katastrophe hautnah mitzuerleben. Und genau deshalb kann "The Impossible" auch so gut funktionieren. Wer musikalisch üppig untermalte Gefühlsausbrüche schnell als Kitsch ansieht und Emotionen im Kino lieber subtil und sehr zurückhaltend serviert bekommt, der wird sich mit diesem Drama allerdings nur wenig anfreunden können. Wer sich aber auf diese doch sehr direkte Inszenierung einlässt und einfach ein starkes, extrem bewegendes Drama sehen möchte, der sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "The Impossible (USA/Spanien 2012)"
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