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The Informers – Blu-Ray

The Informers – Blu-Ray

USA 2008 - mit Jon Foster, Amber Heard, Kim Basinger, Billy Bob Thornton, Mickey Rourke, Winona Ryder ...

Filminfo

Originaltitel:The Informers
Genre:Drama
Regie:Gregor Jordan
Verkaufsstart:08.04.2011
Produktionsland:USA 2008
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Trailer
Regionalcode:B
Label:Universum Film
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Film: Nach seinem Kultroman "American Psycho", der mit Christian Bale kongenial verfilmt worden ist, hat Autor Bret Easton Ellis auch in "The Informers" wieder einen ungeschönten Blick auf das Los Angeles der 1980er Jahre geworfen. Regisseur Gregor Jordan ("Unthinkable") webt aus den einzelnen Elementen von Ellis` Drehbuch ein imposant gespieltes Ganzes, das allerdings durch seine inhaltliche Kälte auch den Zuschauer zu sehr auf Distanz hält.

Beleuchtet werden die Leben der Familien rund um die Clique von Graham (Jon Foster). Nach dem tödlichen Autounfall eines ihres Kumpel Bruce, scheinen die Risse in den oberflächlich so perfekt scheinenden Leben der Freunde immer offensichtlicher zu werden. Grahams Freundin Christie (Amber Heard) etwa versucht jeder Form von Problemen durch Drogen, Partys und Sex mit wechselnden Partnern aus dem Weg zu gehen und ignoriert dabei auch, dass ganz offensichtlich etwas mit ihrer Gesundheit nicht in Ordnung ist. Grahams getrennt lebende Eltern wollen einen Neuanfang wagen, obwohl Mutter Laura (Kim Basinger) eine Affäre mit Grahams Freund Martin hat und sein Vater William (Billy Bob Thornton) nicht von seiner Ex-Geliebten Cheryl (Wynona Ryder) lassen kann. Grahams Kumpel Tim (Lou Taylor Pucci) dagegen muss sich bei einem Urlaub auf Hawaii mit den ungelenken Versuchen seines entfremdeten Vaters Les (Chris Isaak), wieder eine Beziehung zueinander aufzubauen, auseinandersetzen.

Große Probleme hat auch Jack (Brad Renfro), der als Portier im Apartmenthaus arbeitet, in dem Graham mit Christie wohnt. Sein Onkel Peter (Mickey Rourke) entführt für Geld Kinder und zieht auch den eigentlich ruhigen Jack in seine illegalen Machenschaften hinein. Und der Musiker Bryan (Mel Raldo) hat mit den Oberflächlichkeiten in seinem Business zu kämpfen und scheint an der Trennung von seiner Ex-Frau Nina und seinem Sohn zu zerbrechen...

Das Ensemble, das Jordan hier vor seiner Kamera versammelt hat, macht den Film fast alleine schon sehenswert. Ob Billy Bob Thornton, Mickey Rourke, Kim Basinger, Chris Isaak, Amber Heard, Winona Ryder und der kurz nach den Dreharbeiten verstorbene Brad Renfro, dem der Film auch gewidmet ist, sie alle liefern überzeugende Darstellungen ab. Das Problem ist, dass Ellis mit seinen Geschichten eine extreme Oberflächlichkeit entlarven möchte, was ihm auch sehr gut gelingt. Nur fehlt den Charakteren dadurch ein wichtiger Sympathiewert, der es den Zuschauern ermöglichen würde, mit den Protagonisten mitzufühlen. Sicherlich, gerade Graham und Tim sind nicht wirklich unsympathisch dargestellt. Doch in dem Wust aus Charakteren und Handlungssträngen bekommen die einzelnen Figuren kaum Möglichkeit, sich soweit zu entfalten, dass sie den Zuschauer wirklich erreichen könnten.

Und genau da liegt das größte Problem des Films: er tanzt einfach auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig. Die Geschichten für sich genommen sind allesamt nicht uninteressant und zum Teil sogar richtig gut. Doch es sind einfach zu viele Handlungsstränge, die am Ende einfach nicht wirklich zufriedenstellend etabliert und abgeschlossen werden können. Der Handlungsstrang um Jack und Peter etwa mag an sich spannend und aufwühlend sein. Innerhalb des Geschehens in "The Informers" mutet er völlig unnötig an. Gleiches gilt auch für den gut gespielten Vater-Sohn-Konflikt von Tim und Les, der sicherlich starke Momente hat, aber keine wirklich wichtigen Impulse zur Geschichte beiträgt. Hätte sich Ellis in seinem Drehbuch auf Graham und seine Familie beschränkt, hätte er genügend Stoff für ein gutes, intensives Drama gehabt. So aber ist das Ganze einfach zu überfrachtet und daher unausgegoren, um wirklich überzeugen zu können.

Kostüme, Musik und Ausstattung dagegen sind erstklassig und fangen die 80er Jahre perfekt ein. Die guten Darstellerleistungen und die im Ansatz guten Storyelemente machen den Film am Ende doch noch sehenswert. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt diese Heimkino-Premiere leider nicht. Und das ist angesichts des guten Autors und des großartigen Ensembles eigentlich fast schon eine Schande.

Bild + Ton: Technisch liegt die Blu-Ray auf gutem Niveau. Die unterkühlte Atmosphäre des Films wird durch die stimmige Farbgebung, die guten Kontraste und die insgesamt zufriedenstellende Gesamtschärfe gut auf den Bildschirm transportiert. Der Sound wird von dem 80er Jahre Soundtrack und den Dialogen dominiert, die allerdings sehr gut abgestimmt präsentiert werden.

Extras: Leider hat die Blu-Ray keine Extras zu bieten. Nur der Trailer und eine Trailershow mit weiteren Titeln des Anbieters sind auf der Scheibe zu finden. Schade!

Fazit: "The Informers" ist ein gut gespieltes Drama mit einer hohen Bildästhetik, das inhaltlich allerdings arg überfrachtet daher kommt. Technisch kann die Blu-Ray überzeugen, das Fehlen von nennenswerten Extras fällt aber eher negativ ins Gewicht.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "The Informers – Blu-Ray (USA 2008)"
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